Rosanna Buchauer im Porträt
Von Halluzinationen im Himalaya und Musik auf dem Weg zur Trail-WM in Spanien
Rosanna Buchauer zählt zu den besten Deutschen auf den Trails. Wie es kam, dass sie im Himalaya halluzinierte, liest du hier. Und du erfährst, wie sie in den Bergen Musik und Naturerlebnisse verbindet.
Stell dir vor, du läufst einen Trail und plötzlich verwandeln sich die Blumen am Wegesrand in Minikameras, die dich filmen. Und die zur Streckenmarkierung aufgestellten Fähnchen fangen an, mit dir zu sprechen. Du hast keine Drogen konsumiert und selbstverständlich auch keine seltsamen Pilze gegessen.
Weit oben in den Bergen können solche Halluzinationen allein von der Höhe ausgelöst werden. Der Sauerstoffgehalt ist in Höhen über 2500 Metern so gering, dass der Körper Zeit braucht, um sich daran anzupassen. Wer zu schnell in zu große Höhen vordringt, riskiert, dass die Sauerstoffsättigung im Blut absackt und das Gehirn zu wenig Sauerstoff erhält. Die Folgen: Kopfschmerzen, Übelkeit, Verwirrtheit, Halluzinationen und lebensbedrohlichen Zuständen.
Trail-Abenteuer im Königreich Bhutan
Das ist Rosanna Buchauer passiert. Bei einem ihrer größten Trail-Abenteuer. Dort, wo der Himmel näher scheint als die Erde: Im Himalaya, dem Dach der Welt. Das Snowman Race ist kein gewöhnlicher Trailwettkampf. Es findet in Bhutan statt, einem kleinen Staat in großer Höhe zwischen Indien und China. Der Buddhismus ist die offizielle Staatsreligion und prägend für die Politik des Landes. Die Regierung legt wenig Wert auf Wirtschaftswachstum und Produktivität. Stattdessen stehen Naturschutz und Glück im Mittelpunkt. Bhutan gilt als der einzige klimaneutrale Staat weltweit.
Das Snowman Race ist nur wenigen internationalen Athletinnen und Athleten überhaupt zugänglich. Fünf Tage lang wird gelaufen. Im Mittel bewegt man sich auf 4300 Metern über dem Meer. 170 Kilometer mit mehr als 10.000 Höhenmetern sind zu bewältigen. Organisiert wird das Rennen vom König von Bhutan persönlich. Gerannt wird auf den Wegen der historischen und legendären Trekkingroute Snowman Trek. Die Route haben bisher weniger Menschen bewältigt als den Mount Everest bestiegen haben. Es ist ein Rennen durch die hochalpine Wildnis, bei dem man nicht nur gegen seine Kontrahenten, sondern auch gegen Kälte, Erschöpfung und sich selbst abtritt – manchmal sogar gegen die eigene Wahrnehmung. All das macht das Snowman Race in Bhutan zu einem der, wenn nicht sogar dem härtesten Trailrennen weltweit.

Auf dem Trail geht es um Leistung, aber auch um Erlebnisse
Rosanna Buchauer hatte sich nach einer erfolgreichen Saison 2024, in der sie den Großglockner-Ultratrail über 57 Kilometer am höchsten Berg Österreichs und den Lavaredo-Ultratrail über 120 Kilometer in den italienischen Dolomiten gewonnen hatte, gegen Ende des Jahres für das Abenteuer im Himalaya entschieden. Am vierten Tag des Rennens wurde sie höhenkrank. Ihre Sauerstoffsättigung im Blut war extrem niedrig, doch sie entschied sich, weiterzulaufen. Zwei Stunden lang stolperte sie wie betrunken über den Pfad und dachte daran umzukehren – doch das hätte wenig geholfen. Das einzige Mittel gegen Höhenkrankheit ist der Abstieg in tiefere Gefilde. Sie wusste: Gegen Ende der vierten Etappe ging es knapp 1200 Höhenmeter bergab.
„Ich habe mich einfach weiter Richtung Ziel gekämpft, und mit jedem Höhenmeter wurde die Welt wieder klarer“, erinnert sich die 35-Jährige. Am Ende erreichte sie nicht nur das Ziel – sondern gewann das Rennen sogar. „Das Schönste an dem Rennen war für mich aber, wie wir als Gruppe von nur 20 Athleten zusammengehalten haben, wie man sich gegenseitig geholfen hat und am Abend geschaut hat, dass allen warm war und jeder etwas zu essen hatte. Wir sind in diesen fünf Tagen richtig gute Freunde geworden. Das habe ich so noch nie in einem Rennen vorher erlebt“, resümiert Rosanna ihre Zeit in Bhutan. Solche Extremerfahrungen prägen – und sie lassen einen reflektieren, was im Sport wirklich zählt. Für Rosanna ist nach der Zeit im Himalaya klar: Ihr geht es nicht nur um Leistung, sondern auch um Erlebnisse und Erfahrungen, die ihr das Traillaufen ermöglicht.
Mit dieser positiven Einstellung geht sie nun in die Vorbereitung auf das nächste sportliche Highlight: die Trail-Weltmeisterschaften (25. bis 28. September) im spanischen Pyrenäen-Örtchen Canfranc. Anders als in Bhutan, wo das Unbekannte dominiert hat, kann Rosanna hier gezielter planen: Streckenanalysen, Trainingsblöcke, Hitzeanpassung – und auch die mentale Vorbereitung spielt eine zentrale Rolle.

