Vier Beine, ein Begleiter: Die besten Läufer-Hunde

| Linda Ewaldt I Fotos: iStock
Laufen mit Hund: Das sind die vier besten Rassen. Dazu gibt's Tipps für eine ungeplante Begegnung mit einem Vierbeiner.

Hund und Läufer: Das war lange Zeit wahrlich keine Liebesbeziehung. Doch mittlerweile laufen immer mehr Menschen mit ihrem Vierbeiner. Hunde-Liebhabern stellen wir die besten vier Rassen für die Laufrunde vor. Läufern, die lieber einen weiten Bogen um Vierbeiner machen, erklären wir, auf was sie bei einer ungeplanten Begegnung achten müssen.

Die besten Hunde-Rassen für Läufer

Beim Thema Hund und Laufen sind zerrissene Hosen und Bisswunden die erste Assoziation, die Läufern in den Sinn kommt. Tatsächlich ist das Verhältnis zwischen Mensch und Vierbeiner gerade in Parks und an anderen beliebten Orten von Tieren und Läufern von Missverständnissen geprägt.

Auf der anderen Seiten entscheiden sich zunehmend Läufer, einen Hund in ihre Familie zu integrieren und mit ihm - natürlich - auch ihre Freizeit zu teilen. Laut einer Studie aus England ist es für 36,4 Prozent der Hundebesitzer wichtig, Hund und Hobby miteinander zu verbinden. Sicher lässt sich ähnliches auch auf Deutschland übertragen. Wir stellen daher vier Hunderassen vor, die sich optimal zum Laufen eignen, geben Tipps zum Laufen mit Hund und sagen, auf was Läufer ohne Hund achten sollten, wenn sieungeplant einem Vierbeiner begegnen.

Der Border Collie besticht mit einem attraktiven Aussehen und einer überragenden Intelligenz - letztere ist jedoch Fluch und Segen zugleich. Als intelligenteste Hunderasse und mit einem umfangreichen Arbeitswillen ausgestattet sind „Border“ keine Hunde für Jedermann. Zwar streiten sich Experten inzwischen, ob man die Hütehunde auch zu viel auslasten kann und somit einige Probleme hausgemacht sind, jedoch ist es wohl unleugbar, dass es beim Border Collie mit ein bisschen Laufen und einigen Gassirunden nicht getan ist. Der Border Collie will auch geistig gefordert werden – zum Beispiel beim Trickdogging, Dog Dancing oder anderen Aktivitäten, die ihn geistig auslasten. Möchtest du dies leisten und siehst den Hund selbst als Hobby, hast du im Border Collie einen ausdauernden und leicht erziehbaren Laufbegleiter. Da Border Collies derzeit in Mode sind ist bei der Anschaffung jedoch erhöhte Aufmerksamkeit geboten. Typische, erbliche Krankheiten wie die Hüftdysplasie oder die CEA (Colie Eye Anomalia, eine Augenkrankheit die zur Erblindung führt), müssen durch den Tierarzt und durch Untersuchung der Zuchttiere ausgeschlossen werden.
Dalmatiner gehören laut Rassestandard des VDH in die Sektion der Laufhunde. Schon diese Einteilung macht also deutlich, dass es sich hier um eine sportliche Hunderasse handelt, die für das Laufen mit seinem Besitzer prädestiniert ist. In der Vergangenheit wurden die Hunde neben Kutschen eingesetzt und machten mit lautem Bellen auf sich aufmerksam. Sie bahnten so den Weg für Löschwagen. Heute ist der Dalmatiner ein aktiver und freundlicher Familienhund. Vereinzelt kann bei diesen Hunden ein verstärktes Dominanzverhalten beobachtet werden, dass sich jedoch mit einer konsequenten, nicht aggressiven Erziehung beheben lässt. Dennoch ist der Dalmatiner besser bei Menschen mit Hundeerfahrung aufgehoben.
Du ziehst schon beim Wort „Pudel“ die Augenbrauen hoch? Dann tust du dieser gesunden und ausgesprochen sportlichen Rasse unrecht. Pudel sind sehr anpassungsfähig, von Natur aus alles andere als „Oma-Hunde“. Da die Rasse in vier verschiedenen Größen gezüchtet wird, die alle untereinander verpaart werden dürfen, ist der Genpool noch verhältnismäßig groß. Das sorgt für vergleichsweise wenige Probleme durch Inzucht. Mit einem ausgeprägten Will to please, also dem Willen dem Besitzer zu gefallen, sind Pudel zudem leicht erziehbar. Wer es des Weiteren schätzt, keine Hundehaare in der Wohnung zu haben, der sollte dem Pudel eine Chance geben – denn bekanntlich haart dieser nicht. Allergiker reagieren in der Regel seltener auf einen Pudel, eine Antiallergen-Garantie gibt es jedoch nicht. Allergene befinden sich immer auch im  Speichel eines jeden Hundes. Übrigens: Der Pudel muss zwar regelmäßig geschoren werden, es gibt jedoch auch neutrale Hundeschuren, die den Pudel nicht wie ein Modepüppchen aussehen lassen.
Lange Zeit waren die kernigen Terrier, die ursprünglich für die Jagd auf Füchse und Kaninchen gezüchtet wurden, Moderasse für Familien mit Kindern. Wenngleich sich der Jack Russell durchaus für das Familienleben eignet, solltet du nicht den Fehler machen, ihn aufgrund seiner Größe zu unterschätzen. Die robusten und ausdauernden Terrier haben nicht selten ihren eigenen Kopf und stellen daher in puncto Erziehung auch gehobene Ansprüche an ihren Halter. Und Erziehung ist das A und O, wenn das Laufen mit einem jagdpassionierten Hund angenehm werden soll. Generell gilt: wo Laufen ohne Leine möglich ist, so ist das stets die bessere Wahl für den Hund. Er hat so die Möglichkeit, Tempo und Rhythmus nach seiner eigenen Kondition selbst zu wählen und die Leine wird zudem nicht zur gefährlichen Stolperfalle. Gerade bei dem Jack Russell bedeutet dies aber, dass der Hund einen guten Grundgehorsam aufweisen muss. Nur so lässt sich der Jagdtrieb der drahtigen Terrier unter Kontrolle bringen. Über die Ausdauer müssen sich Läufer bei ausgewachsenen Jack Russells übrigens keine Sorgen machen. Die Hunde werden häufig sogar als Reitbegleithunde eingesetzt und legen so auch längere Strecken mit Tempo zurück.

