Fünf Medaillen für Deutschland bei der Cross-EM

Fünf Medaillen für Deutschland bei der Cross-EM

| Text: Jörg Wenig | Fotos: Imago

Mit zwei Einzel- und drei Mannschaftsmedaillen feierte das deutsche Team einen erfolgreichen Auftritt bei den Cross-Europameisterschaften am Sonntag in Tilburg (Niederlande). Erfolgreichste Teilnehmerin aus deutscher Sicht war die Kölnerin Anna Gehring mit Silber im Einzel und Gold in der Mannschaft.

Mit zwei Einzel- und drei Mannschaftsmedaillen feierte das deutsche Team einen erfolgreichen Auftritt bei den Cross-Europameisterschaften am Sonntag in Tilburg (Niederlande). Erfolgreichste Teilnehmerin aus deutscher Sicht war die Kölnerin Anna Gehring mit Silber im Einzel und Gold in der Mannschaft.

Matschiger und teilweise rutschiger Untergrund: Bei den Cross-Europameisterschaften im niederländischen Tilburg fanden die Läufer genau das vor, was man von einem Crosslauf erwartet. Hervorragend kam damit die Kölnerin Anna Gehring zurecht. Die 22-Jährige kämpfte im Rennen der Unter-23-Jährigen über 6,3 Kilometer bis zum Ende um den Sieg mit und wurde schließlich mit nur zwei Sekunden Rückstand auf die Dänin Anna Emilie Moller in 20:36 Minuten Zweite. Bronze ging an die Polin Weronika Pyzik (20:46 min).

Gold für deutsche U23-Mannschaft

Und nicht nur Anna Gehring schlug sich gut: Die 20 Jahre alte Regensburgerin Miriam Dattke verlor im Rennen zwar ihren linken Schuh, lief in 20:58 Minuten aber trotzdem auf einen starken sechsten Platz. Zusammen mit Lisa Tertsch (ASC Darmstadt; 21:13 min) gewannen sie in der Team-Wertung vor Spanien und Großbritannien die Goldmedaille. Platz 15 erzielte Lea Meyer (VfL Löningen; 21:14 min), Platz 32 ging an Svenja Pingpank (Hannover Athletics; 21:44 min).

In der gleichen Altersklasse bei den Männern gab es ebenfalls Silber für Deutschland. Der aus Eritrea stammende Samuel Fitwi (LG Vulkaneifel) wurde über 8,3 Kilometer in 23:45 Minuten Zweiter. Die Franzosen Jimmy Gressier (23:37 min) und Hugo Hay (23:48 min) belegten die Plätze eins und drei.

Zweitbester Deutscher wurde Markus Görger (LAC Freiburg; 24:17 min) als 13., auf den Rängen 33 und 34 erreichten Davor Aaron Bienenfeld (SSC Hanau-Rodenbach; 24:56 min) und Jannik Seelhöfer (SC Melle 03; 24:57 min) das Ziel. Lukas Eisele (LG Filder; 25:01 min) lief auf Rang 38. In der Mannschaftswertung kam das DLV-Team auf Rang vier. Frankreich setzte sich hier gegen Großbritannien und Spanien durch.

Bei den Unter-20-jährigen siegte der favorisierte Norweger Jakob Ingebrigtsen bereits zum dritten Mal. Über 6,3 Kilometer gewann er in 18:00 Minuten klar vor Ouassim Oumaiz (Spanien/18:09 min) und Elzan Bibic (Serbien/18:11 min). Schnellster deutscher Läufer war hier Mohamed Mohumed (LG Olympia Dortmund) als Sechster in 18:27 Minuten. Zusammen mit Nick Jäger (TSV Penzberg; 18:47 min) als Neuntem und Dominik Müller (LG Langgöns/Oberkleen), der in 19:06 Minuten 23. wurde, gewann das deutsche Team hinter Norwegen und Großbritannien Bronze.

