Frankfurt-Marathon mit Fate Tola und Katharina Heinig

Frankfurt-Marathon mit Fate Tola und Katharina Heinig

| Text: Jörg Wenig | Fotos: Imago
Fate Tola und Katharina Heinig nehmen am 29. Oktober beim Mainova Frankfurt Marathon die klassische Distanz in Angriff.

Die beiden deutschen Starterinnen im WM-Marathon von London bestreiten auch ihren nächsten Marathon gemeinsam: Fate Tola und Katharina Heinig nehmen am 29. Oktober beim Mainova Frankfurt Marathon die klassische Distanz in Angriff.

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Fate Tola will wieder in Frankfurt jubeln

Im vergangenen Jahr hätte Fate Tola den Mainova Frankfurt-Marathon um ein Haar sensationell gewonnen. Jetzt kehrt die Vorjahres-Zweite der LG Braunschweig zurück zum dem Rennen, wo sie ihren ersten Marathon als deutsche Staatsbürgerin lief und sich dabei mit 2:25:42 Stunden als viertschnellste nationale Läuferin aller Zeiten etablierte.

Auch den Start von Katharina Heinig (LG Eintracht Frankfurt) bei ihrem Heimat-Marathon gaben die Veranstalter jetzt bekannt. Tola und Heinig waren in London bei der WM im Sommer die einzigen deutschen Marathonläuferinnen. Zu ihren Konkurrentinnen werden am 29. Oktober unter anderen ihre frühere Landsfrau Abebech Afework (Äthiopien) und Sara Hall (USA) zählen. Bis zu 15.000 Läufer werden beim Mainova Frankfurt-Marathon erwartet, Anmeldungen sind nach wie vor möglich.

Einen Marathon hat Fate Tola, die als Äthiopierin 2012 mit 2:25:14 ihre persönliche Bestzeit aufstellte, in diesem Jahr bereits gewonnen: Im April triumphierte die 29-Jährige beim Hannover-Marathon in 2:27:48. Bei den Weltmeisterschaften in London lief es Anfang August dann nicht so gut wie erhofft. Muskuläre Probleme im linken Oberschenkel behinderten Fate Tola, die schließlich als 22. nach 2:33:39 im Ziel war.

In Frankfurt will sie nun auf jeden Fall ein Stück schneller laufen als in London. „Ich freue mich sehr auf die Rückkehr nach Frankfurt und werde sehr gut vorbereitet sein“, sagte Fate Tola. „Ob es wieder für eine 2:25er Zeit reicht, ist schwer einzuschätzen. Aber bei guten Bedingungen ist alles möglich.“

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Katharina Heinig mit riesiger Vorfreude auf ihr Heimspiel

Ebenfalls nicht optimal lief es für Katharina Heinig in London. Die 28-Jährige belegte Platz 39 in 2:39:59. In Frankfurt will sie deutlich schneller sein. „Meine Vorfreude ist riesig. Es ist cool, wenn man jede Ecke in der Stadt kennt. Als Pacemakerin und in Staffeln war ich schon einige Male dabei, nun aber erstmals über die volle Marathondistanz“, sagte die Tochter von Katrin Dörre-Heinig, die das Rennen in Frankfurt von 1995 bis ’97 dreimal in Folge gewann und damit nach wie vor Rekord-Siegerin des Laufes ist. Katharina Heinig hatte sich vor einem Jahr in Berlin auf 2:28:34 Stunden gesteigert. Damals war sie beste Deutsche beim Berlin-Marathon. Diese Zeit würde sie nun in Frankfurt gerne unterbieten.

„Unser Anspruch ist es natürlich, dass wir die besten deutschen Marathonläuferinnen- und läufer am Start haben. Mit Arne Gabius haben wir bei den Männern schon mal vorgelegt, nun ziehen wir bei den Frauen nach. Katharina wird ihren Herbstmarathon in ihrer Heimatstadt laufen: Eine Traumkonstellation für Veranstalter und Athletin“, sagte Race-Direktor Jo Schindler. Im Rahmen des Mainova Frankfurt Marathon finden auch die Deutschen Meisterschaften statt.
Starke Konkurrenz für die beiden Deutschen

Fate Tola und Katharina Heinig treffen bei dem Gold Label-Rennen des internationalen Leichtathletik-Verbandes - der höchsten Kategorie im internationalen Straßenlauf - am Main auf starke Konkurrenz. Verpflichtet wurde unter anderen Abebech Afework. Die 26-jährige Äthiopierin gewann im Juli den australischen Gold Coast-Marathon in 2:25:34 Stunden. Ihren persönlichen Rekord hatte sie 2015 in Dubai mit einer Zeit von 2:23:33 aufgestellt. Abebech Afework läuft konstant auf hohem Niveau. Elf ihrer 14 Marathonrennen absolvierte sie unter 2:30 Stunden. Sieben Mal lief die Äthiopierin, die 2014 die Rennen in Houston und Rotterdam gewann, bisher schon unter 2:26:00.

Während Merima Mohammed (Bahrain) zuletzt nicht mehr in den Bereich ihrer Bestzeit von 2:23:06 Stunden kam, überzeugte Sara Hall im Februar beim hochklassigen Tokio-Marathon mit Rang sechs. Die 34-jährige US-Amerikanerin erreichte zudem mit 2:28:26 ihre erste Zeit unter 2:30 Stunden. Zum ersten Mal wird Sara Hall nun bei einem deutschen Top-Marathonrennen an den Start gehen. Auf der schnellen Frankfurter Strecke wird die Frau des Ex-Weltklasse-Marathonläufers Ryan Hall (Bestzeit: 2:04:58 in Boston) versuchen wollen, sich weiter zu verbessern.