Klosterhalfen mit deutschem 3.000-Meter-Rekord

Weltweit nur fünf je schneller
Klosterhalfen mit deutschem 3.000-Meter-Rekord

| Text: Jörg Wenig | Foto: imago images/Beautiful Sports

Konstanze Klosterhalfen ist über 3.000 Meter in neue Dimensionen vorgedrungen. Die 22-Jährige pulverisierte am Sonntagabend beim Diamond League-Leichtathletik-Meeting in Stanford (Palo Alto/Kalifornien) ihren eigenen deutschen Rekord. Mit 8:20,07 Minuten ist sie nun die sechstschnellste Läuferin aller Zeiten.

Konstanze Klosterhalfen ist über 3.000 Meter in neue Dimensionen vorgedrungen. Die 22-Jährige, die für Bayer Leverkusen startet, pulverisierte am Sonntagabend beim Diamond League-Leichtathletik-Meeting in Stanford (Palo Alto/Kalifornien) ihren eigenen deutschen Rekord. Mit 8:20,07 Minuten ist sie nun die sechstschnellste Läuferin aller Zeiten.

Schneller waren vor rund 25 Jahren lediglich vier Chinesinnen sowie am Sonntag in Stanford die aus Äthiopien stammende Holländerin Sifan Hassan, die das Rennen mit einer Europarekordzeit und einer Jahresweltbestzeit von 8:18,49 Minuten vor dem deutschen Lauf-Supertalent gewann. Hassan gehört ebenso wie Klosterhalfen zum Nike Oregon-Projekt unter dem nicht unumstrittenen Chefcoach Alberto Salazar.

Zeiten von unter 8:20 Minuten über 3.000 Meter hatten bisher lediglich die Chinesinnen erreicht, die 1993 an die Weltspitze gestürmt waren und immer wieder des Dopings verdächtigt wurden. Weltrekordlerin ist seit 1993 Junxia Wang, die 1993 eine Zeit von 8:06,11 Minuten erreichte. Jetzt wurde Sifan Hassan in Stanford mit 8:18,49 zur viertschnellsten Läuferin aller Zeiten. Damit verbesserte sie ihren holländischen Rekord aus dem Vorjahr (8:27,50) um rund neun Sekunden. Vor allem aber brach sie den Europarekord, den die Rumänin Gabriela Szabo 2002 mit 8:21,42 Minuten aufgestellt hatte, deutlich.

Hinter Hassan und Klosterhalfen folgte beim Rennen am Sonntag die Äthiopierin Letesenbet Gidey auf Rang drei mit 8:20,27. Vierte wurde die 1.500-Meter-Weltrekordlerin Genzebe Dibaba (Äthiopien), die offenbar nicht in Bestform war, mit 8:21,29 vor der Britin Laura Weightman (8:26,07). Die ersten fünf Läuferinnen erzielten bei dem Diamond League-Meeting persönliche Bestzeiten.

Konstanze Klosterhalfen hatte vor zwei Jahren in Birmingham den damals 17 Jahre alten deutschen Rekord von Irina Mikitenko um eine halbe Sekunde verbessert. Damals lief sie 8:29,89 Minuten. Jetzt steigerte sie sich über die nicht so oft gelaufene 3.000-Meter-Distanz um fast zehn Sekunden. Offenbar sorgt das Training in den USA schon nach rund einem halben Jahr für eine deutliche Leistungssteigerung bei Konstanze Klosterhalfen, die das Potenzial hat zur größten deutschen Läuferin aller Zeiten zu werden. Bei den Weltmeisterschaften in Doha Ende September könnte sie nun entweder über 1.500 Meter oder über 5.000 Meter ganz weit vorne mitmischen.

Hochklassige Zeiten gab es in Stanford auch über 3.000 Meter Hindernis der Frauen. Hier siegte Kenias Weltrekordlerin Beatrice Chepkoech (Bestzeit: 8:44,32) mit einer Jahresweltbestzeit von 8:55,58 Minuten. Als Zweite folgte die US-Amerikanerin Emma Coburn mit 9:04,90 vor der Kenianerin Hyvin Kiyeng (9:05,81). Keinen guten Tag erwischte Europameisterin Gesa Krause (Silvesterlauf Trier), die auf Rang 15 nach 9:35,67 ins Ziel kam. In Oslo war sie vor gut zwei Wochen bereits 9:20,31 gelaufen.