Laufkleidung
Bei jedem Wetter passend gekleidet

| Text: Redaktion laufen.de | Fotos: Pixabay (Free-Photos, StockSnap, skeeze)

Das passende Lauf-Outfit auszuwählen, ist nicht immer so einfach, insbesondere in der wetterunbeständigen Übergangszeit. Es scheint kühl zu sein, die Kleidung ist warm gewählt. Doch nach wenigen Kilometern ist sie viel zu warm. Wer hier ein paar Faustregeln beachtet, ist zu jeder Jahreszeit optimal bekleidet.

Wenn es im Sommer heiß draußen ist, steht es außer Frage: Kurze Hosen und ein Shirt sind als Lauf-Outfit jetzt angemessen. Auch im Winter, wenn es richtig kalt draußen ist, sind lange Tights und eine Jacke genau richtig. Dennoch stehen viele Läufer immer wieder unschlüssig vor dem Kleiderschrank, und das nicht, weil die Farbe der Hose eine wichtige Frage ist.

Das passende Lauf-Outfit auszuwählen, ist nicht immer so einfach, insbesondere wenn das Wetter in der Übergangszeit unbeständig ist. Denn allen Läufern ist das schon passiert: Es scheint kühl zu sein, die Kleidung ist warm gewählt. Doch nach wenigen Kilometern ist sie viel zu warm. Wer hier ein paar Faustregeln beachtet und Tricks weiß, kann sich zu jeder Jahreszeit die richtige Laufkleidung auswählen.

Faktoren, die die Kleiderwahl beeinflussen

Die Außentemperatur hat großen Einfluss darauf, ob die Laufhose nun lang oder kurz sein darf. Doch eine allgemeingültige Regel – ab welcher Temperatur welche Hose besser ist – gibt es nicht. Denn hier spielen noch andere Wetterfaktoren eine wichtige Rolle, wie beispielsweise der Wind. Das persönliche Kälteempfinden ist dabei ebenfalls von Bedeutung. Mit einem kleinen Trick lässt sich die gefühlte Temperatur schätzen.

Tipp: Dabei einfach zur realen Temperatur noch zehn Grad hinzuaddieren. Das ergibt dann die Temperatur für die Auswahl der Kleidung. Sind es draußen 15 Grad, gilt es, die Kleidung für 25 Grad auszuwählen. Das heißt, es darf noch die kurze Hose sein und das Laufshirt dazu.

Der Wind trägt dazu bei, dass sich die Umgebungstemperatur kälter anfühlt. So kann sich eine Außentemperatur von zehn Grad bei mäßigem Wind wie fünf Grad anfühlen und bei starkem Wind sogar wie minus ein Grad. Die Witterung beeinflusst vor allem mental das Temperaturempfinden. Ob es draußen sonnig ist, wolkig oder ob es regnet, macht bei der Kleiderwahl in funktionaler Hinsicht keinen Unterschied. Allerdings empfinden Menschen kühle Temperatur bei Sonnenschein viel angenehmer.

Ein wesentlicher Faktor bei der Auswahl der Laufkleidung ist das Tempo. Je schneller und intensiver eine Trainingseinheit ist, umso weniger warm muss die Kleidung sein. Der menschliche Körper produziert unter stärkerer Belastung mehr Wärme. Wer beispielsweise im Herbst, bei acht Grad und wolkenverhangenem Himmel ein Intervalltraining plant, ist mit langärmeligem Laufshirt und Shorts bestens gekleidet. Für den langsamen Dauerlauf sollten es bei gleicher Witterung lange Tights sein mit Funktionsunterhemd und einer wärmenden Schicht, beispielsweise ein leichter Pullover oder eine Laufjacke.

