Mocki, Pflieger & Co. beim Berliner Halbmarathon am Start

| Jörg Wenig I Foto: Veranstalter
Dank vieler Top-Läufer verspricht der Berliner Halbmarathon am 2. April ein hochkarätiges Rennen zu werden.

Eine außergewöhnlich starke nationale Besetzung hat der Berliner Halbmarathon am 2. April. Beim größten und hochkarätigsten deutschen Rennen über die 21,0975 Kilometer stehen unter anderen Philipp Pflieger, Steffen Uliczka und der Debütant Homiyu Tesfaye auf der Startliste. Bei den Frauen treffen Sabrina Mockenhaupt, Anja Scherl, Katharina Heinig und Mona Stockhecke aufeinander. Damit finden in Berlin am 2. April quasi heimliche Deutsche Meisterschaften statt, denn die offiziellen Titelkämpfe, die eine Woche später im Rahmen des Hannover-Marathons stattfinden, werden national nicht so gut besetzt sein.

Favoriten kommen aus Kenia

Die Favoriten für das Rennen kommen jedoch einmal mehr aus Kenia: David Kogei hätte den Berliner Halbmarathon vor zwei Jahren um ein Haar gewonnen. Im engsten Finish der Veranstaltungsgeschichte musste sich der Kenianer ganz knapp dem Äthiopier Birhanu Legese geschlagen geben. Kogei erzielte damals in Berlin seine nach wie vor aktuelle Bestzeit von 59:46 Minuten. Schon zwei gute Rennen ist Daniel Chebii beim Berliner Halbmarathon gelaufen: 2011 war der Kenianer Dritter in 60:56, drei Jahre später Fünfter mit 60:40. Bei 59:49 Minuten steht die Bestzeit von Chebii.
 

Titelverteidigerin Cherono wieder dabei

Im Rennen der Frauen treffen die Siegerinnen der vergangenen beiden Jahre aufeinander. Als Titelverteidigerin geht die aus Kenia stammende und seit Anfang 2016 für Holland startende Elizeba Cherono an den Start. Cherono gewann vor einem Jahr in 70:43 Minuten, ihre Bestzeit steht bei 70:10. Sie trifft auf ihre frühere Landsfrau Cynthia Kosgei, die das Rennen 2015 mit ihrem nach wie vor gültigen persönlichen Rekord von 70:52 gewonnen hatte.
 
Eine gute Leistung ist in Berlin Philipp Pflieger (LG Telis Finanz Regensburg) zuzutrauen. Wenn er in Berlin seine Bestzeit von 63:51 Minuten unterbieten kann, scheint eine Platzierung zwischen Platz sechs und acht möglich. Während es Steffen Uliczka (TSV Kronshagen-Kieler TB/Bestzeit: 64:16) in diesem Frühjahr etwas ruhiger angehen lässt, ist völlig offen, zu welcher Leistung Homiyu Tesfaye (Eintracht Frankfurt) bei seinem Debüt fähig ist. Seit dem Olympiajahr 2016 zeigte seine Leistungskurve nach unten, doch vielleicht gelingt ihm in Berlin die Wende.
 

Mocki nutzt Rennen als Standortbestimmung

Die schnellste Läuferin auf der Startliste ist Sabrina Mockenhaupt (LT Haspa Marathon Hamburg). Sie hatte den Berliner Halbmarathon 2009 mit ihrer nach wie vor aktuellen Bestzeit von 68:45 Minuten gewonnen. Nach mehreren Verletzungspausen in den vergangenen Jahren dient ihr das Rennen in erster Linie als Standortbestimmung.

Am Start sind auch die beiden Aufsteigerinnen des vergangenen Jahres in der deutschen Marathon-Szene: Anja Scherl (LG Telis Finanz Regensburg) und Katharina Heinig (Eintracht Frankfurt). Scherl steigerte sich im Marathon 2016 um über acht Minuten auf 2:27:50 Stunden und qualifizierte sich damit für die Olympischen Spiele in Rio, wo sie als beste deutsche Läuferin Rang 44 erreichte. Heinig gelang beim BMW BERLIN-MARATHON der Durchbruch. Sie verbesserte sich um gut fünf Minuten auf 2:28:34 und wurde Fünfte. Beide erzielten 2016 auch im Halbmarathon persönliche Bestzeiten: Scherl lief in Barcelona als Vierte 71:17, Heinig im gleichen Rennen als Sechste 72:55. Eine persönliche Bestzeit peilt Mona Stockhecke (LT Haspa Marathon Hamburg) an. Sie belegte vor einem Jahr beim Berliner Halbmarathon mit 74:20 Minuten Rang neun.