Von der U23-EM zur R5K-Tour
Mikitenko & Co.: Medaillensammler von Bergen treffen sich in Hamburg und Berlin
Nach der Sommerpause geht die R5K-Tour für den Laufnachwuchs in die zweite Hälfte. Die Anmeldung für die Rennen in Hamburg und beim BMW BERLIN-MARATHON ist ab sofort geöffnet.
Nach großen Erfolgen auf der Bahn bei den U23-Europameisterschaften im norwegischen Bergen wechseln viele der ganz Schnellen ab September wieder auf die Straße. Die Anmeldung für die beiden letzten R5K-Rennen 2025 beim BARMER Alsterlauf in Hamburg (7. September) und beim BMW BERLIN-MARATHON (20. September) ist ab sofort möglich. Zur R5K-Tour gehören 2025 fünf Rennen über fünf Kilometer. Nach den abgeschlossenen Läufen in Dresden, Hannover und Paderborn geht es jetzt in Hamburg und Berlin für die 18- bis 22-Jährigen um Preisgelder und um Unterstützung für die Teilnahme an Trainingslagern des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV).
Der deutsche Laufnachwuchs hat am vergangenen Wochenende bei den U23-Europameisterschaften in Bergen geglänzt. Geradezu sensationell war dabei der Auftritt von 400-Meter-Hürdenläufer Owe Fischer-Breiholz vom (Königsteiner LV): In 48,01 Sekunden stürmte der 21-jährige Hesse nicht nur zu Gold, sondern erzielte auch die schnellste je bei U23-Europameisterschaften gelaufene Zeit über 400 Meter Hürden. Damit entthronte er keinen Geringeren als den Weltrekordler Karsten Warholm aus Norwegen. Der Olympiasieger von 2021 war 2017 im polnischen Bydgoszcz mit einer Zeit von 48,37 Sekunden U23-Europameister. In Deutschland gab es nur einen, der jemals über 400 Meter Hürden schneller war als der junge Hesse: Harald Schmid lief 1982 bei seinem zweiten von drei Siegen bei Europameisterschaften 47,48 Sekunden, was damals Europarekord war.
R5K-Champion Vanessa Mikitenko holt die ersehnte Medaille
In Bergen glänzten aber auch einige Läuferinnen und Läufer, die im Frühjahr noch bei der R5K-Tour auf der Straße überzeugt hatten. Allen voran Vanessa Mikitenko vom SSC Hanau-Rodenbach. Die R5K-Siegerin von 2024 in der Altersklasse U20 gewann bei den U23-Europameisterschaften Silber über 5000 Meter. Nachdem sie 2023 bei der U20-EM den fünften Platz über 3000 Meter belegt hatte und 2024 bei der U20-WM krankheitsbedingt auf den 3000-Meter-Start verzichten musste, ließ sie in Bergen (Norwegen) in 15:51,97 Minuten ihren Medaillentraum wahr werden. Auf ihrer Lieblingsstrecke, den 5.000 Metern, lief sie in zur Silbermedaille. Nur dem letzten Antritt der Spanierin Maria Forero, die sich in 15:43,44 Minuten Gold sicherte, konnte sie nicht mehr folgen.
In der R5K-Tour 2025 hat Vanessa Mikitenko bisher erst ein Rennen bestritten, als sie beim Paderborner Osterlauf in 15:40 Minuten gewann. Um sich den Gesamtsieg in der U23 zu holen, muss sie also bei den nächsten Rennen in Hamburg und Berlin antreten. Gute Chancen auf den R5K-Gesamtsieg hat auch Pia Schlattmann (LG Brillux Münster), die in Paderborn in 16:15 Minuten Zweite war. Auch sie war bei der U23-EM in Bergen über 5.000 Meter am Start, steigerte sich auf 16:06,52 Minuten und wurde Fünfte. Genau wie Vanessa Mikitenko muss sie in Hamburg und Berlin starten, wenn sie ihre Chancen in der Gesamtwertung wahren will.