Hattrick für Yasemin Can

In der Klasse der weiblichen U20 siegte über 4,3 Kilometer die Italienerin Nadia Battocletti in 13:46 Minuten ganz knapp vor Delia Sclabas (Schweiz/13:47 min) und Inci Kalkan (Türkei/13:48 min). Lisa Oed (SSC Hanau-Rodenbach) lief als beste Deutsche auf Platz 23 in 14:24 Minuten. Großbritannien stellte hier das beste Team vor den Niederlanden und der Türkei.

Als erster Frau gelang Yasemin Can ein Hattrick bei den Crosslauf-Europameisterschaften. Die aus Kenia stammende Türkin gewann zum dritten Mal in Folge die Goldmedaille. Auf matschigem und teilweise rutschigem Untergrund gab es in Tilburg über die 8,3-Kilometer-Distanz ein spannendes und knappes Rennen.

Die 21-jährige Can siegte schließlich in 26:05 Minuten mit nur einer Sekunde Vorsprung vor der überraschend starken Fabienne Schlumpf. Die Schweizer 3000-Meter-Hindernis-Spezialistin hatte im Mittelteil des Rennens einen Rückstand zu Can aufgeholt und setzte sich dann zeitweise sogar vor die Türkin. Am Ende verfügte jedoch die Titelverteidigerin über die besseren Reserven und schaffte den Hattrick.

Filip Ingebrigtsen schlägt türkische Kenianer

Hinter dem Führungs-Duo kämpften die Holländerin Susan Krumins und die Norwegerin Karolin Grovdal lange Zeit um die Bronzemedaille. Grovdal wurde Dritte in 26:07 Minuten, Krumins belegte Rang vier mit 26:16 Minuten. Hinter der Holländerin Jip Vastenburg (26:45 min) zeigte Elena Burkard (LG Farbtex Nordschwarzwald) einmal mehr ein starkes Crossrennen. Die Hindernis-Spezialistin war vor einem Jahr bei dieser EM Fünfte und kam nun als Sechste in 26:53 Minuten ins Ziel. Zusammen mit der Mannheimerin Fabienne Amrhein (27:26 min; Platz 19) und der Berlinerin Caterina Granz (27:43 min; Platz 25) gewann sie in der Mannschaftswertung hinter den Holländerinnen und Britinnen Bronze.

Im 10,3-Kilometer-Rennen der Männer hat Filip Ingebrigtsen die Vorherrschaft der aus Kenia stammenden türkischen Crossläufer beendet. Der Norweger entschied einen Dreikampf für sich und gewann in 28:49 Minuten vor dem früheren Kenianer Isaac Kimeli. Der jetzt für Belgien startende Läufer musste sich erst auf den letzten Metern im Spurt dem Norweger geschlagen geben und lief in 28:52 Minuten ins Ziel.

Florian Orth bester Deutscher

Die Plätze drei und vier belegten dann die kenianisch-türkischen Europameister der vergangenen beiden Jahre: Aras Kaya, der die Cross-EM vor zwei Jahren gewonnen hatte, wurde Dritter (28:56 min) vor dem Titelverteidiger Kaan Kigen Özbilen (29:04 min). Als bester deutscher Läufer erreichte Florian Orth (LG Telis Finanz Regensburg) Rang 23 in 29:49 Minuten. In der Team-Wertung gewannen die Türken vor den Briten und den Italienern. Die deutsche Mannschaft mit Orth, seinem Vereinskollegen Simon Boch (30:25 min; Platz 42) und dem Jenaer Philipp Reinhardt (30:44 min; Platz 56) belegte Platz elf.

In der im vergangenen Jahr eingeführten gemischten Staffel, in der sich jeweils zwei Männer und zwei Frauen die 5,8-Kilometer-Strecke teilen, siegte Spanien in 16:10 Minuten nach einem spannenden Zweikampf vor Frankreich (16:12 min). Bronze gewann das Team aus Weißrussland mit 16:21 Minuten. Eine deutsche Staffel war in Tilburg nicht am Start.