In München hagelt es Rekorde
Die schönsten Bilder vom Generali München Marathon

| Text: Franziska Dietz | Fotos: Norbert Wilhelmi

Mit zwei starken Streckenrekorden meldete sich der GENERALI München Marathon nach rund 20 Jahren als internationales Eliterennen zurück. Hier gibt’s die Bilder.

Bei der 36. Auflage des Generali München Marathons gingen insgesamt 18.322 Läuferinnen und Läufer an den Start. Diese Zahl teilte sich auf in 4334 Marathon- und 7877 Halbmarathonläuferinnen und -läufer, 2900 Athletinnen und Athleten, die sich in die Startlisten des Zehn-Kilometer-Rennens eingetragen hatten sowie 1912 Starterinnen und Starter bei der Marathon-Staffel. Als pünktlich um neun Uhr der Startschuss im Olympiastadion fiel, waren die Wetterbedingungen ideal. Mit neun Grad Celcius und bedecktem Himmel boten sie somit beste Chancen auf Topzeiten. 

Ehrengast beim München Marathon

Der Startschuss wurde von dem heute 74-jährigen US-Amerikaner Frank Shorter gegeben. In der ersten Hälfte der 1970er Jahre war Frank Shorter das Maß aller Dinge im Marathonsport und löste einen Laufboom in den USA aus, der bis heute anhält. Mit dem Olympiasieg 1972 in München krönte er seine Karriere mit einer damals hochkarätigen Zeit von 2:12:20 Stunden. 50 Jahre nach seinem Olympiasieg kehrte Frank Shorter als Ehrengast zurück an den Ort, wo er seinen größten Triumph feierte. Beim Zehn-Kilometer-Lauf stand er selbst mit seiner Frau Michelle an der Startlinie, um noch einmal ins Olympiastadion einzulaufen.

Kenianer Philimon Kipchumba und Agnes Keino pulverisieren Streckenrekorde

Zum ersten Mal seit etwa 20 Jahren war in München wieder ein internationales Elitefeld am Start. So wurden heute im Olympiastadion zwei sehr alte Streckenrekorde deutlich gebrochen. Im Jahr 2000 gewann der Kenianer Michael Kite mit einer Zeit von 2:09:46 Stunden. Heute debütierte Philimon Kipchumba in 2:07:28 Stunden. „Ich hatte nicht erwartet, dass ich ein so gutes Debüt laufen würde. Aber ich hatte sehr gute trainiert und wollte alles versuchen“, sagte Philimon Kipchumba. Im Rennen der Frauen schaffte es Agnes Keino an die Spitze. Sie unterbot den bisherigen Streckenrekord um knapp neun Minuten mit einer Zeit von 2:23:16 Stunden. Der bisherige Streckenrekord wurde im Jahr 2012 als die Deutschen Meisterschaften in das Rennen integriert waren von Susanne Hahn (Saarbrücken) mit einer Zeit von 2:32:11 Stunden aufgestellt.

Knapp eine halbe Minute nach Philimon Kipchumba erreichte Mengistu Zelalem Gezahagn (2:07:56 Stunden) als Zweiter das Ziel, gefolgt von Berhane Tesfay (2:08:10 Stunden). Bei den Frauen schaffte es Mare Dibaba Hurssa, Marathon-Weltmeisterin von 2015, nach 2:24:12 Stunden auf Rang zwei und Souad Kanbouchia nach 2:27:35 Stunden auf Rang drei. 

Debütant Sebastian Hendel wird schnellster Deutscher

Den Anschluss an die deutsche Marathon-Spitze schaffte bei seinem Debüt Sebastian Hendel. Der 26-Jährige lief mit 2:10:37 Stunden auf Rang drei der deutschen Jahresbestenliste und sortierte sich in der Liste der schnellsten Deutschen aller Zeiten auf Platz 13 ein. „Zwischen 14 und 20 Kilometer hatte ich einen Hänger, aber dann fing ich mich wieder. Die letzten Kilometer waren natürlich ein Kampf“, sagte Sebastian Hendel. Seine Frau Kristina begleitete ihn auf dem Rad. Sie gehörte bei dern Europameisterschaften in München zum deutschen Marathon-Team, das die Europa-Cup-Wertung gewann. „Unser Traum ist, dass wir 2024 in Paris beide bei Olympia im Marathon starten“, sagte Sebastian Hendel.

Ergebnisse, die sich sehen lassen können

Ebenfalls gute Ergebnisse gab es Halbmarathon-Rennen. Hier setzte sich Lennart Nies (Laralab) in 1:08:54 Stunden vor Andreas Vojta (Team2012.at/1:08:54 Stunden) und Stefan Böllet (TSV Pavelsbach/1:09:58 Stunden) durch. Das Rennen der Frauen gewann Carolin Kirtzel (SV Werder Bremen) in 1:14:40 Stunden. Melissa Hawtin (Oxford City ac) schaffte es nach 1:16:40 Stunden auf Rang Zwei und für Nicole Möbus (LAZ Ludwigsburg) blieb nach 1:18:08 Stunden als Dritte die Uhr stehen.

Schnellster Zehn-Kilometer-Läufer war Nick Jäger (TSV Penzberg/29:50 Minuten), gefolgt von Mustafe Muuse (Vitamin Well/29:58 Minuten) und Florian Bremm (30:08 Minuten). In der Frauenkonkurrenz siegte Franziska Drexler (LG Telis Finanz Regensburg/34:41 Minuten) vor Michelle Schaub (LC Basel/35:33 Minuten) und Charlotte Veitner (Team Laufbar/37:25 Minuten).

„Das ist eine Sternstunde für den GENERALI München Marathon. Wir freuen uns riesig über die tollen neuen Streckenrekorde. Damit sind wir in eine neue Dimension vorgestoßen. Es war ein klasse Event“, sagte Race Direktor Gernot Weigl.

Strecke vorbei an Münchens Sehenswürdigkeiten

Diejenigen, die weniger schnell durch die bayrische Landeshauptstadt sprinteten, konnten sich an zahlreichen Streckenhighlights erfreuen. Die Strecke verlief vom Olympiapark und Schwabing in die Leopoldstraße mit dem Siegestor, über den Königsplatz und die Pinakotheken bis in den Englischen Garten. Von da aus vorbei am Chinesischen Turm, nach Bogenhausen, durch den Münchner Osten, am Gasteig vorbei und über die Isarbrücke am Deutschen Museum. Dann ging’s zum neuen Streckenhighlight, dem Viktualienmarkt und Marienplatz. Danach wurden die Läufer über die Bayerische Staatsoper und die Residenz zum Odeonsplatz geleitet, bevor es zum Grand Final ins Olympiastadion zurückging.