„Road to Records“-Rennen von Adidas
Europarekord und nationale Rekorde in Herzogenaurach

| Text: Anja Herrlitz | Fotos: Adidas

Ein Europarekord, zahlreiche nationale Rekorde und viele persönliche Bestleistungen waren das Ergebnis der zweiten Auflage der Adizero: Road to Records am Samstag in Herzogenaurach.

Nach einer erfolgreichen Premiere mit zwei neuen Weltrekorden im September 2021 lief die Weltelite auf dem Adidas-Firmengelände am Samstag erneut zu Höchstform auf. Yemaneberhan Crippa lief in 13:14 Minuten einen italienischen und europäischen Rekord über 5 Kilometer bei den Herren. Den hatte zuvor der Franzose Jimmy Gressier mit 13:18 Minuten gehalten.

Hinzu kamen nationale Rekorde bei diesem Lauf durch Nicholas Kipkorir Kimeli aus Kenia (12:55 min) und Birhanu Balew aus Bahrain (13:07 min). Schnellster Läufer des Tages war allerdings der Äthiopier Yomif Kejelcha, der sich in 12:53 Minuten durchsetzte. Kejelcha und Kimeli liefen damit die viert- und fünftschnellste Zeit, die jemals über diese Distanz erzielt wurde.

Auch beim 10-Kilometer-Lauf der Frauen feierten die Zuschauerinnen und Zuschauer nationale Bestzeiten. Die Siegerin Belayneh Fentaye stellte mit 30:25 Minuten einen neuen äthiopischen Rekord auf. Sarah Chelangat erreichte eine neue Bestzeit für ihr Heimatland Uganda (31:11 min). „Das Rennen war fantastisch, ich hatte heute richtig viel Energie“, sagte die Siegerin im Ziel, nachdem sie den letzten Kilometer in 2:55 Minuten gelaufen war und so die Konkurrenz abgeschüttelt hatte.

Senbere Teferi verpasst einen erneuten Weltrekord

Siegerin über 5 Kilometer der Frauen war Titelverteidigerin Senbere Teferi (14:37 min) aus Äthiopien. Die 26-Jährige hatte im vergangenen Jahr bei der Premiere der Adizero: Road to Records in 14:29 Minuten einen Weltrekord für reine Frauenrennen aufgestellt. Dieses Jahr versuchte sie mit einem männlichen Tempomacher den Weltrekord für gemischte Rennen zu attackieren, der bei 14:19 Minuten liegt.

Beide schlugen vom Start weg ein hohes Rennen an und sorgten damit dafür, dass sich das Feld sofort weit auseinanderzog. Bereits nach der Hälfte des Rennens hatte das Duo rund sieben Sekunden Vorsprung. Im Ziel sank die Siegerin erschöpft auf die Knie. „Ich habe versucht, diesen Rekord zu brechen. Aber nach 3 Kilometern wurde es wirklich hart“, erzählte die ehemalige WM-Zweite über 5000 Meter.

Miriam Dattke und Rabea Schöneborn mit guten Resultaten

Beim 5-Kilometer-Rennen der Frauen gingen auch zwei deutsche Athletinnen an den Start. Miriam Dattke und Rabea Schöneborn liefen nach 15:47 beziehungsweise 15:55 Minuten über die Ziellinie. „Heute war leider nicht wirklich mein Tag“, meinte Miriam Dattke nach dem Rennen. „Der erste Kilometer war schon zu langsam. Danach habe ich versucht Druck zu machen, aber es wurde einfach nicht schneller. Ich hatte schon gehofft, hier Richtung 15:30 Minuten laufen zu können.“

Deutlich zufriedener zeigte sich Rabea Schöneborn, die vor vier Wochen beim Hannover-Marathon in 2:27:35 Stunden Zweite der Deutschen Meisterschaften geworden war. „Danach habe ich im Training ein paar 200er gemacht“, verriet sie danach ihre Strategie, Tempo für das für sie kurze 5-Kilometer-Rennen aufzunehmen. „Ich wusste nicht wirklich, was ich hier laufen kann und habe versucht, möglichst lang an Miriam Dattke dranzubleiben. Das war für mich natürlich ganz schön schnell. Es hat mir aber super viel Spaß gemacht.“

150.000 US-Dollar für Tirop’s Angels

Den Sieg über 10 Kilometer der Männer sicherte sich der Kenainer Kibiwott Kandie in 26:50 Minuten. Titelverteidiger und Weltrekordler Rhonex Kipruto aus Kenia kam in 26:58 Minuten ins Ziel. Die Siege im Halbmarathon gingen an die Äthiopierin Tigist Assefa (1:07:28 h) und den Kenianer Mathew Kimeli (59:30 min).

Der 10-Kilometer-Lauf der Frauen wurde zu Ehren der im vergangenen Jahr verstorbenen Athletin Agnes Tirop in „Agnes Jebet Tirop 10K” umbenannt. Die Kenianerin hatte das Rennen beim ersten Adizero: Road to Records-Event gewonnen und dabei mit einer Zielzeit von 30:01 Minuten einen neuen Weltrekord bei einem reinen Frauenrennen aufgestellt.

Adidas unterstützt den Tirop Angels Trust (bekannt als Tirop's Angels) – eine von kenianischen Athletinnen, Athleten und der Familie der Verstorbenen gegründeten Organisation, die sich gegen Gewalt gegenüber Frauen einsetzt. Adidas wird Tirop’s Angels in den nächsten vier Jahren mit 150.000 US-Dollar sowie mit einer jährlichen Produktspende unterstützen.

300 Teilnehmer am Hobby-Rennen

Der 2,5 Kilometer lange Kurs der Adizero: Road to Records-Rennen führt rund um die Adidas Konzernzentrale in Herzogenaurach. Dieser ist die einzige Weltrekord-Strecke auf dem Firmengelände eines Sportartikelherstellers. Dabei trugen die Athletinnen und Athleten die neuesten Versionen der Adizero-Produktlinie von Adidas, den Adizero Pro 2 und den Takumi Sen 8.

Im Anschluss an die Läufe der Profis gingen noch mehr als 300 Beschäftigte, Mitglieder der Laufcommunity „Adidas Runners“ sowie weitere Gäste der drei Streifen für ein 5-Kilometer-Rennen an den Start.