Auf Gesa Krauses Spuren: Hindernisse für alle in Berlin

Auf Gesa Krauses Spuren: Hindernisse für alle in Berlin

| Text: Christian Ermert | Fotos: Nike
In Berlin konnten ganz normale Läufer ausprobieren, wie es sich anfühlt, über die Hürden zu laufen, die Gesa Krause bei Olympia in Rio in Rekordzeit be

Das war mal `ne coole Aktion gestern Abend in Berlin: Nachmittags hat Gesa Krause in Rio als Olympia-Sechste den deutschen Rekord über 3000 Meter auf 9:18,41 Minuten verbessert, abends konnten dann die Berliner Läufer im Olympiastadion ausprobieren, wie es sich anfühlt, während des Laufens über so einen Holzbock zu springen und den Wassergraben zu überqueren. Und vorgemacht hat's Jana Sussmann, eine der besten deutschen Hindernisläuferinnen, die sich um ein Haar auch für Olympia qualifiziert hätte.

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Warmlaufen mit Ex-Europameister Jan Fitschen

Der Nike Run Club (NRC) hatte eingeladen und die Hauptstadt-Szene war da. Auch am Start: Jana Sussman. Die Hamburgerin hatte die Qualifikation für Rio nur hauchdünn verpasst. Jetzt steht sie im Olympiastadion und erklärt neugierigen Läufern, wie das geht, ein Hindernis so zu überqueren, dass man möglichst wenig Tempo verliert.

Punkt 1: Einlaufen mit dem Motivations-Meister, Einpeitscher und Ex-10.000-Meter-Europameister Jan Fitschen. Okay, das können wir. Abgehakt. Dann: Gymnastik. Schon schwieriger. Hürdensitz. „Setzt euch so auf den Boden, wie ihr das Hindernis überquert.“ Fragezeichen in den Gesichtern. Sie macht es vor: Ein Bein gestreckt, eins angewinkelt. Check. Von oben betrachtet, muss das ungefähr so aussehen wie Gesa Krause heute Nachmittag im Fernsehen.

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Nach dem Einmarsch die ersten Hürden

Nach dem Einmarsch ins Olympiastadion dann das erste Hindernis. Mini. Gelbe Plastik-Teile. Da laufen alle locker drüber. „Aber das war ja nur das Vorspiel“, sagt Jana und lacht. Wir nähern uns dem ersten echten Balken. „Der fällt garantiert nicht um, wenn man dagegen läuft.“ Janas lapidarer Kommentar zu dem 76 Zentimeter hohen Teil mit dem massiven Holzbalken. Anlauf nehmen, abspringen und drüber. Allerdings: Im Unterschied zu Gesa Krause setzen wir zwischendurch einen Fuß auf den Balken. Ausgesehen wie der Hürdensitz hat das sicher nicht. Aber egal. Hauptsache drüber, sicher gelandet und nicht verletzt.

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Königsdisziplin Wassergraben-Überquerung

Mittlerweile ist das Flutlicht an im Olympiastadion, bei den Leichtathletik-Fans unter den Teilnehmern werden Erinnerungen wach an die Weltmeisterschaften 2009, als Antje Möldner genau auf dieser blauen Bahn den deutschen Rekord aufgestellt hat, den Gesa Krause jetzt in Rio verbessert hat. Sie war damals 9:18,54 Minuten gelaufen. 3:06 Minuten für den Kilometer.

Einige der Läufer im Olympiastadion erreichen dieses Tempo bei ihren letzten Schritten vor dem Wassergraben. Denn das ist die Königsübung an diesem Abend. Anlauf, einen Fuß auf den Balken setzen und so weit springen, dass man nach Möglichkeit nicht bis zu den Hüften im Wasser versinkt.

Jana macht’s vor, und siehe da: Mit dem richtigen Tempo gelingt das – allerdings landen die meisten mit beiden Füßen, was das Weiterlaufen doch deutlich erschwert. „Das ist okay, das senkt die Verletzungsgefahr, auch wenn man nicht so schnell weiterlaufen kann“, lobt am Ende Jana Sussmann.

Lauf mit in Berlin!

Der Nike+ Run Club

Lauf mit in Berlin!

Beim Nike+ Run Club in Berlin treffen sich jede Woche nette, junge Läufer und laufen gemeinsam durch die Stadt. Nicht immer sind das so aufregende Sessions wie die mit den Hindernissen im Olympiastadion. Aber jede Woche werden an mehreren Tagen verschiedene Läufe angeboten, sodass für jeden was dabei ist. Egal ob du deinen ersten Kilometer oder deinen nächsten Marathon meistern willst. Die NRC-Coaches begleiten jeden Lauf und unterstützen dich. Du willst auch mitlaufen? Dann melde dich jetzt für eine der kostenlosen Sessions an!

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Und am Ende feiern alle, dabei gewesen zu sein

Verloren haben nur die, die vor dem Balken am Wassergraben der Mut verlässt. Wer abbremst kommt eigentlich nur rüber, indem er sich erstmal mit den Armen abstützt. Und ohne Schwung plumpst man ins tiefere Wasser. Aber egal, auch das macht Spaß an diesem schönen Sommerabend im Olympiastadion. Genau wie die vier Runden mit Tempo, kleinen Hürden und dem Wassergraben, die an diesem Abend auf dem Programm stehen. Und die nassen Schuhe kann man am Nike-Truck ja auch wieder abgegeben. Sie waren nur geliehen. Nach Hause sind alle wieder in ihren eigenen, trockenen Schuhen gegangen.

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