Marathon-Klassiker nach Athen boomt

| Jörg Wenig I Foto: SEGAS-AMA
Athen erlebt in nach wie vor harten wirtschaftlichen Zeiten einen Lauf-Boom. Der Athen-Marathon setzt seine Erfolgsgeschichte fort und trotzt damit weiterh

Athen erlebt in nach wie vor harten wirtschaftlichen Zeiten einen Lauf-Boom. Der Athen-Marathon setzt seine Erfolgsgeschichte fort und trotzt damit weiterhin der schwierigen Lage Griechenlands. Für das Rennen von Marathon nach Athen werden am 13. November 50.000 Läufer erwartet.

Die Veranstalter des einmaligen Rennens von Marathon nach Athen, das offiziell „Athens Marathon. The Authentic“ (AMA) heißt, haben bekannt gegeben, dass am 13. November nach einjähriger Pause das Elitefeld zu dem Rennen zurückkehren wird. Zudem ist bereits vier Monate vor dem Start klar, dass erstmals über 50.000 Läufer in der griechischen Metropole dabei sein werden. Darunter wird die Rekordzahl von gut 18.000 Athleten sein, die die klassischen 42,195 km laufen.

Die Verpflichtung von internationalen Eliteläufern war 2015 aufgrund der prekären Gesamt-Situation des Landes nicht möglich. Denn die Veranstaltung fand unter finanziellen Engpässen statt und stand sogar unter staatlicher Finanzkontrolle. Mit der Rückkehr der Eliteathleten wird der „Athens Marathon. The Authentic“ seine internationale Bedeutung wieder erhöhen. Die Veranstalter wollen Topläufer verpflichten, die das Vermögen haben, den Streckenrekord zu brechen. 2014 hatte der Kenianer Felix Kandie mit einer Zeit von 2:10:37 Stunden den zehn Jahre alten Streckenrekord von Stefano Baldini unterboten. Der Italiener war bei seinem Olympiasieg 2004 auf der klassischen Strecke 2:10:55 Stunden gelaufen. 

Kürzere Strecken in zehn Stunden ausverkauft

Wie sehr der Athen-Marathon inzwischen das Interesse der griechischen Bevölkerung am Laufsport geweckt hat, zeigte sich an jenem Tag im Frühjahr, an dem die Veranstalter die Online-Anmeldung für das Rennen freischalteten. Binnen zehn Stunden waren sämtliche Startnummern für die 5- und 10-km-Wettbewerbe vergriffen. „Der Erfolg des Athen-Marathons trägt dazu bei, dass die Menschen sich zu einem gesünderen Lebensstil orientieren. Das ist das ganz große Vermächtnis des Athen-Marathons für die griechische Bevölkerung“, sagt Kostas Panagopoulos, der Präsident des griechischen Leichtathletik-Verbandes.

Bevor der Sieger am 13. November im Panathinaikon-Stadion einlaufen wird, findet in dem alten Olympiastadion, wo die Olympischen Spiele 1896 ihre Premiere hatten, eine Zeremonie statt. Erinnert wird an den ersten olympischen Marathonlauf vor 120 Jahren. Schon damals begann das Rennen in Marathon und endete im Panathinaikon-Stadion. Damals gewann der Grieche Spyridon Louis. Er brauchte 2:58:50 Stunden für die damals noch etwa 40 Kilometer lange Strecke.