Fabienne Königstein: „Ich will meine Bestleistung attackieren“
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Halbmarathon in Hamburg
Fabienne Königstein: „Ich will meine Bestleistung attackieren“

| Interview: Norbert Hensen | Foto: Imago Images/Ingo Kutsche

Am 12. August 2018 lief Fabienne Königstein ihren letzten Marathon. Danach folgten Verletzungen und die Geburt ihrer Tochter. Jetzt ist die 30-Jährige zurück und greift ihre Halbmarathon-Bestzeit an.

2018 war Fabienne Königstein bei der EM in Berlin als Elfte beste deutsche Marathonläuferin. Danach folgten eine lange Verletzungsphase und die Geburt ihrer Tochter, sodass sie seitdem keinen Marathon mehr laufen konnte. Jetzt meldet sich die 30-Jährige zurück. Bei der Halbmarathon-DM Ende März wurde sie Dritte, jetzt will sie beim Halbmarathon in Hamburg im Rahmen des Haspa Marathon Hamburg ihre vier Jahre alte Bestzeit von 1:11:39 Stunden angreifen.

Fabienne, du hast viele Beschäftigungen. Du bist Athletin, Mutter, Molekularbiologin, Funktionärin, die sich für die Rechte von Sportlerinnen und Sportler einsetzt. Lass uns mit dem Wichtigsten anfangen: Wie geht es deiner Tochter?
Es geht ihr super und es ist so wunderbar zu sehen, wie sie wächst und jeden Tag etwas Neues entdeckt und lernt. Tatsächlich kann ich mich all diesen Rollen nur widmen, wenn es meiner Tochter gut geht.

Sie war mit dir und deinem Mann mehrere Wochen im Trainingslager in Kenia. Der deutsche Marathonrekordler Amanal Petros, der dort auch trainiert, schrieb danach, er habe sie nach eurer Abreise sehr vermisst. Wie funktioniert das Familienleben, wenn die Mama jeden Tag hart trainieren muss?
Es funktioniert! Nicht immer perfekt, aber die Elternzeit meines Mannes und Trainers Karsten macht vieles leichter. Ansonsten ist die Kleine seit sie drei Monate alt ist circa vier Stunden pro Tag bei einer Tagesmutter, die einfach klasse ist und zu der sie gern geht.

Lass uns über eine weitere ganz wichtige Passion sprechen: Das Laufen. 2018 warst du nicht nur Deutsche Meisterin im Marathon, sondern auf Rang elf bei der EM in Berlin auch beste deutsche Läuferin. Wie sehr zehrst du von diesem Erfolg?
Extrem stark. 2018 war auch das Jahr, in dem ich meinen letzten Marathon gelaufen bin. Danach folgte eine lange Verletzungsphase, die mich viel Kraft gekostet hat und in der sich immer wieder Zweifel breitgemacht haben. Dennoch habe ich den Glauben an mein Comeback nie verloren und habe die lange Reha-Phase nach meiner OP 2021 bestens genutzt – nun bin ich körperlich wieder voll belastbar und außerdem Mama einer wundervollen Tochter, die mir viel Kraft gibt.

Am Wochenende startest du beim Hamburg-Marathon und läufst dort den Halbmarathon. Was ist möglich und was nimmst du dir vor?
Nach der erfolgreichen Halbmarathon DM im März werde ich meine persönliche Bestleistung von 1:11:39 Stunden attackieren. Bei idealen Bedingungen kann auch die 1:11-Stunden-Marke fallen. Wir haben bewusst entschieden, im Frühjahr noch keinen Marathon zu laufen, um meinem Körper noch etwas Zeit zu geben, sich wieder an das umfangreiche Training zu gewöhnen. Daher ist es umso schöner, dass ich bereits jetzt wieder im Bereich meiner Bestleitungen unterwegs bin.

Auch dein Sponsor Asics freut sich auf dein Rennen, ist er doch seit 2022 Partner beim Haspa Marathon Hamburg. Freizeitläuferinnen und -läufer überlegen ja wochenlang im Voraus, welchen Schuh sie beim Wettkampf tragen. Wie ist das bei dir, welchen Schuh wählst du?
Mir fällt diese Entscheidung leicht: den Metaspeed Sky +. Mit ihm setzt die muskuläre Ermüdung deutlich später ein und der Schuh ist im Großen und Ganzen gut zu halten. Da hat Asics sehr gute Arbeit geleistet.