EM-Bronze für R5K-Stammgästin Carolina Schäfer
Auch über 10.000 Meter holte in Bergen eine Läuferin eine Medaille, die in den vergangenen Jahren Stammgast bei der R5K-Tour war: Carolina Schäfer von der TG Schwalbach lief mit einer neuen Bestzeit von 33:04,43 Minuten auf den dritten Platz. Sie hatte bereits 2024 die R5K-Tour in der U23 gewonnen. In Bergen traf sie mit Nele Heymann (LG Brillux Münster) auf eine alte Bekannte aus der R5K-Tour, die auch Chancen auf den Gesamtsieg 2025 hat: In Paderborn war Heymann über fünf Kilometer in 16:34 Minuten schneller als Carolina Schäfer. In Bergen lief sie mit 33:27,48 Minuten eine neue 10.000-Meter-Bestzeit und landete auf Rang vier. Schneller als Carolina Schäfer waren in Bergen nur die Deutsche Kira Weis (KSG Gerlingen), die in 32:36,52 Minuten Silber gewann, und die neue U23-Europameisterin Anika Thompson (32:31,47 min).

R5K-Asse wie Ada Werner auch bei U20-EM in Finnland am Start
Auch bei den U20-Europameisterschaften, die vom 7. bis 10. August im finnischen Tampere stattfinden, werden einige aus der R5K-Tour bekannte Talente für Deutschland an den Start gehen. Der DLV nominierte für die 5000 Meter der weiblichen Jugend Ada Werner vom SCC Berlin. Sie wurde in diesem Jahr beim R5K-Rennen in Hannover mit starken 17:31 Minuten Zweite und hat gute Chancen auf den Gesamtsieg, wenn sie in den verbleibenden beiden Läufen in Hamburg und Berlin startet.
In der männlichen U20 startet Christopher Dahlmeyer (TSV Bayer 04 Leverkusen) über 3000 Meter. Der Leverkusener war 2024 Dritter in der R5K-Gesamtwertung. Für die 5000 Meter in Tampere wurde zudem der Läufer nominiert, der 2025 bisher die zweitschnellste Zeit in einem R5K-Rennen über fünf Kilometer erzielt hat. Benjamin Klonowski vom TuS Lichterfelde war beim Auftaktrennen in Dresden mit 14:58 Minuten Zweiter und muss jetzt in Hamburg und Berlin laufen, wenn er auch in der Gesamtwertung vorne sein will.

Über die R5K-Tour
Die R5K-Tour wird von German Road Races (GRR) gemeinsam mit dem deutschen Leichtathletik-Verband (DLV) und mit Unterstützung von laufen.de veranstaltet. GRR ist eine Interessengemeinschaft, in der aktuell fast 100 der größten Laufveranstaltungen im deutschsprachigen Raum organisiert sind. 2025 gehören zur R5K-Serie: Das Auftaktrennen in Dresden am 23. März, Hannover (5. April), Paderborn (19. April), Hamburg (7. September) und am Ende das große Finale beim BMW BERLIN-MARATHON in der Hauptstadt am 20. September. Alle Rennen sind offen für ambitionierte Läuferinnen und Läufer im Alter von 15 bis 22 Jahren. Eine Gesamtwertung, Preisgelder und Trainingslager gibt es jedoch nur in den Altersklassen U20 und U23 der 18- bis 22-Jährigen, das sind 2025 die Jahrgänge 2003 bis 2007. Läuferinnen und Läufer der Jahrgänge 2008 und 2009 (U18) können jedoch auch in der U20 starten. Für eine Platzierung in der R5K-Gesamtwertung sind Starts bei mindestens drei der fünf Rennen Pflicht. Einer davon muss beim Finale in Berlin sein. Am Ende gewinnt, wer in der Addition des Ergebnisses von Berlin mit den beiden schnellsten Zeiten bei den vorhergehenden R5K-Läufen die schnellste Zeit hat (2+1-Regel). Eingeladen sind alle Talente der Jahrgänge 2003 bis 2009, die fünf Kilometer in 22 Minuten oder schneller laufen können. Sie können sich die Nachfolge von Christoph Schrick (Königsteiner LV), Carolina Schäfer (TG Schwalbach) sowie Tristan Kaufhold und Vanessa Mikitenko (beide SSC Hanau-Rodenbach) sichern, die 2024 die Gesamtsiege in den Klassen U23 und U20 geholt haben.