Neues Analyse-Tool: Laufen, wie es dem eigenen Körper guttut
© SensoRun

Im Test: SensoRun-Technologie
Neues Analyse-Tool: Laufen, wie es dem eigenen Körper guttut

Mit dem neuen Messgerät SensoRun ist eine Analyse des individuellen Laufstils möglich. Wir zeigen dir, wie das Tool funktioniert.

Laufanalysen werden vor allem im Labor durchgeführt. Neue Technologien ermöglichen es, den Laufstil nun auch auf der eigenen Laufstrecke zu überprüfen und zu verbessern. SensoRun nennt sich ein Tool, das im Zusammenspiel zwischen zwei unter dem Kniegelenk angebrachten Mini-Sensoren und einer App deine Bewegungen analysieren kann.

Vor allem falsche Belastungen und Fehlstellungen sollen erkannt werden. Im Gegensatz zu Fitnesstrackern misst SensoRun während des Laufens mit den beiden Sensoren am Bein präzise die Bewegungsabläufe und biomechanischen Belastungen und liefert damit Ergebnisse, die normale Laufapps ohne Sensoren am Körper nicht erfassen können. Nach Auswertung der App-Daten kannst du dein Laufverhalten optimieren und auf ein gelenkschonenderes und effizienteres Laufen achten. Wir haben das System für euch getestet.

App runterladen, Sensoren befestigen und los geht´s

Die Einrichtung und Anwendung ist unkompliziert. Zuerst solltest du dir die SensoRun-App downloaden. Dort erstellst du dir einen Account, um alle zukünftigen Läufe und Daten zu speichern. Vor deinem ersten Lauf befestigst du die beiden (zuvor aufgeladenen) SensoRun-Messgeräte mit einem Gummiband direkt unterhalb der Kniescheibe. Während des Laufens spürt man die beiden leichten Sensoren überhaupt nicht.

Um deinen Lauf und die Datenerfassung zu starten, klickst du ganz einfach in der App auf Start und läufst los. Jetzt werden deine Laufdaten wie die Distanz, die Schrittzahl, die Schritte pro Minute und die Pace wie bei einer herkömmlichen Lauf-App gemessen.

Die Besonderheit bei SensoRun ist aber, dass auch der sogenannte SBI – der SensoRun Balance Index – gemessen wird. Dort siehst du während und nach deinem Lauf, wie die Belastung deines linken Beins im Vergleich zum rechten Bein ist. Wenn du fertig bist, klickst du auf Lauf beenden und nun wird dein Lauf mit allen Daten in der App gespeichert.

Das Wissen von Olympiasieger Dieter Baumann integriert

Das System wurde auf Initiative von Olympiasieger Dieter Baumann in Kooperation mit der Sportmedizinischen Fakultät der Universität Tübingen entwickelt. Zum weltweit ersten Mal wurde dabei die Schienbeinrotation als zuverlässiger und wissenschaftlich valider Marker der Pronation mit einem Wearable verfügbar gemacht.

Im Gegensatz zu bisherigen Fitnesstrackern misst SensoRun also während des Laufens präzise die Bewegungsabläufe und biomechanischen Belastungen direkt am Bein.

Dazu werden die Sensoren mit praktischen Gummimanschetten an den Schienbeinen befestigt und per Bluetooth mit dem Smartphone verbunden.

256 Messungen pro Sekunde können diese kleinen Sensoren vornehmen. Dabei erfassen die Sensoren Parameter wie die Stoßbelastung am Knie (tibialer Schock), den Pronationswinkel – also das Einknicken des Fußes bei der Laufbewegung nach innen -, die Pronationsgeschwindigkeit, Schrittlänge und -frequenz, sowie den sogenannten Pronationsoffsetwert. Auch die Rotation des Unterschenkels wird erfasst – ein wichtiger Indikator für die Belastung aufs Kniegelenk.

Die Lauf-Balance auf einen Blick erkennen

Die gemessenen Daten sind in Echtzeit verfolgbar und werden zur weiteren Analyse und Dokumentation gespeichert. Läuferinnen und Läufer können sich im Anschluss alle erfassten Daten grafisch aufbereitet anzeigen lassen und mit Hilfe eines einzigen Wertes die Balance ihres Laufes sehen: Der SBI (SensoRun Balance Index) beinhaltet den Links-Rechts-Vergleich aller laufrelevanter Bewegungs- und Stoßbelastungsparameter und rechnet diese in einen Wert von 0 bis 100 um. Dysbalancen können damit in der App einfach und schnell erkannt werden.

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Das Laufverhalten auf Basis von Daten optimieren

Diese Schwachstellen können in vielen Fällen leicht behoben werden, wie Dr. Steffen Hüttner weiß: „Oftmals bringen schon neue Laufschuhe oder kleine Hilfsmittel wie Einlagen oder Bandagen eine Besserung. Manchmal muss auch das Training verändert werden: Die Laufstrecke verkürzen, weniger Höhenmeter einplanen, Erholungszeit optimieren oder muskuläre Dysbalancen ausgleichen.“

Das SensoRun-System, bestehend aus zwei Sensoren, zwei Tibialbändern und der App in der Basisversion kostet 189,99 Euro, kann aktuell über www.sensorun.de und im Fachhandel bei www.sport-thieme.de bezogen werden.

Lauftraining auf einem neuen Level

Das Unternehmen hat eine Mission: die Datenanalyse beim Laufen auf ein neues, ein wissenschaftlich fundiertes Level zu heben und somit im Profi- und Freizeitsport ein gesundes und verbessertes Lauftraining zu ermöglichen. Gestützt auf wissenschaftliche Studien und in Zusammenarbeit mit Sportmedizinern der Universität Tübingen wurde dazu das sensorgestützte System SensoRun zur modernen Laufanalyse entwickelt.  

Dr. Steffen Hüttner ist CEO des Betreibers von SensoRun, der HB Technologies AG. Er ist selbst Langstreckenläufer und gehört zu den Pionieren in der Digitalisierung für die Medizin- und Biotechnologie. „Rund 17 Millionen Menschen joggen in Deutschland regelmäßig. Jeder Dritte davon hat dabei mit Beschwerden zu kämpfen. Die Gründe sind meist Überbelastung, eine zu hohe Trainingsintensität oder zu viele Trainingseinheiten. Doch was genau nicht passt, ist meist unklar. Genau da setzen wir mit SensoRun an und schaffen Abhilfe“, so Hüttner.