Über 34.000 am Start
Die schönsten Bilder vom Generali Berliner Halbmarathon

| Text: Jörg Wenig | Fotos: Norbert Wilhelmi

Beim Generali Berliner Halbmarathon erlebten mehr als 34.000 Läuferinnen und Läufer Deutschlands Hauptstadt auf einem 21,0975 Kilomter langen Sightseeing-Kurs. Hier gibt’s die Bilder.

Frauensiegerin Elish McColgan läuft britischen Rekord

Eilish McColgan hat den Generali Berliner Halbmarathon mit einer britischen Rekordzeit und einer europäischen Jahresbestzeit von 65:43 Minuten gewonnen. Damit verbesserte die 32-jährige Schottin ihre eigene nationale Bestzeit von 66:26 deutlich und wurde in Berlin trotz windiger und kalter Wetterbedingungen zur viertschnellsten europäischen Läuferin aller Zeiten. Eilish McColgan hatte knapp fünf Kilometer vor dem Ziel die bis dahin führende Tsigie Gebreselama überholt. Die Äthiopierin wurde Zweite in 66:13 vor ihrer Landsfrau Yalemget Yaregal (66:27).

Als beste deutsche Läuferin lief Deborah Schöneborn (SCC Berlin/Marathon Team Berlin) auf Rang 13 nach 72:12 ins Ziel am Brandenburger Tor. „Da die Vorbereitung aufgrund eines Hüft-Problems für mich nicht ideal war, wusste ich nicht wo ich stehe. Deswegen bin ich sehr zufrieden mit meinem Rennen“, sagte Deborah Schöneborn, die in der zweiten Hälfte die bis dahin bestplatzierte deutsche Läuferin Laura Hottenrott (PSV Grün-Weiß Kassel) überholt hatte.

Drei Deutsche mit Bestzeiten unter 62 Minuten

Der schnellste Läufer auf der Startliste war auch der Sieger: Sabastian Sawe gewann das Rennen in hochklassigen 59:00 Minuten und erzielte damit die sechsschnellste Zeit weltweit in diesem Jahr. Der 28-Jährige war elf Sekunden vor seinem kenianischen Landsmann und Vorjahressieger Alex Kibet (59:11) im Ziel. Dritter wurde mit Bravin Kiprop (Kenia) überraschend ein Tempomacher, der eine Zeit von 59:22 erreichte. In einem spannenden Kampf um die Position des besten deutschen Läufers setzte sich Samuel Fitwi (Silvesterlauf Trier) mit 61:44 durch. Mit dieser persönlichen Bestzeit wurde er Neunter. Unmittelbar hinter ihm folgten auf den Plätzen zehn und elf Davor Aaron Bienenfeld (SSC Hanau-Rodenbach) und Sebastian Hendel (LG Braunschweig), die mit 61:51 und 61:52 ebenfalls persönliche Bestzeiten liefen.

Dass am Sonntag gleich drei deutsche Läufer Zeiten unter 62:00 Minuten liefen, bestätigt den andauernden Aufwärtstrend der nationalen Elite-Athleten. „Wir haben uns gegenseitig unterstützt während des Rennens“, sagte Samuel Fitwi, der als Neunter seine persönliche Bestzeit um zwölf Sekunden verbesserte und mit 61:44 nun der zehntschnellste deutsche Läufer aller Zeiten ist. Sein nächstes großes Ziel ist der BMW BERLIN-MARATHON am 24. September.

34.458 Athleten aus 131 Nationen hatten für die 42. Auflage des größten deutschen Halbmarathons in Berlin gemeldet.

Cross-WM-Zweite Tsigie Gebreselama zunächst auf Streckenrekord-Kurs

Es war die Crosslauf-Vize-Weltmeisterin Tsigie Gebreselama, die vom Start weg auf das Tempo drückte und sich kurz nach der 5-km-Marke von Eilish McColgan und Yalemget Yaregal absetzte. Ihre sehr schnelle 10-km-Zwischenzeit von 30:44 Minuten deutete auf einen Streckenrekord von deutlich unter 65 Minuten hin. Doch in der zweiten Hälfte konnte die 22-Jährige, die noch vor wenigen Tagen an einer fiebrigen Erkältung litt, dieses Tempo nicht halten. Im Gegenwind holte Eilish McColgan einen Rückstand von knapp 20 Sekunden auf und zog schließlich an ihrer Konkurrentin vorbei. „Kühle Temperaturen und Wind, das bin ich gewohnt“, sagte die schottische Siegerin, die als erste britische Frau Deutschlands größten Halbmarathon gewann. „Das ist eine starke Bestzeit, die ich heute gelaufen bin. Ich denke, für mein Marathon-Debüt bin ich mit dieser Zeit in einer guten Position“, sagte Eilish McColgan, die in London am 23. April starten wird. In Berlin erreichte sie die viertschnellste je bei dem Rennen gelaufene Zeit.

Im Rennen der Männer war es nach einer schnellen 10-km-Zwischenzeit von 27:56 Minuten, die sogar auf ein Ergebnis von knapp unter 59:00 Minuten hindeutete, immer wieder Sabastian Sawe, der auf das Tempo drückte. Nach und nach konnten seine schärfsten Konkurrenten nicht mehr Schritt halten mit dem Kenianer, der mit einer Bestzeit von 58:02 ins Rennen gegangen war. Gut ein Kilometer vor dem Ziel fiel dann auch der Titelverteidiger Alex Kibet zurück. „Ich wollte unbedingt eine gute Zeit laufen und fühlte mich stark. Deswegen habe ich auf das Tempo gedrückt“, sagte Sabastian Sawe, der die fünftbeste je beim Generali Berliner Halbmarathon gelaufene Zeit erreichte.