Abgesagt: Hannover-Marathon mit Deutschen Meisterschaften

Coronakrise
Abgesagt: Hannover-Marathon mit Deutschen Meisterschaften

| Text: Jörg Wenig | Foto: Veranstalter

Der HAJ Hannover-Marathon wird am 26. April nicht stattfinden. Erwartungsgemäß wurde das Rennen aufgrund der sich ausweitenden Coronavirus-Krise abgesagt. Die Veranstalter werden das 30. Jubiläumsrennen nun am 18. April 2021 starten.

Dieser Text wurde am 24. März 2020 aktualisiert.

Der HAJ Hannover-Marathon wird am 26. April nicht stattfinden. Erwartungsgemäß wurde das Rennen aufgrund der sich ausweitenden Coronavirus-Krise abgesagt. Die Veranstalter werden das 30. Jubiläumsrennen nun am 18. April 2021 starten.

Bemerkenswert ist, dass die Organisatoren auch aus Solidarität zu den traditionellen Herbst-Rennen auf eine Verlegung des Marathons in die zweite Jahreshälfte verzichten. Damit fallen auch die Deutschen Marathon-Meisterschaften, die erstmals in das Rennen integriert werden sollten, aus. Es ist anzunehmen, dass der Deutsche Leichtathletik-Verband (DLV) versuchen wird, diese Titelkämpfe in einen Herbst-Marathon zu integrieren.
 
„Wir haben seit heute die Untersagungsverfügung der Region Hannover in den Händen“, erklärte Veranstalterin Stefanie Eichel. „Auch aus unserer Sicht ist die Entscheidung der Absage in jeder Hinsicht alternativlos. Wir unterstützen damit auch aus Überzeugung die Aktion des Bundesministeriums für Gesundheit #wirbleibenzuhause. Die größte Stärke unseres Marathons, das Gemeinsame und Verbindende, ist in Zeiten des Coronavirus seine größte Schwäche: Das enge Miteinander. Wir werden jetzt schnellstmöglich mit all unseren Partnern klären, welche Konsequenzen aus dieser Absage resultieren, die finalisierten Planungen ordnungsgemäß abschließen und uns dann mit aller Kraft dem neuen Termin im nächsten Jahr widmen.“

Aus Solidarität mit anderen Veranstaltern: Keine Verlegung in den Herbst

Eine ebenfalls in Erwägung gezogene Verlegung des größten Lauf-Events Niedersachsens in den Herbst kam letztlich nicht in Betracht. „Zum einen ist eine verbleibende Planungszeit für zwei Veranstaltungen in dieser Größenordnung von je nur einem halben Jahr nicht nach unserem Maßstab umsetzbar. Zum anderen würden wir mit einer Terminierung zu einem späteren Zeitpunkt im Jahr auch allen bestehenden Herbstveranstaltungen in die Quere kommen und sie somit gegebenenfalls schädigen“, sagt Stefanie Eichel. „Und das hat nichts mit unserem Verständnis von Fairness, Respekt und gegenseitiger Rücksichtnahme zu tun.“

Abgesagt wurde einen Tag später auch der Düsseldorf-Marathon, der ebenfalls für den 26. April geplant war. Die Veranstalter hatten schon zuvor die Online-Anmeldemöglichkeit gestoppt. „Die Allgemeinverfügung der Stadt zum Verbot von Veranstaltungen ist bis Ende Mai 2020 verlängert worden. Dementsprechend können wir den Metro Marathon Düsseldorf nicht wie geplant am 26. April durchführen“, erklärte Renn-Direktorin Sonja Oberem. Als ehemalige Weltklasseläuferin weiß sie, dass die Teilnehmer seit längerer Zeit auf eine Entscheidung gewartet haben. „Das ist verständlich, und ich kann es nachvollziehen. Aber uns waren die Hände die gebunden. Ohne die offizielle Allgemeinverfügung der Stadt konnten wir die Veranstaltung im Interesse aller aus rechtlichen Gründen nicht so einfach absagen.“

Eine Verschiebung des Rennens in den Herbst ist unwahrscheinlich. „Der Kalender der Sportstadt Düsseldorf ist vollgepackt mit zahlreichen hochkarätigen Veranstaltungen. Eine Verlegung des Metro Marathon Düsseldorf auf einen späteren Zeitpunkt in diesem Jahr wird demnach schwer und wäre den anderen Events gegenüber unfair. Fakt ist: Spätestens 2021 sind wir wieder am Start“, sagte Sonja Oberem.

Ein bedeutender deutscher Frühjahrslauf, der bisher noch nicht abgesagt wurde, ist der Berliner 25-km-Lauf. Obwohl auch dieses Rennen sicherlich nicht am 3. Mai stattfinden wird, haben die Veranstalter ihre Anmeldemöglichkeit noch offen gelassen und bieten weiterhin Startnummern an.