Genzebe Dibaba läuft schnellste 2000 Meter der Geschichte

| Jörg Wenig I Foto: Imago
Nach rund einem Jahr hat Genzebe Dibaba ihre Weltrekord-Serie fortgesetzt. Die 25-jährige Äthiopierin brach im spanischen Sabadell die Hallen-Bestzeit ü

Nach rund einem Jahr hat Genzebe Dibaba ihre Weltrekord-Serie fortgesetzt. Die 25-jährige Äthiopierin brach im spanischen Sabadell die Hallen-Bestzeit über 2.000 Meter. Nach knapp 1.000 Metern überholte Dibaba die Tempomacherin und stürmte in einem insgesamt gleichmäßigen Lauf zu einer Zeit von 5:23,75 Minuten.

Mit ihrem Rekordrennen in Spanien am Dienstag hat Genzebenbe Dibaba die alte Bestmarke von Gabriela Szabo förmlich pulverisiert. Die Rumänin war 1998 in Sindelfingen über die selten gelaufene Strecke eine Zeit von 5:30,53 Minuten gerannt. Allerdings ist es kein Weltrekord, da der Internationale Leichtathletik-Weltverband IAAF keine offiziellen Weltrekorde über diese Strecke führt Für Genzebe Dibaba war es bereits die siebte globale Bestzeit ihrer Karriere. Sie war in Sabadell dabei sogar deutlich schneller als die 2.000-m-Freiluft-Weltrekordlerin Sonia O’Sullivan. Die Irin hält diese Bestzeit von 5:25,36 Minuten weiterhin seit 1994.

Genzebe Dibabas Weltrekordserie begann vor drei Jahren mit einem 1.500-m-Hallen-Weltrekord in Karlsruhe (3:55,17 min). Anschließend lief sie noch zwei weitere Bestmarken in der Halle: zunächst über 3.000 m in Stockholm mit 8:16,60 Minuten, dann im Zwei-Meilen-Rennen (ca. 3218 m) von Birmingham mit 9:00,48 Minuten. Einen Hallen-Weltrekord brach Genzebe Dibaba auch 2015 in Stockholm. Damals lief sie die 5.000 m in 14:18,86 Minuten. Ihr erster und bisher einziger Freiluft-Weltrekord war eine Sensation: Vor zwei Jahren brach die dreimalige Hallen-Weltmeisterin in Monte Carlo die 1.500-m-Bestzeit der unter Dopingverdacht stehenden Chinesin Yunxia Qu, die 1993 eine Zeit von 3:50,46 Minuten erreicht hatte, und lief 3:50,07 Minuten. Vor einem Jahr stellte sie in Stockholm in der Halle einen Meilen-Weltrekord auf (4:13,31 min).

Doping-Ermittlungen gegen Trainer

Ein Schatten fiel allerdings auf die Karriere von Genzebe Dibaba, als im vergangenen Juni ihr Trainer in Sabadell verhaftet wurde: Der aus Somalia kommende Jama Aden wurde von der Polizei im Zusammenhang mit Doping-Ermittlungen vorübergehend festgenommen. Die Stadt nordwestlich von Barcelona diente der Athletengruppe von Aden als Trainingszentrum. Zu der Polizeiaktion war es offenbar auf Initiative des Internationalen Leichtathletik-Verbandes IAAF gekommen. Der Verband hat seitdem nicht wieder etwas zu dem Fall gesagt, weil die Ermittlungen offenbar noch nicht abgeschlossen sind.

Vor drei Tagen hatte beim Hallen-Sportfest in Karlsruhe ebenfalls eine Läuferin für das Highlight gesorgt: Dort stellte die Schottin Laura Muir über 3.000 Meter mit 8:26,41 Minuten einen Europarekord auf. In Sabadell jubelte zudem ein Österreicher. Andreas Vojta lief als Vierter in 7:55,83 Minuten 3000-Meter-Bestzeit und blieb damit fast zehn Sekunden unter dem Richtwert des österreichischen Verbandes für die Hallen-EM Anfang März in Belgrad.

Genzebe Dibabas Bestzeiten

Freiluft
1500 m: 3:50,07 min (2015) Weltrekord
1 Meile: 4:14,30 min (2016) Afrikarekord
2000 m: 5:27,50 min (2014)
3000 m: 8:26,21 min (2014)
2 Meilen: 9:14,28 min (2014)
5000 m: 14:15,41 min (2015)


Halle
1500 m: 3:55,17 min (2014) Weltrekord
1 Meile: 4:13,31 min (2016) Weltrekord
2000 m: 5:23,75 min (2017) Weltrekord
3000 m: 8:16,60 min (2014) Weltrekord
2 Meilen: 9:00,48 min (2014) Weltrekord
5000 m: 14:18,86 min (2015) Weltrekord