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Mainova Frankfurt Marathon
Alle Bilder aus Frankfurt: Teilnehmerrekord! Belay Asfaw und Buze Diriba triumphieren

| von Franziska Dietz & Jörg Wenig (Text) und Norbert Wilhelmi (Bilder)

Teilnehmerrekord mit über 30.000 beim Mainova Frankfurt Marathon: Buze Diriba krönt die 42. Auflage mit einer Zeit von unter 2:20:00 Stunden. Hier gibt’s die Bilder.

Der Mainova Frankfurt Marathon war mit der Rekordzahl von 17.000 Läuferinnen und Läufern ausgebucht. Insgesamt bewegte der älteste deutsche Stadtmarathon am Rennwochenende inklusive aller Rahmenwettbewerbe 30.407 Menschen, ein Meilenstein in der Veranstaltungsgeschichte. Nach den Finisherzahlen auf der 42,195-Kilometer-Distanz liegt der Laufklassiker am Main in diesem Jahr hinter Berlin auf Rang zwei hierzulande.

Als am Sonntag pünktlich um zehn Uhr der Startschuss auf der Friedrich-Ebert-Anlage vor dem Messegelände fiel, waren die Wetterbedingungen bei kühlen Temperaturen und starkem Wind nicht gerade ideal für jene, die auf Bestzeitenjagd gingen. Doch nicht nur für Top-Athletinnen und -Athleten, sondern auch für Breitensportler bleibt der Mainova Frankfurt Marathon ein gutes Pflaster für persönliche Rekorde. Der Laufklassiker am Main ist unter den fünf größten deutschen Marathons mit erheblichem Vorsprung der schnellste. In Frankfurt erreichen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer im Schnitt nach 3:57:56 Stunden das Ziel, wohl dank der flachen Strecke, die überwiegend über breite Durchgangsstraßen führt.

Buze Diriba triumphiert bei den Frauen mit Topzeit

Buze Diriba setzte sich vom Start weg an die Spitze des Frauenfeldes. Ihr Tempo wählte sie etwas zurückhaltender als angekündigt. Angesichts der windigen und kalten Bedingungen war dies eine clevere Entscheidung. Mit einem Split von 69:25 Minuten lag sie bei halber Distanz auf Kurs für eine Marathonzeit von unter 2:19:00 Stunden. Ab Kilometer 30 konnten die Verfolgerinnen den Rückstand zu ihr etwas verkürzen, doch Diriba blieb bis zum Schluss unangetastet an der Spitze. Mit 2:19:34 Stunden erreichte die Äthiopierin erstmals eine Zeit unter 2:20:00 Stunden. Sie lief auf Rang 15 der Jahresweltbestenliste und erzielte die fünftschnellste je in Frankfurt gelaufene Zeit. „Mein Ziel war eine schnelle Zeit und eigentlich wollte ich den Streckenrekord angreifen. Doch rund zehn Kilometer vor dem Ziel fiel mein Pacemaker aus. Dann wurde es schwieriger und ich habe mich darauf konzentriert, zu gewinnen“, sagte Buze Diriba.

Laura Hottenrott war als letzte Läuferin noch auf die Elite-Startliste gerutscht und war dann als erste deutsche Frau im Ziel. Mit einem gleichmäßigen Tempo lief sie auf Rang 14 in 2:28:17 Stunden. „Ich bin zufrieden, es war ein gutes Rennen. Ich habe mich die ganze Zeit gut gefühlt. Vor der EM in Birmingham nächstes Jahr möchte ich noch zwei Marathonrennen laufen, auf jeden Fall einen im Frühjahr. Die Norm habe ich bereits, aber ich will eine neue Bestzeit versuchen“, sagte Laura Hottenrott. Katharina Saathoff (Braunschweiger Laufclub) steigerte sich auf 2:34:39 Stunden und belegte als zweischnellste Deutsche Rang 20.

