Oliver Mintzlaff: Vom Lauf-Ass zum Fußball-Boss

| Martin Neumann I Foto: Imago
Oliver Mintzlaff gehörte vor 15 Jahren zu den besten deutschen Läufern. Mittlerweile ist er der Boss des Champions League-Teilnehmers RB Leipzig.

Oliver Mintzlaff gehörte vor 15 Jahren zu den besten deutschen Läufern. Seine Bestzeiten: 13:56,69 (5000 m), 29:21,39 (10.000 m) und 64:35 Minuten (Halbmarathon). Dem Sport ist der 41-Jährige treu geblieben. Über Puma und die Beratungs-Agentur Ferber-Marketing führte seine Karriere zum Fußball-Bundesligisten RB Leipzig, dessen Geschicke er als Vorstandsvorsitzender leitet. Im Interview spricht der gebürtige Rheinländer über seine Liebe zum Laufen und den Reiz des Fußball-Business.

 

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Oliver, was studierst du montags lieber: die Kicker-Noten oder die Leichtathletik-Bestenliste?
Weder noch. Doch ich informiere mich natürlich darüber, was am Wochenende im Fußball und in der Leichtathletik passiert ist. Ich bin ja meistens bei den Spielen von RB Leipzig, möchte aber natürlich auch immer die anderen Ergebnisse wissen.

Welche Verbindung hast du noch zur Leichtathletik im Allgemeinen und dem Laufen im Speziellen?
Immer noch eine enge Verbindung. Ich bin regelmäßig in Kontakt mit Sabrina Mockenhaupt und unterstütze zudem ein wenig die junge Leverkusener Mittelstrecklerin Konstanze Klosterhalfen. Sie kommt wie ich aus Königswinter. So kam der Kontakt zustande.

Du bist Geschäftsführer und Vorstandsvorsitzender von RB Leipzig sowie „Head of Global Soccer“ bei Red Bull. Bleibt bei da noch Zeit fürs Laufen?
Das Laufen ist mir wichtig. Ich versuche noch immer, drei- bis viermal pro Woche zu laufen. Zwar machen Rücken und Knie nicht mehr so mit wie früher. Aber auf 10 bis 15 Kilometer pro Lauf komme ich schon noch problemlos.

Wie sieht ein typischer Tag des Fußball-Managers Oliver Mintzlaff aus?
Den „typischen Tag“ gibt es eigentlich nicht. Dazu ist beim Fußball zu viel Tagesgeschäft im Spiel, das die geplanten Abläufe und Termine immer wieder durcheinanderbringt. Aber generell versuche ich, strategische Prozesse zu optimieren und langfristige Pläne zu erarbeiten. Man darf nicht vergessen: RB Leipzig ist noch ein ganz junger Verein. Da müssen die Strukturen weiter auf- und ausgebaut werden, sodass wir maximal effizient arbeiten können.

Was reizt dich am Fußball-Business?
Der Fußball hat sich in den vergangenen Jahren gewandelt. Die Sportart an sich ist äußerst reizvoll, weil sie ganz verschiedene Menschen erreicht und bewegt. Und das Ganze auf nationaler wie internationaler Ebene.

Hast du gedacht, dass Szenen wie bei den Ausschreitungen gegen Leipzig-Fans beim Auswärtsspiel gegen Borussia Dortmund möglich sind?
Gewalt im Fußball ist ja kein alleiniges Phänomen von RB Leipzig, sondern zieht sich durch den gesamten deutschen Fußball und ist somit ein ligaweites Problem. Wir müssen das alle gemeinsam so schnell wie möglich in den Griff bekommen und eine friedliche Fankultur schaffen. Wir wollen schließlich Fußballfeste feiern. Gewalttätige Angriffe gegen Frauen und Kinder wie beim Spiel in Dortmund darf es nicht geben – nirgendwo und niemals wieder.

Kannst du dir vorstellen, in die Leichtathletik oder ins Lauf-Business zurückzukehren?
Ehrlich gesagt: nur sehr schwer. Es gibt dort zu viele Hindernisse, die man aus dem Weg räumen müsste. Strukturen müssten geändert und Reformen eingeleitet werden. Aber ich beobachte die Leichtathletik und speziell die Laufszene natürlich weiterhin.

Letzte Frage: Wann wird RB Leipzig erstmals Deutscher Meister?
Das ist im Sport nicht planbar. Klar wollen wir den maximalen Erfolg. Aber es gibt keine Vorgabe, dass wir im Jahr X Meister werden müssen. Entscheidend ist, dass wir uns immer weiterentwickeln und in jeder Hinsicht hungrig bleiben.