Im Video: „Mocki“ läuft zu ihrem 44. DM-Titel

| Tobias Burkhardt, Silke Bernhart I Foto: Imago
Bei den Deutschen Meisterschaften über 10.000 Meter blieb nach einem frühen Ausstieg von Alina Reh der erwartete Zweikampf um den Frauen-Sieg aus.

Bei den Deutschen Meisterschaften über 10.000 Meter blieb am Samstag in Bautzen nach einem frühen Ausstieg von Alina Reh der erwartete Zweikampf um den Frauen-Sieg aus. Die Männer zeigten in einem spannenden Kampf bis zur Ziellinie, was die Faszination Leichtathletik ausmacht. In der Junioren-Klasse fielen zwei U23-EM-Normen.

Die DM in der Zusammenfassung

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Im Rennen der Frauen über die 25 Stadionrunden war ein Duell der Generationen erwartet worden. Die noch 19 Jahre junge Alina Reh (SSV Ulm 1846) hat in diesem Jahr bereits die 5.000-Meter-Norm für die Weltmeisterschaften in London (Großbritaninen; 4. bis 13. August) geknackt. In Bautzen stand sie am Samstag erstmals für ein 10.000-Meter-Rennen an der Startlinie. Gemeinsam mit der 43-maligen Deutschen Meisterin Sabrina Mockenhaupt (LT Haspa Marathon Hamburg) setzte sie sich bereits nach den ersten Metern vom Feld ab.

Doch nach gut 2.000 Metern stieg Alina Reh mit muskulären Problemen aus dem Rennen aus. „Der Ausstieg war eine Sicherheitsmaßnahme. Die 10.000 Meter waren ein Test und sind der nächste Schritt", kommentierte der Leitende Bundestrainer Lauf im Deutschen Leichtathletik-Verband (DLV) Thomas Dreißigacker. Somit war der Weg frei für den nächsten Meistertitel für Sabrina Mockenhaupt.

„Alina hat gefehlt“

„Nach Alinas Ausstieg war im Kopf Feierabend. Ich bin danach ein anstrengendes, aber entspanntes Tempo gelaufen", fasste Sabrina Mockenhaupt zusammen. Es war ihr insgesamt 44. DM-Titel, der zehnte über 10.000 Meter. Am Ende blieb die Uhr bei 33:08,42 Minuten stehen. "Mit Alina im Rennen wäre eine Zeit im mittleren 32er-Bereich möglich gewesen."

Aus einem Vereinsduell um den dritten Podestplatz wurde nach dem Ausstieg von Alina Reh ein Kampf um Platz zwei und drei. Im Verlauf des Rennens setzte sich die Olympia-Teilnehmerin über 1.500 Meter von 2012 Corinna Harrer (34:12,64 min) von der weiteren Regensburgerin Thea Heim (34:34,75 min) ab. Den Titel in der U23 sicherte sich Katrin Reischmann (VfB LC Friedrichshafen; 35:09,29 min).

Sabrina Mockenhaupt im Interview

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Männer-Entscheidung auf der Zielgeraden

Bei den Männern bot sich den Zuschauern das erwartete spannende Rennen. Nach 3.000 Metern setzte sich U23-Athlet Amanal Petros (SV Brackwede) vom Spitzenfeld ab und sah lange wie der sichere Sieger aus. Dann aber lösten sich Simon Boch (LG Telis Finanz Regensburg) und Sebastian Reinwand (ART Düsseldorf) drei Runden vor Schluss vom Verfolgerfeld und kamen Amanal Petros näher. Auf den letzten 200 Metern forcierte Simon Boch nochmals das Tempo und konnte schließlich auf der Zielgeraden noch an Amanal Petros vorbeiziehen. In 29:13,60 Minuten gewann er die DM-Goldmedaille.

Amanal Petros rettete den zweiten Platz (29:15,62 min) vor Sebastian Reinwand (29:16,80 min) ins Ziel. Den Lohn für seine Tempo-Arbeit sah der Dritte der U23-Cross-Europameisterschaften von 2015 Schwarz auf Weiß auf der Ergebnisliste: Gold in der U23-Wertung und eine Zeit fast 23 Sekunden unter der U23-EM-Norm für Bydgoszcz (Polen; 13. bis 16. Juli). Diesen Richtwert konnte auch der Zweite der U23-Wertung Tobias Blum (LC Rehlingen; 29:32,52 min) unterbieten. „Die Norm von Tobias Blum ist etwas überraschend. Der Lauf war zum Reinkommen gedacht“, freute sich DLV-Nachwuchsbundestrainer Pierre Ayadi.

Sebastian Reinwand im Interview

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„Werbung für unsere Sportart“

"Das war heute Werbung für unsere Sportart" – mit diesen Worten fasste Thomas Dreißigacker den Lauf zusammen. „Simon war ein Geheimfavorit. Wenn er verletzungsfrei bleibt und gut durch die Vorbereitung kommt, ist er immer für eine Überraschung gut." Ein weiterer Geheimfavorit aus Wattenscheid konnte dagegen nicht in den Medaillenkampf eingreifen. "Schade, dass Hendrik Pfeiffer mit muskulären Problemen zu kämpfen hatte", konstatierte Thomas Dreißigacker.

Der Titel in der männlichen Jugend U20 ging an an Steffen Ulmrich (MTG Mannheim), der für die 25 Stadionrunden 31:21,78 Minuten benötigte und damit mehr als eine halbe Minute Vorsprung auf den zweitplatzierten Julius Hild (SSC Hanau-Rodenbach; 31:58,16 min) herauslief.

Miriam Dattke bestätigt U20-EM-Norm

In der weiblichen Jugend U20 wurden die Deutschen Meisterinnen über 5.000 Meter gesucht. Bereits zwei Wochen zuvor konnte Miriam Dattke (LG Telis Finanz Regensburg) in Berlin die Norm für die U20-Europameisterschaften im italienischen Grosseto (20. bis 23. Juli) abhaken. In Bautzen setzte sich zunächst Lisa Oed (SSC Hanau-Rodenbach) an die Spitze. Nach 2.000 Metern übernahm Miriam Dattke die Spitze und gewann in 16:29,95 Minuten. Damit blieb sie erneut unter der U20-EM-Norm (16:37,50 Minuten).

Lange auf Kurs dieser Norm lag Lisa Oed. Auf den letzten Runden konnte sie das Tempo nicht mehr ganz halten und kam in 16:46,87 Minuten als Zweite ins Ziel. Dritte wurde U18-Athletin Josina Papenfuß (TSG Westerstede; 17:04,75 Minuten). „Das große Teilnehmerfeld in der U20 ist positiv. Für Lisa Oed war es ein Schritt nach vorne“, erklärte Pierre Ayadi.

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