Im Rennen der Männer versuchte sich die Spitzengruppe trotz des Windes das geplante Tempo umzusetzen. Eine 10-km-Durchgangszeit von 29:33 Minuten lag im avisierten Bereich einer Zielzeit von knapp unter 2:05:00 Stunden. Aber ab Kilometer 14, als der Gegenwind alle Athleten bremste, verlor die Gruppe deutlich an Zeit. Elf Läufer, darunter noch zwei Tempomacher, erreichten die Halbmarathon-Marke nach 62:50 Minuten. 

Während sich die Hoffnungen auf 2:05-Zeiten buchstäblich verwehten, entwickelte sich ein spannendes Rennen um den Sieg. Dabei waren es zunächst drei Äthiopier, die sich zwischen 27 und 28 Kilometer absetzen konnten: Lulu Negera (vorherige Bestzeit: 2:09:54 Stunden), Belay Asfaw (2:07:00 Stunden) und Getachew Masresha (2:07:04 Stunden) erreichten Kilometer 30 nach 1:29:02 Stunden. Doch von hinten näherte sich mit Yismaw Yitayew (2.09:32 Stunden) ein weitere Äthiopier, der zehn Kilometer vor dem Ziel die Spitze übernahm. Während mit Dejene Megersa ein favorisierte Landsmann ausgestiegen war, setzten sich Yitayew und Asfaw ab. Es war dann Asfaw, der das Tempo verschärfte, den 37. Kilometer in 2:53 Minuten lief und damit das Rennen um den Sieg entschieden hatte. Als souveräner Sieger lief er nach 2:06:16 Stunden ins Ziel. Immerhin fünf Läufer unter den Top 10 erreichten trotz des Windes persönliche Bestzeiten. „Ich war gut vorbereitet und es war trotz der starken Konkurrenz für mich keine Überraschung, dass ich heute gewonnen habe“, sagte Belay Asfaw.

Der Wind stoppte auch den besten deutschen Läufer Filimon Abraham. Der 32-Jährige lag lange Zeit auf Kurs für eine deutliche Verbesserung seines persönlichen Rekordes von 2:08:11Stunden. Am Ende ging ihm jedoch die Kraft aus. Während er mit seiner Zeit von 2:09:43 Stunden nicht zufrieden war, hatte er aber immerhin einen starken neunten Platz erreicht. „Es war so windig, dass ich nicht viel machen konnte. Bis Kilometer 30 war es okay, aber dann wurde jeder Kilometer schwerer“, sagte Filimon Abraham.

Hervorragend schlugen sich angesichts der schwierigen Bedingungen Tom Thurley (Potsdam LC) und Jan Lukas Becker (Bayer Leverkusen), die beide deutliche persönliche Rekorde erreichten. Tom Thurley lief auf Rang zwölf und verbesserte sich von 2:12:45 Stunden auf 2:11:19 Stunden, Jan Lukas Becker belegte Rang 15 und steigerte sich von 2:15:20 auf 2:13:34 Stunden.

Laufparty in der Mainmetropole

Diejenigen, die es beim Mainova Frankfurt Marathon etwas ruhiger angingen, konnten die Strecke als echte Sightseeing-Tour durch die Mainmetropole genießen, eine Route, die sich kein Stadtführer schöner ausdenken könnte. Vom Start weg führt der Kurs durch die Innenstadt, vorbei an der Alten Oper, wo der Opernplatz jedes Jahr zum Hexenkessel wird. Dort feiern Tausende Zuschauerinnen und Zuschauer eine große Laufparty, während sie Freunde, Bekannte und Familienmitglieder lautstark anfeuern. Anschließend geht es weiter über die Alte Brücke über den Main Richtung Sachsenhausen. Die Strecke führt durch Niederrad und Schwanheim, immer wieder in Mainnähe, bis zum westlichsten Punkt in Höchst. Von dort geht es über die Mainzer Landstraße zurück in die Innenstadt, dem stimmungsvollen Zieleinlauf in der Festhalle entgegen. Die Strecke verläuft fast vollständig auf breiten Durchgangsstraßen und glattem Asphalt und it ideal für Bestzeiten und für alle, die den Lauf als großes Frankfurter Stadtfest erleben wollen.