Deutscher Doppelsieg: Tom Gröschel und Anja Scherl gewinnen Düsseldorf-Marathon

Deutscher Doppelsieg: Tom Gröschel und Anja Scherl gewinnen Düsseldorf-Marathon

| Text: Jörg Wenig | Fotos: David Young/rhein-marathon Düsseldorf GmbH

Zum ersten Mal in der Geschichte des Metro Düsseldorf-Marathons gab es einen deutschen Doppelsieg: Tom Gröschel (TC Fiko Rostock) und Anja Scherl (LG Telis Finanz Regensburg) sicherten sich in 2:13:49 beziehungsweise 2:32:56 Stunden auch die deutschen Meistertitel.

Zum ersten Mal in der Geschichte des Metro Düsseldorf-Marathons gab es einen deutschen Doppelsieg: Tom Gröschel (TC Fiko Rostock) und Anja Scherl (LG Telis Finanz Regensburg), die nach einer Last-Minute-Nachmeldung noch an den Start gegangen war, sicherten sich in 2:13:49 beziehungsweise 2:32:56 Stunden auch die deutschen Meistertitel.

Tom Gröschel setzte sich mit einer persönlichen Bestzeit und einer deutschen Jahresbestzeit von 2:13:49 knapp vor dem Neuseeländer Malcom Hicks (2:13:51) durch. Dritter wurde der Däne Thijs Nijhuis mit 2:14:18. Tom Gröschel, der seine starke Entwicklung fortsetzte, ist erst der zweite deutsche Männer-Sieger in Düsseldorf nach Carsten Eich, der 2004 in 2:14:06 Stunden gewonnen hatte.

Nur drei Wochen nach ihrem Marathon-Comeback in Hannover, wo sie als Achte 2:32:31 Stunden gelaufen war, gewann Anja Scherl am Sonntag bei guten Wetterbedingungen in 2:32:56 vor Hiruni Wijayaratne (Sri Lanka/2:34:10) und Ümmü Kiraz (Türkei/2:34:37). Anna Hahner (SCC Berlin) belegte bei ihrem Comeback-Marathon Rang vier in 2:36:09.

Beim 17. Metro Düsseldorf-Marathon registrierten die Organisatoren insgesamt rund 20.000 Meldungen. Von ihnen liefen knapp 3.500 über die 42,195 km.

Bei den Männern entwickelte sich ein spannendes Rennen, in dem die Spitzengruppe die erste Hälfte in 67:23 Minuten zurücklegte. In dieser Gruppe liefen hinter den Tempomachern - darunter auch Hendrik Pfeiffer (TV Wattenscheid), der nach einer Fersen-Operation erstmals wieder in einem Rennen antrat - Tom Gröschel, Simon Stützel (LG Region Karlsruhe), Martin Hicks, Thijs Nijhuis und der Russe Fedor Shutov, der als „Authorised Neutral Athlete“ (ANA) startberechtigt ist. Bei 30 km (1:35:33) waren alle bis auf Stützel noch zusammen, fünf Kilometer später verlor mit Shutov der schnellste Läufer auf der Startliste den Kontakt.

In der Folge lösten sich Tom Gröschel und Malcom Hicks aus der Gruppe. Der Zweikampf der beiden wurde erst auf der Zielgeraden entschieden. Einmal mehr zeigte Tom Gröschel eine starke Schlussphase in einem Marathon. „Ich bin sehr glücklich und hatte hier in Düsseldorf ein tolle Unterstützung. Während der ersten Hälfte des Rennens habe ich probiert, mich in einer großen Führungsgruppe etwas zurückzuhalten, um dann in der zweiten Hälfte das Tempo erhöhen zu können“, sagte Tom Gröschel. „Der Zweikampf mit Malcom Hicks hat mich dazu gepusht, eine schnellere Zeit zu laufen als im letzten Jahr. Vielleicht hatte ich am Ende sogar den Vorteil, die Strecke zu kennen. Nach meinen Urlaub werde ich die Planung für den Herbst beginnen.“

Tom Gröschel gelang die erste Titelverteidigung im Männerrennen einer Deutschen Marathon-Meisterschaft seit Thomas Ertl (TSV Burhaslach), der 1991 und 1992 gewann - damals reichten allerdings Zeiten von über 2:20 Stunden. In den 80er-Jahren hatte Ralf Salzmann (LG Frankfurt) den Titel fünfmal in Folge gewonnen (1980 bis 1984).

Anja Scherl: Last-Minute-Nachmeldung führt zum Triumph

Im Rennen der Frauen führte an der Halbmarathonmarke überraschend Hiruni Wijayaratne (Sri Lanka). Mit einer Zwischenzeit von 1:15:50 lag sie fast sekundengenau eine Minute vor Anja Scherl und Anna Hahner. Auch bei Kilometer 30 lag die Läuferin aus Sri Lanka noch deutlich in Führung. Hinter ihr allerdings lief nun Anja Scherl alleine als Verfolgerin. Und sie holte deutlich auf, während Wijayaratne langsamer wurde. Auch Anna Hahner fiel am Ende noch etwas zurück. An der Spitze überholte Anja Scherl kurz nach Kilometer 35 Wijayaratne, die aber mit 2:34:10 immerhin einen Landesrekord aufstellte.

„Deutsche Meisterin zu werden, war mein ganz großer Traum. Ich habe mich erst letzte Woche dazu entschieden, den Düsseldorf-Marathon zu laufen, um meine Chance auf den Titel zu nutzen. Mir war klar, dass zwei Marathonläufe in kurzen Zeitabständen ein Risiko bedeuten. Aber ich habe mich bereit gefühlt“, sagte Anja Scherl.