Homiyu Tesfaye meldet sich in Paderborn zurück – Katharina Steinruck mit Bestzeit vorn

250 Fotos vom Paderborner Osterlauf
Homiyu Tesfaye meldet sich in Paderborn zurück – Katharina Steinruck mit Bestzeit vorn

| Text: Jörg Wenig/Peter Middel | Fotos: Norbert Wilhelmi

Katharina Steinruck und Homiyu Tesfaye haben das Zehn-Kilometer-Rennen beim Paderborner Osterlauf gewonnen. Hier findest du 250 Fotos von dem Lauf mit über 6000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern.

„Wir sind wieder da!“ Das war die wichtigste Botschaft von Rennleiter Christoph Kopp am Samstag auf der Pressekonferenz vor dem Paderborner Osterlauf 2022. Denn zweimal hatte die traditionsreiche Veranstaltung zuvor aufgrund der Corona-Pandemie abgesagt werden müssen.

Zwar waren die Felder zum Neustart bei der 74. Ausgabe mit 6.200 Läuferinnen und Läufern kaum halb so groß wie beim Teilnehmerrekord im Jahr 2019. Umso größer war dafür bei allen die Freude, bei bestem Wetter für insgesamt vier Rennen wieder gemeinsam an der Startlinie zu stehen.

Im Zehn-Kilometer-Rennen lief Katharina Steinruck (Eintracht Frankfurt) eine weitere persönliche Bestzeit und eine deutsche Jahresbestzeit. Sie gewann das 10-km-Rennen in Paderborn in 31:54 Minuten klar vor Laura Hottenrott (PSV Grün-Weiß Kassel), die nach 32:33 im Ziel war. Dritte wurde die Kenianerin Pauline Eapan in 33:19 vor der früheren Top-Läuferin Sabrina Mockenhaupt-Gregor (LT Haspa Marathon Hamburg). Die 41-Jährige lief mit 33:51 ein flottes Rennen. „Ich bin komplett überrascht“, sagte Katharina Steinruck, die sich zuletzt bereits über die Halbmarathon-Distanz in Berlin auf 1:09:38 Stunden gesteigert hatte. Über die 10-km-Strecke verbesserte sich die 32-Jährige nun um fünf Sekunden.

Homiyu Tesfaye rennt in 28:15 Minute an die Spitze der Jahresbestenliste

Im Männerrennen meldete sich überraschend Homiyu Tesfaye mit einem Sieg zurück. Der 28-Jährige gewann über zehn Kilometer in 28:15 Minuten und erzielte damit seine zweitbeste Zeit und eine deutsche Jahresbestzeit. Homiyu Tesfaye, der in den letzten zwei Jahren kaum eine Rolle spielte und in dieser Zeit von den langen Straßendistanzen zurück zu den 1.500 m gekommen war, war in Paderborn klar vor Sander Vercauteren (Belgien/29:10) und dem Kenianer Boniface Kiptarus (29:25) im Ziel. Auf den Rängen vier bis sechs folgten Eyob Solomon (Eritrea/29:28), Fabian Clarkson (SCC Berlin/29:39) und Tom Gröschel (TC Fiko Rostock/29:56).

„Ich bin die meiste Zeit allein gelaufen. Es war etwas windig, aber die Zeit ist ganz gut“, sagte Homiyu Tesfaye. Der Läufer des TSV Pfungstadt, der 2015 schon einmal die 10 km in Paderborn gewonnen hatte und damals mit einer Jahresweltbestzeit von 27:54 Minuten überrascht hatte, will nun überlegen, ob er einen weiteren Versuch über die Marathon-Distanz unternimmt oder die 10.000 m läuft. Homiyu Tesfaye war 2019 in Frankfurt überraschend sein Debüt über die 42,195 km gelaufen. Damals brach er nach einem schnellen Beginn ein und erreichte das Ziel nach 2:18:30 Stunden. Zu Silvester 2019 belegte er dann Platz acht über 10 km in Bozen. Seitdem war er bei keinem internationalen Straßenrennen mehr gestartet.

Nicht ganz so hochklassig besetzt wie der 10er war am Samstag der Halbmarathon-Wettbewerb, der einen Schlusspunkt unter die Rennen des 74. Paderborner Osterlaufs setzte. Die schnellste Zeit des Tages ging auf das Konto von Männer-Sieger Jannik Ernst (TV Waldstraße Wiesbaden), der nach 1:07:00 Stunden im Ziel war und sich damit recht deutlich gegen den Leverkusener Jonas Müller (1:07:26 h) durchsetzte.

Die 22 Jahre alte Emma Waldschmidt (Berliner SV 1892) quälte sich mit einer schmerzhaften Blase ins Ziel und musste anschließend ärztlich versorgt werden. So reichte es zwar in 1:25:15 Stunden für den Frauen-Sieg, nicht jedoch für die angepeilte neue Bestzeit, für die sie in Richtung der 1:20-Stunden-Marke hätte laufen müssen.