Strahlende Gesichter in der Domstadt
Die schönsten Bilder vom Generali Köln Marathon

| von Norbert Wilhelmi (Fotos) und Franziska Dietz (Text)

12.500 glückliche Finisher gab es bei der 24. Auflage des Generali Köln Marathons. Der schnellste Läufer war Tobias Blum, der seinen letzten Marathon mit einem Sieg krönte. Hier gibt’s die Bilder.

Nachdem im vergangenen Jahr der Generali Köln Marathon das zweite Jahr in Folge pandemiebedingt ausfallen musste und lediglich virtuell stattfand, war in diesem Jahr wieder ein Start über die Distanzen, Marathon, Halbmarathon oder als Staffel möglich. Zwar hatte der Herbst mit etwas windigem und regnerischem Wetter an diesem Wochenende in der Domstadt Einzug erhalten, doch tat dies der Begeisterung der Teilnehmerinnen und Teilnehmer sowie der Zuschauerinnen und Zuschauer keinen Abbruch. Denn pünktlich zum Start hörte es auf zu regnen und zeitweise lies sich sogar die Sonne zwischen der dichten Wolkendecke blicken. So zog es rund 12.500 Läuferinnen und Läufer für die 24. Auflage des Generali Köln Marathons in die Domstadt.  

Da simmer dabei, dat is prima! Viva Colonia!

Pünktlich um 8:30 Uhr fiel in Köln-Deutz auf dem Ottoplatz der Startschuss für die Halbmarathondistanz. Eineinhalb Stunden später wurden die Marathonis ebenfalls auf dem Ottoplatz auf die Strecke geschickt. Der Generali Köln Marathon überzeugte mit einer schnellen, abwechslungsreichen Strecke vorbei an zahlreichen touristischen Highlights. Bereits nach dem ersten Kilometer gab es auf der Deutzer Brücke das Postkartenpanorama mit Blick auf den Kölner Dom und die Altstadt zu sehen. Die Strecke führt quer durch Köln zum gemeinsamen Ziel, dem Wahrzeichen von Köln, dem Kölner Dom. Bereits vor dem Start war die Stimmung geradezu euphorisch. Zu rhythmischen Beats wurde sich auf das Rennen eingestimmt. Die letzten Bananen wurden verspeist und ein paar Gruppenfotos wurden gemacht. An der Startlinie waren schließlich einige Läuferinnen und Läufer in bunten Kostümen zu erkennen. Die Freude und der Enthusiasmus unter den Teilnehmerinnen und Teilnehmern war geradezu spürbar. 

Party pur in der Domstadt

Nicht nur die Läuferinnen und Läufer, sondern auch die Zuschauerinnen und Zuschauer feierten eine 42,195 Kilometer lange Party. Unter lautem Gekreische und Gejohle wurden hier jede Teilnehmerin und jeder Teilnehmer wie Champions gefeiert. Sogar der letzten Teilnehmerin des Marathons, die vor dem Besenwagen das Ziel erreichte, wurde von Racedirector Markus Frisch ein Blumenstrauß und ein knallrotes T-Shirt mit der Aufschrift „Besenwagenbesiegerin“ überreicht. Besonders in der Südstadt am Severinstorbogen und auf der Severinstraße war die Stimmung grandios. Aber auch auf dem Rudolf- bis zum Friesenplatz hatte sich ein Meer von Menschen gebildet, die es sich nicht nehmen ließen, die Läuferinnen und Läufer mit ihren Jubelrufen in Richtung Ziel zu peitschen. Ein Feeling wie in Alpe d’Huez war hier vorprogrammiert. 

Tobias Blum beendet seine Karriere mit einem Sieg

Der Rehlinger Tobias Blum (LC Rehlingen) konnte die 42,195 Kilometer lange Distanz für sich entscheiden. Nach 2:16:25 Stunden kam er wenige Sekunden vor dem amtierenden Deutschen Marathonmeister Hendrik Pfeiffer (TV Wattenscheid 01) ins Ziel. Dritter wurde der Australier Russel Dessaix-Chin in 2:26:35 Stunden. „Es hat mir wieder wahnsinnig Spaß gemacht, durch Köln zu laufen. Dass ich das Rennen noch gewinnen konnte, rundet einen perfekten Tag ab“, freut sich der Marathonsieger über seine neue Bestzeit.

