Debütantin Degitu Azimeraw läuft in Amsterdam unter 2:20 Stunden

Wochenende der Rekorde
Debütantin Degitu Azimeraw läuft in Amsterdam unter 2:20 Stunden

| Text: Jörg Wenig | Foto: TCS Amsterdam Marathon

Degitu Azimeraw sorgte für das Highlight beim Amsterdam-Marathon: Die Äthiopierin, die ihr Debüt über die 42,195 km lief, gewann das Rennen und stellte mit 2:19:26 einen Streckenrekord auf. Damit erzielte sie die erste Zeit von unter 2:20 Stunden. Streckenrekorde gab es auch in Toronto und Lissabon.

Degitu Azimeraw sorgte für das Highlight beim Amsterdam-Marathon: Die Äthiopierin, die ihr Debüt über die 42,195 km lief, gewann das Rennen und stellte mit 2:19:26 einen Streckenrekord auf. Damit erzielte sie die erste Zeit von unter 2:20 Stunden bei dem Traditionslauf. Streckenrekorde gab es auch in Toronto und Lissabon.

Den bisherigen Streckenrekord in Amsterdam hatte Azimeraws Landsfrau Meseret Hailu gehalten, die 2012 mit 2:21:09 gewonnen hatte. Bei sehr guten Wetterbedingungen dominierten die Läuferinnen aus Äthiopien das Rennen und belegten auch die nächsten Plätze. Dabei blieb Girma Tigist mit 2:19:52 ebenfalls noch unter der 2:20-Marke. Dritte wurde Gebru Azmera in 2:20:48. Auf Platz vier folgte eine weitere äthiopische Debütantin: Besu Sado erreichte nach erstklassigen 2:21:03 Stunden das Ziel im Amsterdamer Olympiastadion.

„Ich hatte nicht erwartet, dass ich so schnell laufen könnte“, sagte Degitu Azimeraw, die sich gut drei Kilometer vor dem Ziel von ihren Konkurrentinnen lösen konnte. Die 20-Jährige lief in Amsterdam das zweitschnellste Marathon-Debüt aller Zeiten. Schneller war lediglich Paula Radcliffe (Großbritannien), die 2002 in London mit 2:18:56 triumphiert hatte. Degitu Azimeraw hatte sich in diesem Jahr im Halbmarathon auf starke 66:07 Minuten verbessert.

Hochklassig war auch das Amsterdamer Männerrennen. Hier setzte sich der Kenianer Vincent Kipchumba mit 2:05:09 Stunden vor dem Äthiopier Solomon Deksisa (2:05:16) und seinem Landsmann Elisha Rotich durch, der nach 2:05:18 im Ziel war. Der viertplatzierte Betesfa Getahun (Äthiopien) blieb mit 2:05:28 ebenso noch unter 2:06 Stunden. Bei Kilometer 39 hatten Deksisa und Rotich nach einer Tempoverschärfung Kipchumba schon hinter sich gelassen, doch der Kenianer kam zurück: Gut einen Kilometer vor dem Ziel lief er an den beiden Konkurrenten vorbei und zum Sieg. „Auch als ich zurückgefallen war, war ich mir immer noch sicher, dass ich gewinnen würde. Ich war auf alles vorbereitet“, sagte Vincent Kipchumba, der auch unter dem Namen Torotich bekannt ist und im Frühjahr den Vienna City Marathon gewonnen hatte. Der Kenianer verbesserte sich in Amsterdam um knapp zwei Minuten.

Sprint-Finish in Lissabon

Streckenrekorde und die schnellsten Marathonzeiten, die je auf kanadischem Boden gelaufen wurden, gab es beim Toronto-Marathon. Der Kenianer Philemon Rono hatte bei Kilometer 41 den führenden Lemi Berhanu überholt und gewann in starken 2:05:00 Stunden. Der Äthiopier wurde in 2:05:09 Zweiter. Einen ugandischen Landesrekord stellte Felix Chemonges auf, der als Dritter nach 2:05:12 ins Ziel lief. Nur eine Sekunde später folgte der Kenianer Benson Kipruto auf Platz vier. Auch die schnellste Frau kam aus Kenia: Magdelyne Masai triumphierte in 2:22:16 Stunden und unterbot damit den bisherigen Streckenrekord um genau eine Sekunde. Die Äthiopierin Biruktayit Eshetu und die Kenianerin Betsy Saina belegten in 2:22:40 beziehungsweise 2:22:43 die Ränge zwei und drei.

Ein Streckenrekord fiel auch beim Lissabon-Marathon. Für diesen sorgte Andualem Shiferaw. Der Äthiopier gewann das Rennen in 2:06:00 nach einem Sprint-Finish mit nur einer Sekunde Vorsprung vor dem Kenianer Samuel Wanjiku. Stephen Chemlany (Kenia) folgte als Dritter mit 2:06:22. Vergleichsweise nicht ganz so hochklassig war das Rennen der Frauen in Lissabon: Hier setzte sich die Äthiopierin Sechale Dalasa in 2:29:51 Stunden vor Helen Jepkurgat (Kenia/2:29:57) und Sule Utura (Äthiopien/2:32:16) durch.