2:08:22 Stunden beim ersten Finish: Der irre Marathon von Filimon Abraham
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2:08:22 Stunden beim ersten Finish: Der irre Marathon von Filimon Abraham

| von Jörg Wenig

Beim ersten Marathon-Finish direkt zweitschnellster Deutscher überhaupt im Marathon: Filimon Abraham gelingt in Barcelona mit 2:08:22 Stunden der Durchbruch.

Filimon Abraham ist in Barcelona ein Durchbruch im Marathon gelungen. Im dritten Anlauf kam der 30-Jährige erstmals ins Ziel über die klassische Distanz und wurde dabei gleich zum zweitschnellsten deutschen Läufer aller Zeiten. Mit 2:08:22 Stunden belegte Filimon Abraham, der für die LG Telis Finanz Regensburg startet, Platz zehn. Lediglich der deutsche Rekordhalter Amanal Petros (SCC Berlin/2:06:27) steht in der Liste der schnellsten nationalen Läufer nun noch vor Filimon Abraham.

Der Kenianer Marius Kimutai gewann den Barcelona-Marathon in 2:05:06 und verpasste damit die Jahresweltbestzeit um nur sieben Sekunden. Knapp geschlagener Zweiter war der Marokkaner Othmane El Goumri in 2:05:12. Als Dritter lief der aus Kenia stammende Türke Kaan Kigen Özbilen nach 2:05:37 ins Ziel. Auch Oqbe Kibrom (Eritrea) lief als Vierter mit 2:05:51noch eine Zeit von unter 2:06. Sechster wurde der 40-jährige Tadesse Abraham, der mit 2:06:43 seinen eigenen Schweizer Rekord um lediglich fünf Sekunden verfehlte. Der Master-Weltrekord des Äthiopiers Kenenisa Bekele steht bei 2:05:53.

Schnellste Frau war in Barcelona die Äthiopierin Zeineba Yimer, die mit 2:19:44 als einzige unter 2:20 Stunden blieb. Ihr folgten Selly Chepyego (Kenia/2:20:03), Delvine Meringor (Rumänien/2:20:49) und Bezunesh Getachew (Äthiopien/2:22:38).

Filimon Abraham ging vom Start weg ein hohes Tempo mit. Er hatte Zwischenzeiten von 29:49 (10 km), 44:52 (15 km) und 63:16 (Halbmarathon). Erst im letzten Viertel des Rennens wurde er langsamer, lag bei Kilometer 35 aber mit 1:45:23 Stunden noch immer auf Kurs für eine Zeit um 2:07 Stunden. Am Ende reichte es mit 2:08:22 nicht ganz für die Olympia-Norm von 2:08:10, aber im Kampf um die maximal drei deutschen Startplätze bei den Spielen in Paris im nächsten Jahr hat Filimon Abraham in Barcelona ein starkes Zeichen gesetzt. Es sieht so aus als ob Deutschlands Marathonläufer tatsächlich die dieses Mal deutlich anspruchsvollere Norm unterbieten müssen, um sich für die Spiele qualifizieren zu können.

Zweimal war Filimon Abraham bei vorherigen Marathon-Versuchen nicht ins Ziel gekommen: In Hamburg gab er bei seinem Debüt vor knapp einem Jahr ebenso auf wie danach in Frankfurt Ende Oktober. In Barcelona lief er nun in die deutsche Marathon-Spitze.