Arne Gabius muss in Berlin aufgeben

| Martin Neumann I Foto: imago
30.000 Läufer, tolle Stimmung, Weltklasse-Zeiten. Das war der Berliner Halbmarathon 2015. Hier gibt es einen umfassenden Bericht und viele tolle Fotos.
Arne Gabius
©photorun.net
Kurze Zeit später war für Arne Gabius das Rennen vorbei. Bei Kilometer 13 ging der viertschnellste deutsche Marathonläufer aller Zeiten (2:09:32 h beim Debüt 2014 in Frankfurt) mit Bauchmuskelkrämpfen aus dem Rennen und musste sich sogar übergeben. Das Rennen brachte er nach einer 15-minütigen Pause noch zu Ende. Nach 81:18 Minuten joggte Arne Gabius ins Ziel. Auch die deutsche Frauen-Hoffnung Katharina Heinig (LG Eintracht Frankfurt) ging kurze Zeit später aus dem Rennen. Schon bei Kilometer zehn (36:04 min) lag sie eine runde Minute hinter ihrem Fahrplan.

Schnelle zweite Hälfte

Nach der kräftezehrenden ersten Rennhälfte legte die Spitzengruppe an Tempo zu. Bei Kilometer 15 wurden 42:41 Minuten für das Sextett an der Spitze gestoppt. Mit 14:08 Minuten hatten die vier Kenianer und zwei Äthiopier den bis dato schnellsten Fünf-Kilometer-Abschnitt absolviert. Steffen Ulizka durchlief die Marke nach 45:40 Minuten als 16. Das deutete weiter auf eine Endzeit von knapp über 64 Minuten hin.

Auf den letzten Kilometern drückte die Spitzengruppe weiter aufs Tempo. Schließlich ging es nicht nur um die 60-Minuten-Marke, sondern auch um ein Preisgeld in Höhe von 5000 Euro für den Sieger, 2500 Euro für den Zweiten und 1500 Euro für den Dritten. Bei der 20-Kilometer-Marke (56:48 min) waren noch fünf Läufer zusammen, die Entscheidung fiel also auf dem finalen Kilometer.

Spitzen-Duo trennen nur Zentimeter

Dort kam es zu einem packenden Finish. Der Äthiopier Birhanu Legese setzte sich in 59:45 Minuten mit einer Sekunde Vorsprung vor David Kogei (Kenia) durch. Mitfavorit Abraham Cheroben (Kenia) wurde mit vier Sekunden Rückstand Dritter. Auch Richard Mengich (Kenia; 59:59 min) blieb noch unter der 60-Minuten-Marke. Möglich machte das eine deutlich schneller zweite Rennhälfte.

Ein ordentliches Halbmarathon-Debüt lieferte Steffen Uliczka als 15. mit 64:16 Minuten ab. Zwar wollte der Kieler eine runde Minute schneller laufen, doch dafür hätte der Straßenlauf-Novize bessere Bedingungen benötigt.  „Es war lang und hart, zumal wir in der ersten Rennhälfte starken Gegenwind hatten. Ich denke, ich bin auf einem ganz guten Weg in Richtung Marathon“, sagte Steffen Uliczka. Der Kieler feiert am 26. April in Hamburg seine Marathon-Premiere.

Gute Leistungen lieferten auch die weiteren Deutschen ab: Julian Flügel (TSG 08 Roth; 64:57 min) lief auf Rang 19. Eine Sekunde dahinter folgten Tobias Gröbl (LG Zusam) und der Dresdner Paul Schmidt. Ebenfalls unter die besten 30 liefen Marcel Bräutigam (23. in 65:06 min), Tobias Schreindl (28. in 65:20 min) und Stefan Hubert (30. in 66:08 min).

Bei den Frauen machte ein Kenia-Duo den Sieg unter sich aus. Nachdem die in Kenia geborene Schwedin Isabellah Andersson lange Zeit fürs Tempo gesorgt hatte und am Ende Dritte (71:31 min) wurde, setzte sich Cytnhia Kosgei in 70:52 Minuten mit vier Sekunden Vorsprung vor ihrer Landsfrau Elizeba Cherono durch. Als beste Deutsche lief Melina Tränkle (LG Region Karlsruhe) als Achte 75:34 Minuten und steigerte ihre Bestzeit um zwei Sekunden.

Die Ergebnisse des 35. Berliner Halbmarathons findet Ihr hier