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Klasse ohne Rasse: Der richtige Läufermischling

Streng genommen ist es nicht korrekt, Mischlinge in eine Rasseliste aufzunehmen. Mischlinge sind das Ergebnis von zwei oder drei beteiligten Rassen und unterscheiden sich daher in Form und Charakter stark voneinander. Sogar innerhalb eines Wurfs können sich Mischlingshunde vollkommen konträr zueinander entwickeln. An ihnen lässt sich jedoch optimal erklären, was ein guter Hund für Läufer mitbringen muss.

Orientierung am Besitzer

In vielen Städten ist es nicht erlaubt, seinen Hund frei laufen zu lassen - auch wenn dies gerade zum Laufen ideal wäre. Doch auch mit Leine (am besten eignen sich Leinen um die Hüften herum und ein Brustgeschirr am Hund), ist die Orientierung des Hundes am Besitzer wichtig. Macht der Hund "sein eigenes Ding", so wird konzentriertes und gleichmäßiges Laufen unmöglich. Eigenwillige und sehr selbstständige Hunde eignen sich daher nicht als Laufhunde.

Körperliche Verfassung

Hunde sollten grundsätzlich ausgewachsen sein, bevor sie zum Laufen mitgenommen werden. Ansonsten droht eine Überbelastung von Knochen, Bändern und Sehnen. Dass du zudem langsam die Kondition deines Hundes aufbauen musst und das Tier frei von Schmerzen und Schädigungen des Bewegungsapparats sein muss, versteht sich von selbst.

Sozialverträglichkeit

Nimmst du deinen Hund mit zum Laufen, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass auch andere Läufer auf deiner Strecke diese Idee mit ihrem Vierbeiner haben. Sozialverträglichkeit der Hunde untereinander ist hier das A und O, um unschöne Auseinandersetzungen zu vermeiden.

Die richtige Größe

Große und schwere Hunde sind keine idealen Laufhunde. Für sie ist die Belastung für Gelenke und Kreislauf bei andauernder Anstrengung zu groß. Sehr kleine Hunde wiederrum, zum Beispiel Mischlinge aus Zwergrassen, können beim Laufen nur schwer Schritt halten. Auch sind sie häufiger von der Patellaluxation betroffen. Hierbei springt die Kniescheibe häufig aus ihrer Führung.

Übrigens

Wer glaubt, dass Mischlinge aus Windhundrassen sich besonders gut als Läuferhunde eignen, der irrt. Windhunde wie Whippets oder Greyhounds sind Sprinter und keine Ausdauersportler. An Laufen hätten sie also nur wenig Freude.

Die ungeliebte Begegnung mit einem Hund - was tun?

Egal ob mit oder ohne eigenen Hund: Eine Begegnung mit fremden Vierbeinern beim Laufen birgt immer Konfliktpotenzial. Bei einigen Hunden erweckt der "flüchtende" Läufer den Jagdinstinkt. Wieder andere möchten das Laufen unterbinden, um ihre eigene Stellung deutlich zu machen. Herumtollen und Bewegen ist aus Hundesicht ein Privileg, das nur ranghöheren Tieren zusteht. Hündinnen maßregeln ihre Welpen, wenn diese zu wild spielen. So manch fremder Hund sieht diese Aufgabe auch gegenüber einem unbekannten Läufer. Wie reagierst du in solchen Situationen am besten?

1. Ruhe bewahren! Bleibe stehen und lasse die Arme möglichst locker am Körper herunterhängen.

2. Vermeide direkten Blickkontakt zum Hund, denn den könnte dieser als Aggression deuten.

3. Nicht provozieren! Vereinzelt wird geraten, den Hund mit lautem Geschrei und Stampfen zu vertreiben. Da dies den Vierbeiner jedoch nur noch mehr provozieren kann, ist dringend davon abzuraten.

Läufer mit Hund haben hier einen entscheidenden Vorteil: Sie können häufig die Körpersprache der Tiere besser einschätzen und so auch solche Begegnungen besser überstehen.