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Umfrageergebnisse
Beim Laufschuhkauf ist vor allem Beratung gefragt

| von Christian Ermert

Mit Beratung im Fachhandel? Oder von zu Hause aus online? Wie kauft Deutschland Laufschuhe? Dazu hat laufen.de über 6000 Läuferinnen und Läufer befragt. Hier die wichtigsten Ergebnisse.

Wie fische ich eigentlich aus der Masse an Laufschuhen, die von den Herstellern angeboten werden, das Modell heraus, das am besten zu mir passt? Diese Frage stellt sich irgendwann so ziemlich jede Läuferin und jeder Läufer. Deshalb haben wir eine große Umfrage gestartet, mit der wir herausfinden wollten, wie Läuferinnen und Läufer ihre Laufschuhe auswählen und kaufen. Die Resonanz war überwältigend: Über 6000 registrierte Userinnen und User von laufen.de haben an der Online-Befragung teilgenommen, die wir in zwei Wellen durchgeführt haben. Die erste Welle mit dem Hauptfragebogen fand vom 1. April bis 31. Mai 2021 statt. Die zweite Welle mit tiefergehenden Fragen zum Thema Laufschuhberatung vom 1. bis 31. Juli 2021. Die Ergebnisse liest du hier.

Haupterkenntnis: Die Mehrheit der Läuferinnen und Läufer ist überzeugt, den perfekt passenden Laufschuh erst dann zu finden, wenn sie im Fachhandel kompetent beraten werden und vor dem Kauf spüren, wie sich der Schuh am Fuß anfühlt. Das gilt auch im Jahr zwei der Corona-Pandemie und nach vielen Wochen, in denen die Laufshops genauso schließen mussten wie der Großteil des übrigen Einzelhandels. 64 Prozent der Läuferinnen und Läufer kaufen Laufschuhe immer oder meistens im stationären Handel.

Wo werden Laufschuhe gekauft?

Das Hauptmotiv für den Kauf vor Ort ist der Wunsch, die Schuhe anprobieren zu können. Danach folgt das Bedürfnis nach fachkundiger Beratung. Über 60 Prozent der Befragten gaben an, sich generell vor dem Kauf von Laufschuhen gern beraten zu lassen. Durch Covid 19 hat die Nutzung von Beratungsangeboten allerdings deutlich nachgelassen: In der Pandemie haben nur noch 47 Prozent der Befragten vor dem Laufschuhkauf tatsächlich Beratung in Anspruch genommen. Wichtigste Instanz für die Laufschuhberatung ist das geschulte Personal im Fachhandel: Fast 70 Prozent der Befragten gaben an, sich generell gern in Laufshops beraten zu lassen.

Amazon spielt untergeordnete Rolle

So kauft auch der Großteil der Läuferinnen und Läufer sowohl beim stationären Shopping von Laufschuhen als auch beim Online-Shopping vor allem im auf den Laufsport spezialisierten Fachhandel ein: Im stationären Handel beträgt der Anteil der Laufshops 52 Prozent, digital kaufen 42 Prozent der Befragten ihre Laufschuhe in den Online-Shops der Laufläden. Amazon spielt beim Online-Verkauf von Laufschuhen eine untergeordnete Rolle: Nur 10 Prozent der Befragten gaben an, Laufschuhe beim Online-Riesen zu bestellen.

Das wichtigste Argument für den Online-Kauf von Laufschuhen sind die günstigen Preise und die große Produktauswahl. Die Corona-Pandemie hat allerdings dazu geführt, dass Laufschuhe verstärkt online gekauft werden. 41 Prozent der Befragten gaben an, während Corona Laufschuhe vermehrt online gekauft zu haben. Noch mehr (55 %) haben ihr Einkaufsverhalten bei Laufschuhen in der Pandemie indes gar nicht verändert.

Bevorzugte Online-Shops

Die Mehrheit der Läuferinnen und Läufer lässt sich ihr neues Paar Laufschuhe zwischen 100 und 150 Euro kosten. Nur jeder Zehnte gibt an, Laufschuhe für unter 100 Euro zu kaufen. In der gehobenen Preisklasse jenseits der 150 Euro greifen knapp 12 Prozent der Befragten zu. Dabei gönnt sich die Mehrheit (51,9 %) der Läuferinnen und Läufer zwei bis drei Paar neue Laufschuhe pro Jahr.

Asics ist die beliebteste Marke

Die beliebteste Marke dabei ist Asics. Das japanische Unternehmen bezeichnet sich selbst seit Jahren als Marktführer bei Laufschuhen. Die laufen.de-Umfrage bestätigt das. Von den Antworten auf die Frage nach der beim Laufschuhkauf präferierten Marke entfallen 19,2 Prozent auf Asics. Auf den Plätzen zwei und drei folgen Brooks (16,4 %) und Adidas (11,9 %). Auf Rang vier rangiert mit 10,0 Prozent Nike als weltgrößter Produzent von Sportartikeln.

Wir haben auch analysiert, wie sich die Markenpräferenz im Laufe einer Karriere als Hobbyläufer verändert. Dabei stellte sich heraus, dass die Dominanz der großen vier Marken geringer wird, je länger die Läuferinnen und Läufer schon aktiv sind und je mehr sie laufen. Bei den Erfahrenen können Marken wie New Balance, Saucony oder Hoka One One ihre Marktanteile genauso vergrößern wie bei den Vielläufern, die mehrmals pro Woche laufen.

Bevorzugte Laufschuhmarken

Bei der Untersuchung hat laufen.de auch ermittelt, wie groß der Anteil der Läuferinnen und Läufer ist, die von Verletzungen am Laufen gehindert werden: Über die Hälfte (54,9 %) gab an, in den vergangenen drei Jahren durch Blessuren am Laufen gehindert worden zu sein. Dass intensive Beratung beim Laufschuhkauf solche verletzungsbedingten Pausen verhindern kann, ließ sich allerdings nicht zweifelsfrei feststellen. Dafür sind die Faktoren, die neben unpassenden Laufschuhen Verletzungen auslösen können, zu vielfältig und individuell zu verschieden.

Allerdings hat die Analyse ergeben, dass der Anteil von Läuferinnen und Läufern, bei denen nach dem Kauf Probleme mit ihren neuen Laufschuhen oder Verletzungen entstanden sind, unter denen, die in der Pandemie ohne Beratung gekauft haben, um fast 50 Prozent erhöht ist.

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