Great 10K: Zane Robertson glänzt in Berlin

Great 10K: Zane Robertson glänzt in Berlin

| Jörg Wenig I Foto: Berlin läuft
Das war eine dicke Überraschung: Nicht die Läufer-Armada aus Ostafrika machte bei den Great 10K am Sonntag in Berlin das Rennen, sondern ein Neuseelände

Das war eine dicke Überraschung: Nicht die Läufer-Armada aus Ostafrika machte bei den Great 10K am Sonntag in Berlin das Rennen, sondern ein Neuseeländer. Zane Robertson gewann am Schloss Charlottenburg in starken 27:28 Minuten. Nur ein Nicht-Afrikaner war jemals schneller. Nun will der 26-Jährige auch im Marathon für Furore sorgen.

Der Neuseeländer Zane Robertson sorgte für die hochklassigste Leistung beim 10-km-Lauf in Berlin. Der 26-Jährige dominierte bei guten Wetterbedingungen das Rennen, setzte sich frühzeitig von der Konkurrenz ab und gewann in 27:28 Minuten. Das ist die viertschnellste Zeit weltweit über die 10-km-Distanz in diesem Jahr und die schnellste auf deutschem Boden. Zugleich sind die 27:28 Minuten eine neuseeländische Bestzeit und ein Kontinentalrekord. Die bisherige Bestzeit für den australischen Kontinent hatte Craig Mottram (Australien) mit 27:54 Minuten 2004 in Manchester aufgestellt.

Der Olympia-Zwölfte von Rio über 10.000 Meter hatte in Berlin einen Vorsprung von genau 50 Sekunden auf Awet Habte (Eritrea/28:18). Als Dritter folgte der Kenianer Nicholas Korir mit 28:27. Zum Streckenrekord von Weltrekordler Leonard Komon (Kenia; 27:12 min) fehlten Robertson zwar 16 Sekunden, jedoch war bisher nur ein nicht-afrikanischer Läufer schneller als er: 1984 absolvierte der US-Amerikaner Mark Nenow die Strecke in 27:23 Minuten. Wie schon beim Halbmarathon in Köln vor genau einer Woche – diesen hatte er als Sieger beendet – war Tom Gröschel (TC Fiko Rostock) der schnellste deutsche Mann. Er kam nach 29:33 Minuten als Elfter vor Lokalmatador Fabian Clarkson (SCC Berlin; 29:47 min) ins Ziel.

Der Traum von den zwei Stunden

Nach seinem starken Rennen hat Zane Robertson weiter ganz besonders hohe Ziele. Er träumt davon, den Marathon unter zwei Stunden zu laufen. Im Wettkampf hat er die 42,195 Kilometer allerdings noch nicht zurückgelegt. Dafür schon einen Halbmarathon in 59:47 Minuten. Er ist damit der vierte nicht aus Afrika stammende Läufer, dem es gelang, die Ein-Stunden-Marke zu unterbieten. Zane Robertson ordnet dem Laufen alles unter. Er lebt zusammen seit 2007 mit seinem Zwillingsbruder Jake in Kenias Läuferhochburg Iten.

Den Sieg im Wettbewerb der Frauen holte sich bei den „Great 10k Berlin“ die Schwedin Sarah Lahti, die für die Strecke mit Start und Ziel am Schloss Charlottenburg 31:57 Minuten benötigte. Auch sie konnte wie der Sieger des Männer-Feldes einen neuen Landesrekord feiern. Mit deutlichen Abständen folgten die Deutsche Meisterin über 10 Kilometer Melat Yisak Kejeta (Äthiopien; 33:09 min), die für den PSV Grün-Weiß Kassel startet, und Monika Stefanowicz (Polen; 34:15 min) auf den Rängen zwei und drei. Beste deutsche Starterin war auf Rang fünf Caroline Mattern (OSC Berlin; 35:12 min).

Eindhoven-Marathon: Dreimal Kenia vorn

Kenias Läufer dominierten den Eindhoven-Marathon. Bei guten, allerdings kühlen Wetterbedingungen sorgte Festus Talam für die beste Leistung des Tages. Der Kenianer setzte sich nach 35 km aus der Spitzengruppe ab und gewann das Rennen in 2:06:26 Stunden klar vor seinen Landsleuten Marius Kipserem (2:08:00) und Nobert Kigen (2:09:19). Schnellste Frau war Truphena Chepchirchir (Kenia), die in 2:30:32 gewann. Die zweitplatzierte Schweizerin Michele Gantner war mit 2:39:34 die einzige weitere Läuferin, die eine Zeit von unter 2:40 Stunden erreichte.