Laufen als Lebenselixier: Im Alter noch vorn dabei
Wer läuft, lebt nicht ewig. Aber wer läuft, bleibt lange jung. Bestes Beispiel ist Winfried Schmidt aus Köln. Auch mit 66 Jahren ist er noch topfit - was nicht zuletzt am Laufen liegt. Schon 69 Mal war er Deutscher Meister. Vor wenigen Wochen finishte er den Frankfurt-Marathon in 2:52:36 Stunden. Wir haben ihn besucht und konnten seine Leidenschaft für diesen Sport förmlich spüren.
Wer mit Winfried Schmidt über den Sportplatz des TuS Köln rechtsrheinisch schlendert, der sollte Zeit mitbringen. Nicht etwa, weil die Beine des 66-Jährigen altersbedingt erlahmen – ganz im Gegenteil! Putzmunter, lebendig und immer mit einem Grinsen im Gesicht huscht er über die Anlage. Hier ein flüchtiger Gruß, dort ein kurzer Plausch. Es scheint, als würde Winfried Schmidt hier jeden kennen. Und das ist auch gar nicht so abwegig. „Ich bin seit 1998 im TuS und habe auch nie einem anderen Verein angehört“, erzählt er stolz. Seitdem ist er fast täglich auf dem Sportplatz zu finden – natürlich meistens auf der Laufbahn.
"Ich habe schon immer Sport gemacht“, erzählt Winfried Schmidt, während er sich den Weg zur Umkleide bahnt, um sich in sein TuS-Outfit zu schmeißen. „Früher war ich auch schon ab und zu laufen und habe Fußball gespielt. Aber damals war ich noch Bäcker und das harte Training und die Arbeit vertragen sich nicht.“ Seit 1998 hat er sich dem Leistungssport verschrieben und zieht das bis heute auch eisern durch.
Der Senioren-Sportler verschwindet kurz in der Umkleide, ist aber gefühlte zwei Minuten später schon wieder da. In seinem Wettkampf-Shirt, an dem noch vier Sicherheitsnadeln zur Befestigung der Startnummer baumeln, blickt er auf das bunte Treiben auf dem Sportplatz und kommt ins Schwärmen. „Einer der schönsten Erfolge meiner bisherigen Karriere war sicherlich die Weltmeisterschaft 2004 in Sindelfingen. Es war die erste Leichtathletik-Senioren-WM in der Halle“, erinnert sich der Läufer. „Wir waren als erstes dran, danach kam die Eröffnungsfeier, daher war die Halle natürlich voll. Und als ich mir dann meinen ersten WM-Titel geholt hab, kamen hinterher viele Leute an und wollten ein Autogramm von mir. Das war schon ein tolles Gefühl.“