Eliud Kipchoge: „Mondlandung“ beim BMW Berlin-Marathon

Eliud Kipchoge: „Mondlandung“ beim BMW Berlin-Marathon

| Text: Jörg Wenig | Fotos/Video: SCC Events, Norbert Wilhelmi

Eliud Kipchoge hat den Marathonlauf mit seinem famosen Weltrekord von 2:01:39 Stunden beim BMW Berlin-Marathon in neue Dimensionen geführt. Am Tag danach blickte er schon wieder in die Zukunft.

Eliud Kipchoge hat den Marathonlauf mit seinem famosen Weltrekord von 2:01:39 Stunden beim BMW Berlin-Marathon in neue Dimensionen geführt. Um 1:18 Minuten verbesserte der Kenianer am Sonntag die Bestzeit. Deutschlands spektakulärstes Straßenrennen war die Bühne für eine „Mondlandung“ des Marathonlaufes. Der Olympiasieger hatte danach trotzdem noch genug Energie, um sich über Social Media ausführlich bei seinen diversen Helfern und Unterstützern sowie seiner Familie zu bedanken, die alle zusammen ein Team um Eliud Kipchoge herum bilden.

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In einem Sessel in der Lobby des Hotels InterContinental sitzend, reflektierte der größte Marathonläufer aller Zeiten am Montag über die wichtige Rolle, die sein Team im Hintergrund spielt. „Im Sport musst du ein gutes Team haben. Deswegen werde ich auch meine nächsten Ziele mit allen meinen Partnern absprechen - mit meinem Management, mit den Sponsoren sowie dem technischen und dem Trainings-Team. Sie alle werden eingebunden, denn sie sorgen für mich.“

Mit seinem Trainer Patrick Sang, dem früheren Olympia-Zweiten über 3.000 m Hindernis, verbindet ihn eine sehr lange Partnerschaft. Sang war sein erster und einziger Trainer. 2003 führte der Coach den damals 18-jährigen Eliud Kipchoge zu einem Sensations-WM-Sieg über 5.000 Meter in Paris. Jetzt ist der 33-Jährige seit langem der dominierende Marathonläufer der Welt.

Dass eine solche Entwicklung möglich war, schreibt Eliud Kipchoge seinen Partnern zu. „Du schaffst es nicht an einem Tag, ein solches Team zusammenzustellen, es dauert lange Zeit. Ich habe das Glück mit dem Management von Global Sports Communication zusammenzuarbeiten und mit Menschen die positiv denken. Wir haben das über lange Zeit aufgebaut. Wir haben ein Trainer-, Manager- und Sponsoren-System sowie ein Medizin-Team, das uns mit Massagen und allem was dazu gehört betreut.“

Sein großes Ziel: 2020 in Tokio wieder Olympiagold holen

Die Herangehensweise von Eliud Kipchoge könnte man zusammenfassen mit einem Zitat aus der Bibel: „Alles hat seine Zeit.“ Der neue Weltrekordler sagte, es sei zu früh zu sagen, ob er seine Bestzeit noch weiter steigern könne. „Es ist erst ein paar Stunden her, dass ich die schnellste je gelaufene Zeit gerannt bin. Ich glaube, es ist nicht gut, jetzt darüber nachzudenken, denn jetzt geht es einzig und allein um eine bestmögliche Erholung.“

Während Eliud Kipchoge auch noch nicht weiß, ob die Weltmeisterschaften in Doha im nächsten Jahr ein Thema für ihn sein könnten, hat er einen anderen Termin fest im Visier: die Olympischen Spiele in Tokio 2020 kommen immer näher. Wenn er in knapp zwei Jahren in Japan an den Start gehen sollte, wird seine Vorbereitung für dieses Meisterschaftsrennen nicht anders sein als für einen City-Marathon, obwohl es taktisch ganz verschiedene Läufe sind. Bei Olympia geht es nur um den Sieg, nicht um schnelle Zeiten.

„Es geht um die Goldmedaille, aber die Vorbereitung ist für mich die selbe - du musst sowohl mit als auch ohne Tempomacher gut laufen können. Tokio scheint noch weit weg zu sein, aber ich habe im Kopf, dass dies für mich ein großer Höhepunkt werden kann. Ich bin der Olympiasieger und will meinen Titel verteidigen.“ Wie in Berlin am Sonntag zu sehen war, gibt es zurzeit niemanden der ihm das Wasser reichen kann, sofern sich Kipchoge und sein Team auf einen großen Höhepunkt konzentrieren.

Eines ist aber auch sicher, wie er nach dem Rennen erklärte: Eliud Kipchoge möchte nach Berlin zurückkehren. Es bleibt abzuwarten, ob er bereits im nächsten Jahr am 29. September wieder am Start stehen wird. „Ich will auf jeden Fall nach Berlin zurückkommen. Berlin ist für mich - für ewig“, sagte Eliud Kipchoge. Vielleicht wird Eliud Kipchoge bei einem zukünftigen Rennen in Berlin den Marathonlauf noch weiter, zu den Sternen führen.