© imago images/Beautiful Sports

Debüt in Valencia
Läuft Konstanze Klosterhalfen auf Anhieb in die Halbmarathon-Spitze?

| von Jörg Wenig

5000-Meter-Europameisterin Konstanze Klosterhalfen wird am Sonntag in Valencia ihr Halbmarathon Debüt laufen. Der 25-jährigen vom TSV Bayer 04 Leverkusen ist eine hochklassige Zeit zuzutrauen.

Das Rennen im spanischen Valencia, bei dem die Äthiopierin Letesenbet Gidey vor einem Jahr den Weltrekord mit einer Zeit von 62:52 Minuten in neue Dimensionen trieb, ist einmal mehr hochklassig besetzt. Während Letesenbet Gidey nicht am Start sein wird, da sie sich auf ihr Marathon-Debüt in Valencia Anfang Dezember vorbereitet, stehen immerhin vier Athletinnen mit Bestzeiten von unter 1:06 Stunden auf der Startliste: Die Kenianerinnen Vicoty Chepngeno, die sich Anfang des Jahres als Siegerin in Houston auf 1:05:03 verbesserte, und Margaret Chelimo (Bestzeit: 1:05:26) sowie die Äthiopierinnen Hawi Feysa (1:05:41) und Bozena Mulatie (1:05:46) sind als Favoritinnen anzusehen.

Konstanze Klosterhalfen, die im Sommer aufgrund einer Corona-Erkrankung zeitweise nicht das erhoffte Leistungsniveau erreichte, sich dann aber überraschend mit dem 5.000-m-Gold in München zurückmeldete, hat sich zuletzt in Kenia auf ihr Halbmarathon-Debüt vorbereitet. Als deutsche Rekordlerin über 5.000 m (14:26,76 min) und 10.000 m (31:01,71 min) bringt sie ein viel versprechendes Potenzial für die langen Straßendistanzen mit.

Das Rennen wird am Sonntagmorgen (23. Oktober) ab 8:25 Uhr auf YouTube im Livestream zu sehen sein.

Ist sogar der deutsche Rekord in Reichweite?

Bei einem 10-km-Rennen in Köln lief sie am Silvestertag 2021 im Alleingang ihre 10-km-Bestzeit von 31:10. Davon ausgehend, könnte eine Zeit um 1:06 Minuten herum für Konstanze Klosterhalfen möglich sein, sofern sie in entsprechender Form ist. Den deutschen Rekord hält Melat Kejeta (Laufteam Kassel), die im polnischen Gdynia bei der Halbmarathon-WM 2020 als Zweite überraschend 1:05:18 gelaufen war.

Nummer zwei in der Liste der schnellsten deutschen Läuferinnen aller Zeiten ist Uta Pippig. Die Berlinerin war 1995 in Kyoto (Japan) 1:07:58 gelaufen. Die neuen, stark leistungsfördernden Carbon-Laufschuhe verzerren allerdings den Vergleich mit früheren Zeiten erheblich.

Bei den Männern stehen ein halbes Dutzend Läufer auf der Startliste, die bereits Zeiten von unter 59:00 Minuten erreicht haben. Kibiwott Kandie ist der Schnellste im Feld. Der Kenianer hatte das Rennen 2020 mit einer Weltrekordzeit von 57:32 Minuten gewonnen. Er verlor diese Bestzeit jedoch vor einem Jahr an Jacob Kiplimo (Uganda), der in Lissabon 57:31 lief. Es ist durchaus möglich, dass Kibiwott Kandie am Sonntag versuchen wird, sich den Rekord zurückzuholen. Sein Landsmann Sebastian Sade ist mit 58:02 der zweitschnellste Läufer auf der Startliste.