Und Hendrik Pfeiffer, der für seinen Freund beim letzten Rennen bis ins Ziel Tempo gemacht hatte, freute sich mit: „Es war toll, mit ihm gemeinsam auf dem Siegerpodest zu stehen." Eigentlich wollte er nur bis irgendwo jenseits der 30 Kilometer den Pacemaker für Tobias Blum machen, aber dann lief es so gut, dass er bis ins Ziel lief. „So hat der Köln-Marathon nicht nur Spaß gemacht, sondern war auch noch einmal ein gutes Training für meinen Start beim New York-Marathon Anfang November."

Bei den Frauen gewann Lokalmatadorin Sabine Burgdorf (ASV Köln) in 2:40:40 Stunden mit großem Abstand vor Anna-Lina Dahlbeck (TuS Xanten) in 2:52:00 Stunden und der Dritten Nina Voelckel (Laufteam Kassel) in 2:54:21 Stunden.

Hochkarätige Besetzung des Halbmarathons der Männer

Der Halbmarathon der Männer war hochkarätig besetzt und ein Quartett um Tom Förster (LG Vogtland), Samuel Fitwi (LG Vulkaneifel), Filmon Teklebhran (LAC Freiburg) und Jonathan Dahlke (TSV Bayer 04 Leverkusen) war auf gutem Weg, den Streckenrekord von 63:00 Minuten zu knacken, als durch eine Fehlleitung in Ehrenfeld das Feld komplett durcheinander gewürfelt wurde. Somit konnte Tom Förster in 1:04:50 Stunden vor Samuel Fitwi (1:04:53 h) und Teklebrhan (1:05:17 h) das Rennen für sich entscheiden. Die Frauenkonkurrenz war fest in der Hand des ASV Köln. Esther Jacobitz siegte in 1:15:53 Stunden, Anna Gehring wurde Dritte in 1:18:54 Stunden. Nicole Scholz vom TV Refrath lief auf den zweiten Platz in 1:18:37.

Esther Jacobitz, die neben ihrem Psychologie-Studium auch im Team von laufen.de arbeitet, sorgte dabei in ihrem Halbmarathon-Debüt für einen Überraschungscoup: Eigentlich war sie gestartet, um ihre Vereinskollegin Anna Gehring zu unterstützen, die nach langer Verletzungspause beim Halbmarathon ihr Comeback wagte. Bis Kilometer zwölf lief auch alles nach Plan. Esther Jacobitz machte das richtige Tempo für Anna Gehring, doch dann konnte die das Tempo nicht mehr halten.

Esther Jacobitz dagegen drehte in ihrem ersten großen Straßenlauf noch einmal auf und zog das Tempo bis ins Ziel durch. „Es hat richtig Spaß gemacht, vor so vielen Zuschauern zu laufen, die meinen Namen gerufen haben“, schwärmt die 1500-Meter-Spezialistin von dem Rennen durch ihre Heimatstadt, vor dem sie noch zwei Tage lang auf der Marathonmesse am Stand von Bunert, dem Kölner Laufladen, gearbeitet hatte. Einen kompletten Wechsel von der Bahn zur Straße plant die 25-Jährige allerdings noch nicht. Möglicherweise wird es aber künftig von den 1500 eher in Richtung 5000 Meter auf der Bahn gehen. „Auf den längeren Strecken sehe ich jetzt mehr Potenzial“, meinte die Athletin, die beim ASV Köln in der starken Laufgruppe von Coach Moritz Elze trainiert.

Anna Gehring finishte mit dem Halbmarathon ihr erstes wichtiges Rennen seit 2019. Die 25 Jahre alte ASV-Athletin, die 2018 Deutsche Meisterin über 10.000 Meter war und seitdem von Verletzungen ausgebremst wurde, lief in 1:18:54 Stunden auf den dritten Platz.

„Perfektes Wetter, eine überwältigende Stimmung voller Energie am Start, zehntausende von Zuschauern an der Strecke und ein immer wieder beeindruckender Zieleinlauf am Dom. Das war endlich wieder eine tolle Bühne für alle Läuferinnen und Läufer“, sagt Markus Frisch, Geschäftsführer der Köln Marathon Veranstaltungs- und Werbe GmbH.