Klosterhalfen pulverisiert den deutschen Rekord

Die Finals in Berlin
Klosterhalfen pulverisiert den deutschen Rekord

| Text: Jörg Wenig | Fotos: imago images/Beautiful Sports

Konstanze Klosterhalfen hat bei den Deutschen Leichtathletik-Meisterschaften im Berliner Olympiastadion den deutschen Rekord über 5.000 Meter pulverisiert.  In 14:26,76 Minuten ist die 22-Jährige jetzt die Nummer vier in der Weltjahresbestenliste und die viertschnellste Europäerin überhaupt.

Die Rekordserie von Konstanze Klosterhalfen geht weiter: Am Sonnabend pulverisierte die 22-Jährige bei den Deutschen Leichtathletik-Meisterschaften im Berliner Olympiastadion den nationalen Rekord von Irina Mikitenko. Konstanze Klosterhalfen stürmte im Alleingang zu einer Weltklassezeit von 14:26,76 Minuten.

Damit belegt sie rund zwei Monate vor den Weltmeisterschaften in Doha in der Jahresweltbestenliste nun Rang vier. Ebenfalls Vierte ist die Läuferin von Bayer Leverkusen, die sich in den USA dem Oregon-Projekt unter Leitung von Trainer Alberto Salazar angeschlossen hat, in der Liste der schnellsten europäischen 5.000-m-Läuferinnen aller Zeiten. Den bisherigen deutschen Rekord hatte Irina Mikitenko vor 20 Jahren in Berlin mit einer Zeit von 14:42,03 Minuten aufgestellt.

Konstanze Klosterhalfen stößt in neue Dimensionen vor

Im Gegensatz zu vergangenen Rennen musste Alina Reh (SSV Ulm) dieses Mal ihre nationale Konkurrentin schon kurz nach dem Start ziehen lassen. Konstanze Klosterhalfen stürmte in neue Dimensionen und passierte dabei die 3.000-m-Marke in 8:44,49 Minuten - eine Zeit, die außer ihr nur sieben andere deutsche Läuferinnen jemals unterboten haben. Im Ziel war die 22-Jährige mit 14:26,76 dann gut 15 Sekunden schneller als Irina Mikitenko bei ihrem deutschen Rekord 1999 beim ISTAF an gleicher Stelle. „Ich wollte so schnell laufen wie es geht und nicht explizit den Rekord brechen. Dass es geklappt hat, ist natürlich toll“, sagte Konstanze Klosterhalfen.

Weit abgeschlagen kam Alina Reh als Zweite in 15:19,42 Minuten ins Ziel. „Bei mir lief es heute gar nicht. Ich habe größten Respekt vor Konstanze, die das hier alleine durchgezogen hat“, sagte Alina Reh, die zuletzt über die 10.000-m-Distanz deutlich stärkere Leistungen gezeigt hatte. Sie war die einzige Läuferin, die im Olympiastadion von Konstanze Klosterhalfen nicht überrundet wurde. Rang drei belegte Miriam Dattke (LG Telis Finanz Regensburg) in 15:41,81 Minuten, als Vierte folgte Deborah Schöneborn (LG Nord Berlin/16:05,32).

Für Konstanze Klosterhalfen, die seit ihrem Wechsel in die USA im Herbst 2018 einen großen Leistungssprung gemacht hat, war es bereits der fünfte deutsche Rekord in diesem Jahr. Im Juni war sie über 3.000 m bereits eine Weltklassezeit von 8:20,07 Minuten gelaufen, so dass ihr 5.000-m-Rekord nun keine Überraschung war. Ihre bisherige Bestzeit aus dem Jahr 2017 stand bei 14:51,38. Neben Konstanze Klosterhalfen haben überhaupt erst vier andere deutsche Läuferinnen eine Zeit von unter 15:00 Minuten erreicht.

In der Liste der schnellsten 5.000-m-Läuferinnen aller Zeiten schob sich Konstanze Klosterhalfen auf Platz 13 nach vorne. Der Weltrekord von Tirunesh Dibaba (Äthiopien) steht bei 14:11,15 Minuten. Keine fünf Sekunden fehlen zum Europarekord der Holländerin Sifan Hassan (14:22,12), die ebenfalls zum Oregon-Projekt gehört. Schon jetzt hat Konstanze Klosterhalfen in den 5.000-m-Bestenlisten die britische Ausnahmeläuferin Paula Radcliffe überholt.