Die richtige Laufkleidung für den Winter

Im Winter ist die Herausforderung für die Auswahl der richtigen Laufkleidung am größten. Die Kleidung muss bei niedrigen Temperaturen, Schnee, Wind und Regen warmhalten. Doch zu warm darf sie auch nicht sein. Bei einem Winterlauf ist zu warme Kleidung ein sehr häufiger Fehler. Wenn das Thermometer frostige Temperaturen anzeigt, ist es schwierig, dem Impuls zu widerstehen, die warme Winterjacke anzuziehen. Hier hilft die 10-Grad-Regel, die die innere Frostbeule austrickst.

Tipp: Wer sich im Winter nicht zu warm anzieht, wird auf den ersten Metern leicht frieren. Das sollte sich nach 15 Minuten laufen ändern.

Im Winter hilft das Zwiebelprinzip. Denn mehrere dünne Schichten Kleidung halten besser warm als eine dicke. Deshalb ist eine dicke Winterlaufjacke in den meisten Fällen gar nicht notwendig. Meistens genügt ein Funktionsshirt und darüber ein langärmeliges Fleeceshirt. Weite Kleidung ist dabei unbedingt zu vermeiden, denn dort kann Kälte leichter eindringen.

Beim Zwiebelprinzip ist es wichtig, dass die einzelnen Schichten zueinander passen. Die erste Schicht sollte enganliegende Funktionsunterwäsche sein, darüber kommt eine funktionelle Zwischenschicht, beispielsweise ein Longsleeve. Optional kann die dritte Schicht eine Funktionsjacke oder eine wärmende Fleecejacke sein. Wichtig ist, dass jede Schicht den Wasserdampf, der unweigerlich beim Schwitzen entsteht, nach außen ableitet.

Die passende Laufkleidung für die Übergangszeit

Frühjahr und Herbst fordern ein wenig Flexibilität in puncto Laufkleidung. An manchen Tagen reichen Short und Longsleeve. Doch manchmal sind dicke Jacke und lange Hose notwendig. Die Regenjacke sollte immer in Reichweite sein.

Optimal für diese Zeit sind flexible Kleidungsstücke. Eine Laufweste hält den Körper warm, lässt aber noch genug Wärme nach außen dringen, damit es unter der Jacke nicht zu heiß wird. Wenn es windig ist, sind Windbreaker ideal. Die leichten Windjacken eignen sich für milde, sehr windige Tage. Sie sind deutlich angenehmer zu tragen als eine schwere Regenjacke.

Bei Regenwetter empfehlen sich leichte Funktionsjacken. Schwere Regenjacken mit einer Membran entfalten ihre volle Funktionsfähigkeit erst, wenn das Temperaturgefälle hoch genug ist. Deshalb eignen sie sich erst bei kühleren Temperaturen.

Die passende Laufkleidung für den Sommer

Im Sommer ist weniger mehr. Beim Sport und auch im Alltag ist leichte, luftige Kleidung am angenehmsten. Ein typischer Fehler unter Läufern: Sie greifen viel zu spät zu den luftigen Sommer-Lauf-Outfits. Denn der menschliche Körper ist ein kleines Wärmekraftwerk, der sich schon in den ersten Sommertagen stark genug aufheizt, um den kurzen Sommer-Dress zu tragen.

Bei der Auswahl der Sommerkleidung ist die Materialzusammensetzung sehr wichtig. Funktionsfasern binden den Schweiß nicht. So leiten Polyamid-Fasern Feuchtigkeit nach außen, während Wolle das Wasser speichert.

Ob die Sommersachen enganliegen sollen oder nicht, ist teilweise Geschmackssache. Weit geschnittene Kleidung lässt mehr Wind durch und verspricht angenehme Kühlung. Doch weit geschnittene und feuchte Kleidung klebt leicht am Körper und kann durch Reibung Irritationen hervorrufen.

Ohne Shirt zu laufen, ist ein kontrovers diskutiertes Thema unter Läufern. Jeder sollte das von seinem Gefühl abhängig machen, ob oberkörperfrei oder nur der Sport-BH ausreichend sind. Es könnte dabei allerdings Mitmenschen geben, die sich an dieser Freizügigkeit stören können. Wer mit freiem Oberkörper läuft, sollte unbedingt an den Sonnenschutz denken.