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Leichtathletik-EM
Karl Bebendorf gewinnt in Rom Bronze über die Hindernisse

| von Jörg Wenig

Karl Bebendorf feierte bei den Leichtathletik-Europameisterschaften in Rom den größten Erfolg seiner Karriere. Über 3.000 m Hindernis gewann der 28-jährige Läufer des Dresdner SC die Bronzemedaille.

In 8:14,41 Minuten lief Karl Bebendorf eine persönliche Bestzeit und gewann die erste deutsche Hindernis-Medaille in einem großen Männer-Finale seit Damian Kallabis 1998 den EM-Titel gewann. Während die Franzosen Alexis Miellet, der in 8:14,01 triumphierte, und Djilali Bedrani (8:14,36) einen Doppelerfolg feierten, zeigte auch Frederik Ruppert (LAV Stadtwerke Tübingen) eine starke Leistung. Er wurde Vierter und lief mit 8:15,08 ebenfalls einen persönlichen Rekord. Nicht so gut lief es im Finale dagegen für Velten Schneider (VfL Sindelfingen), der am Ende abgeschlagen als 16. nach 8:38,73 ins Ziel lief. Für den 24-Jährigen war es aber ein Erfolg, in Rom das Finale erreicht zu haben.

Schon in der zweiten Runde startete der Italiener Osama Zoghlami einen Solo-Vorstoß und führte das Feld für gut 2.000 m an. Zeitweise hatte er einen Vorsprung von rund 25 Metern auf das große Feld. Dort machten immer wieder Frederik Ruppert und der Spanier Daniel Arce Tempo, um Zoghlami einzuholen. Das gelang schließlich eine Runde vor Schluss. Zoghlami wurde am Ende Achter und auch für Ruppert und Arce (5. Platz) reichte es nicht ganz für eine Medaille. Die Franzosen Miellet und Bedrani hatten sich ihre Kräfte wohl besser eingeteilt und waren am Ende vorne. Clever lief auch Karl Bebendorf, der sich lange zurückgehalten hatte, dann in der letzten Runde noch zulegen konnte und fast sogar noch Platz zwei erreicht hätte.

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Frederik Ruppert als Vierter sehr zufrieden

„Das Rennen war recht schnell und ich hatte an den Hindernissen immer genügend Platz“, sagte Karl Bebendorf, der vor zwei Jahren in München bei der EM Rang fünf belegt hatte. „Ich hätte dann nie erwartet, dass ich einen solchen letzten Kilometer laufen könnte. Eine 8:14 hatte ich nie erwartet.“ Damit unterbot Karl Bebendorf auch die Olympia-Norm von 8:15,00.

Auch wenn er eine Medaille relativ knapp verpasste, war Frederik Ruppert mit seinem vierten Platz sehr zufrieden. „Ich habe ein paar taktische Fehler gemacht. 500 Meter vor dem Ziel war ich plötzlich vorne, obwohl ich in dieser Position gar nicht sein wollte. Dadurch kamen dann die anderen natürlich von hinten. Aber auch wenn ich keine Medaille gewinnen konnte und auch die Olympia-Norm nur ganz knapp verpasst habe, bin ich trotzdem zufrieden“, sagte Frederik Ruppert, der aufgrund des starken Rennens in Rom aber davon ausgehen kann, dass er sich über die Weltrangliste für Olympia qualifiziert. „Wenn ich bei den Olympischen Spielen dabei bin, dann will ich versuchen, das Finale zu erreichen.“