Hindernislauf: Beatrice Chepkoech pulverisiert den Weltrekord

Hindernislauf: Beatrice Chepkoech pulverisiert den Weltrekord

| Text: Jörg Wenig | Foto: Imago

Beatrice Chepkoech ist die neue Weltrekordlerin über 3.000 m Hindernis. Die Kenianerin gewann das Rennen beim Diamond League-Meeting in Monte Carlo am Freitagabend mit großem Vorsprung in sensationellen 8:44,32 Minuten.

Beatrice Chepkoech ist die neue Weltrekordlerin über 3000 Meter Hindernis. Die Kenianerin gewann das Rennen beim Diamond League-Meeting in Monte Carlo am Freitagabend mit großem Vorsprung in sensationellen 8:44,32 Minuten. Damit unterbot Chepkoech die bisherige Bestzeit gleich um gut acht Sekunden. Vor zwei Jahren war die für Bahrain startende, frühere Kenianerin Ruth Jebet in Paris 8:52,78 gelaufen.

Der Hindernislauf ist für die Frauen immer noch eine relativ junge Disziplin, in der erst 2005 zum ersten Mal eine Weltmeisterin ermittelt wurde. 2008 gehörte der Wettbewerb, der zunächst von osteuropäischen Läuferinnen dominiert wurde, erstmals zum olympischen Programm. Seit einigen Jahren haben sich die Läuferinnen aus Kenia, analog zu ihren kenianischen Landsmännern, als stärkste Athletinnen in dieser Disziplin immer mehr durchgesetzt.

Der Weltrekord der 27-jährigen Beatrice Chepkoech, die sowohl bei Olympia 2016 als auch bei der WM 2017 jeweils Platz vier belegt hatte, ist nun jedoch ein Schritt in eine neue Dimension im Frauen-Hindernislauf. Bisher galt die Neun-Minuten-Barriere als die große Barriere für die besten Hindernisläuferinnen der Welt. Doch jetzt lief Chepkoech als Erste bereits unter 8:45 und erreichte damit eine neue Dimension.

Hinter der Weltrekord laufenden Beatrice Chepkoech, die die Kilometerabschnitte mit Zwischenzeiten von 2:55,23 (1000 m) und 5:49,81 (2000 m) sehr gleichmäßig lief, klaffte zwar eine große Lücke, doch die zweitplatzierte WM-Zweite Courtney Frerichs (USA) stellte mit 9:00,85 Minuten einen Nord-Amerika-Rekord auf. Dritte wurde Hyvin Kiyeng (Kenia/9:04,41 min), als Vierte folgte Weltmeisterin Emma Coburn (USA), die mit 9:05,06 ebenfalls noch eine Weltklassezeit erreichte.

An einem Abend mit hohen Temperaturen wurden in Monte Carlo noch weitere Weltklasseleistungen in den Lauf-Disziplinen erreicht. Das 3000-Meter-Hindernisrennen der Männer gewann der Marokkaner Soufiane El Bakkali mit einer Jahresweltbestzeit von 7:58,15 Minuten. Er lief erstmals unter acht Minuten und wurde in Monte Carlo damit zum zehntschnellsten Läufer aller Zeiten. Rang zwei belegte Evan Jager (USA) mit starken 8:01,02 vor Conseslus Kipruto (Kenia/8:09,78 min).

Über 1500 Meter stellte Timothy Cheruiyot (Kenia) mit 3:28,41 Minuten eine Jahresweltbestzeit auf. Er gewann vor seinem Landsmann Elijah Manangoi (3:29,64) und Filip Ingebrigtsen, der mit 3:30,01 den norwegischen Rekord seines älteren Bruders Henrik Ingebrigtsen brach. Vierter wurde der jüngere Bruder Jakob Ingebrigtsen, der mit 3:31,18 ebenfalls unter dem bisherigen Landesrekord blieb.

Während Nijel Amos (Botswana) die 800 m in der Jahresweltbestzeit von 1:42,14 Minuten gewann und damit auch einen Meeting-Rekord aufstellte, siegte Caster Semenya (Südafrika) über 800 m in der Meeting-Rekordzeit von 1:54,60 Minuten.