Fast immer mit Musik unterwegs - aber immer mit offenen Ohren für die Umwelt
Ein fester Bestandteil ihrer Vorbereitung: Musik. Oder manchmal auch Podcasts – je nachdem, was gerade passt. „Ich komme beim Laufen einfach besser in den Flow, wenn ich etwas auf den Ohren habe“, erzählt sie. „Ohne Musik fällt es mir viel schwerer, bei der Sache zu bleiben. Ich bin dann schneller abgelenkt, und es fühlt sich oft anstrengender an, als es eigentlich ist.“ Besonders bei Intervallen sei das deutlich spürbar: „Da merke ich sonst sehr schnell, wie laut ich schnaufe – und dann wird alles gleich doppelt so hart.“ Je nach Trainingsintensität und Stimmung variiert auch die Musik auf dem Ohr. Für Intervalle braucht es etwas Motivierendes, bei lockeren Läufen am Morgen hingegen eher etwas Ruhiges: „Von Hip-Hop bis Elektro oder Rock ist eigentlich alles dabei, das ist wirklich ein komplett wilder Mix“, erklärt sie.
Gleichzeitig will Rosanna beim Traillaufen oder auf dem Rennrad nicht komplett von ihrer Umgebung abgeschirmt sein – aus gutem Grund. „In den USA habe ich die Kopfhörer zum Beispiel lieber weggelassen, weil es hieß, es gäbe Bären in der Region. Da willst du schon mitbekommen, was um dich herum passiert.“ Das war bei ihrem bisher letzten großen Rennen, dem Western States Endurance Run in Kalifornien. Der Lauf ist eine Legende: Als ältester „Hundertmeiler“ führt er über 160 Kilometer durch die Berge am Lake Tahoe, wo 1960 die Olympischen Winterspiele von Squaw Valley ausgetragen wurden. Heute heißt der Ort Olympic Valley. Und in Kaliforniens Bergen gibt es viele Schwarzbären.
Das Smartphone kann auch mal daheim bleiben
Deshalb nutzt sie im Rennen und beim Training gern Kopfhörer von Shokz, die mit ihrer Knochenschalltechnologie einen klaren Sound liefern, ohne die Umgebungswahrnehmung zu blockieren. „So kann ich Musik hören und trotzdem mitbekommen, wenn mir jemand auf dem Trail zuruft oder sich beim Rennradfahren ein Auto nähert. Das ist mir wichtig.“ Ein weiterer Vorteil für sie: Manche Shokz-Modelle haben einen internen Speicher, auf dem man Musik direkt auf die Kopfhörer speichern kann. So kann sie das Smartphone zu Hause lassen und dennoch Musik hören.
„Das ist wirklich ein Riesenvorteil für mich, weil man mit dem Handy ständig irgendwelchen Dingen ausgesetzt ist, die man beim Laufen gar nicht sehen oder hören möchte“, meint Rosanna. „Mit dem internen Speicher von Shokz kann ich schnell meine Runde laufen gehen – ohne Handy, aber trotzdem mit Musik. Das ist super.“ Bei den unzähligen Trainingskilometern in der Vorbereitung auf ein Laufhighlight wie die Trail-WM dieses Jahr oder während langen Rennen, kann eine solche musikalische Unterstützung wirklich Gold wert sein – gerade in Sachen Motivation.

Die Trail-Weltmeisterschaften fest im Blick
Die Weltmeisterschaft im spanischen Canfranc in den Pyrenäen wird ihre insgesamt dritte Teilnahme bei einer Traillauf-WM. Das Ziel für dieses Mal: Spaß haben und das Event genießen – und natürlich eine bestmögliche Leistung abrufen. In ihren vergangenen beiden Teilnahmen 2021 und 2023 wurde Rosanna in dem Weltklassefeld jeweils fünfte. Mit dem deutschen Team gewann sie 2023 im Long Trail über fast 87 Kilometer mit 6.500 Höhenmetern bergauf die Silbermedaille.
Im September will sie wieder angreifen, zieht die WM anderen Rennen vor und wird zur Vorbereitung im Trail-Mekka Chamonix beim UTMB „nur“ den OCC über 50 Kilometer laufen. 2024 hatte sie am Mont Blanc beim 100 Kilometer langen CCC einen ganz starken dritten Platz belegt. „So eine WM hat schon ein ganz besonderes Flair – eine Mischung aus Spektakel, Teamgeist, Hoffnung, Vorfreude und natürlich auch ein bisschen Angst. Am liebsten möchte ich das Gesamtpaket aus dieser WM mitnehmen, die ganze Energie drumherum aufsaugen und dann in ein eigenes gutes Rennen kanalisieren“, beschriebt Rosanna ihre Herangehensweise an das Großevent. Das Rennen in Bhutan hat ihr gezeigt, dass Trailrunning-Events eben mehr sind als der reine Lauf: Es geht darum, Erinnerungen zu sammeln, an unbeschreiblichen Orten auf der Welt seine Leidenschaft ausüben zu können und einen vermeintlichen Individualsport gemeinsam mit anderen Menschen zu erleben. Entsprechend groß ist die Vorfreude auf die Weltmeisterschaft und alles, was sonst noch so kommt.
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