New York-Siegerin Mary Keitany: „Ich bin bereit für Olympia“

| Jörg Wenig I Foto: imago
Nach ihrem zweiten Sieg beim New York-Marathon ist Mary Keitany Mitfavoritin auf Olympiagold 2016. Dass sie bereit ist, betont die 33-Jährige im Interview

Mary Keitany hat am Sonntag zum zweiten Mal in Folge den New York-Marathon gewonnen. Nach einem taktischen Rennen lief die 33-jährige Kenianerin nach 2:24:25 Stunden ins Ziel im Central Park. Zuletzt gelang eine Titelverteidigung im New Yorker Frauenrennen Paula Radcliffe. Die britische Marathon-Weltrekordlerin gewann 2007 und 2008. Mary Keitany gab nach dem New York-Marathon folgendes Interview. Mehr als 200 Fotos vom Lauf-Klassiker findet ihr hier.

Mary Keitany, wie haben Sie sich gefühlt, zum zweiten Mal in Folge den New York-Marathon zu gewinnen?
Mary Keitany: Ich war überglücklich. Zweimal in New York zu gewinnen, bedeutet sehr viel für mich – es war erstaunlich.

Im nächsten Jahr sind die Olympischen Spiele in Rio. 2012 waren Sie in London Vierte. Sind Sie besonders motiviert, weil sie bei den Spielen vor drei Jahren eine Medaille verpassten?
Mary Keitany: Den olympischen Marathon zu gewinnen oder einen Medaillenrang zu erreichen, das bedeutet sehr viel. Ich würde sehr gerne in Rio an den Start gehen und eine Medaille gewinnen. Ich habe jetzt hier einen ersten Schritt in Richtung Olympia gemacht. Ich bin bereit für Rio. Aber wir müssen abwarten auf die Nominierung des kenianischen Teams.

Sie haben inzwischen zwei Kinder. Es gibt einige Läuferinnen, die nach einer Geburt stärker waren als zuvor. Wie fühlen Sie sich?
Mary Keitany: Es ist auf jeden Fall ein sehr gutes Gefühl, als Athlet eine Familie zu haben. Manchmal denke ich beim Laufen an meine Kinder. Ich renne nicht mehr nur für mich selbst, sondern für meine Familie, das ist gut so.

Es gibt inzwischen viele Athleten, die im Training die Marathondistanz laufen oder sogar noch längere Strecken. Machen Sie das auch?
Mary Keitany: Nein, ich rennen nie 42 Kilometer im Training. Ich trainiere lange Strecken und laufe manchmal 30 Kilometer und mehr – aber nicht eine Marathondistanz.

Die erste Kenianerin, die den New York-Marathon gewann, war Tegla Loroupe 1994. Sie wurde zu einem Symbol. War sie auch für Sie eine Inspiration?
Mary Keitany: Ja, ich wusste schon als Schulkind wer sie ist. Sie war für mich ein großes Vorbild und ich sagte mir: eines Tages will ich so erfolgreich sein wie sie.