Lucy Diakovska beim Ladies Run in Köln

| Text: Maria Decker I Fotos: Norbert Wilhelmi/Deutsche Post Ladies Run
Ex No Angel Lucy Diakovska ist eine begeisterte Läuferin. Wir haben uns mit der 39 Jahre alten Sängerin über ihr liebstes Hobby unterhalten.
Auch dieses Jahr ist Lucy beim Ladies Run dabei

Lucy im Interview: "Ich kann einfach nicht stehenbleiben"

Lucy, du bist trotz vieler Auftritte auf der Bühne und einem engen Terminkalender seit Jahren eine begeisterte Läuferin. Was gibt dir dieser Sport?
Mir gibt das Laufen unglaublich viel für mein Leben und für meinen Beruf. Jede Laufstrecke ist für mich ein Highlight. Wenn ich mit meinem Hund losziehe und irgendwann merke, wie meine Beine schwerer werden, beiße ich mich immer weiter durch und gebe ab und an auf dem letzten Kilometer noch einmal Vollgas. Am Ende bleibt das tolle Gefühl, es geschafft zu haben.

Was hat das Laufen für dich zu Beginn deiner Show-Karriere bedeutet?
In der Anfangsphase der „No Angels“ habe ich gemerkt, dass ich durch das Laufen den Kopf frei bekomme, mich besser konzentrieren kann und mein Ziel direkt vor mir sah. In solchen Momenten verbinde ich mit dem Laufen eine Art Entspannung, bei der ich mich auf das Wesentliche konzentrieren kann – meine Schritte, mein Tempo, meine Atmung und meinen Weg.

Du sprichst über die spezielle Situation beim Laufen. Entstehen neue Textzeilen während deines Trainings?
Klar. Kreativität braucht Freiheit, Kreativität braucht die Konzentration der Gefühle, und genau das passiert beim Laufen.

Einen Wettkampf laufen und vor Tausenden auf der Bühne stehen. Du kennst beides, lässt sich das vergleichen?
Der Adrenalinkick ist beim Laufen natürlich ganz anders. Den muss man steuern, damit man sich besonders bei längeren Strecken nicht überschätzt. Beim Singen entsteht eher eine Wellenform: wahre Emotionsexplosionen – und dann komme ich wieder ein wenig runter. Das Laufen hat für mich eher eine geradlinige Form. Andere Menschen kennen dieses Gefühl vielleicht eher vom Yoga.

Neben deinen Auftritten trainierst du fast jeden Tag und hast Videos mit verschiedenen Fitnessprogrammen entwickelt. Woher nimmst du die Energie dafür?
Das steckt einfach in mir. Diese Lust an der Bewegung und einfach nicht stehen bleiben zu können. Das bezieht sich übrigens nicht nur aufs Laufen, sondern auf mein ganzes Leben. Ich blicke nach vorn und gehe meinen Weg.

Aber es gibt doch bestimmt Tage, an denen es auch dir richtig schwerfällt, den inneren Schweinehund zu besiegen?
Natürlich gibt es diese Momente. Zum Beispiel wenn ich abends mit Freunden feiern war und am nächsten Tag eine straffe Laufeinheit ansteht. Dieses Gefühl kennen wohl fast alle Läufer …

Wie rappelst du dich dann trotzdem auf?
Meine größte Motivation ist mein Hund. Der hilft mir „tierisch“. So habe ich immer einen starken Partner, der mich aus dem Haus zieht.

Dein nächstes Ziel ist ein Halbmarathon. Wann steht der an?
Ja, der Halbmarathon steht noch auf meiner To-do-Liste. Den möchte ich im Juni in Potsdam oder Augsburg laufen.

Hast du eine bestimmte Zeit im Kopf?
Na klar (lacht). 1:50 Stunden sind mein Ziel.

Bei deinem Trainingseifer: Spielst du mit dem Gedanken an einen Marathon?
Ja! Und zwar noch in diesem Jahr. Ich habe mich für den Berlin-Marathon angemeldet. Mein Ziel für den 27. September: 42,195 Kilometer unter vier Stunden zu bewältigen.

Wer viel Sport treibt, muss seinen Körper mit ausreichend Energie versorgen. Verfolgst du ein bestimmtes Ernährungskonzept?
Kein spezielles Konzept. Aber ich verzichte darauf, Unmengen an Kohlenhydraten zu mir zu nehmen. Denn dann fühle ich mich immer matt und schwer. Ich ernähre mich eher von Produkten mit vielen Ballaststoffen, Proteinen und Aminosäuren.

Du bist das Gesicht der „Ladies Run“-Serie der Deutschen Post. Was ist das Besondere an diesen Frauenläufen?
Der Spaß und die Freude an der Sache. Es geht nicht wie bei anderen Läufen um Zeiten und Platzierungen. Wir laufen eine kurze Strecke von 5 oder 10 Kilometern. Für die meisten Läuferinnen ist es die Distanz, die sie überwinden möchten. Das fällt in der Gruppe viel leichter. Wir unterstützen uns, um ein gemeinsames Ziel zu erreichen. Das ist eine ganz besondere Art von Teamwork!

Wie ist die Atmosphäre bei diesen Läufen?
Mit einem Wort: unglaublich! Ein großer Haufen in gelben T-Shirts rennt durch die Stadt und hat Spaß miteinander. Wir quatschen und lachen viel. Es gibt immer eine Musikgruppe, die für Trommelwirbel sorgt. Die Menschen an der Seite begrüßen uns herzlich, jubeln und feuern uns ordentlich an. Es ist wie eine kleine Party. Bei meinem ersten Start 2014 in Nürnberg war ich direkt überwältigt. Alle Frauen waren so ausgelassen und fröhlich, ich habe direkt gemerkt, wie gut das jeder tat. Es gab nicht diesen extremen sportlichen Ehrgeiz, der oft vieles kaputtmachen kann. Danach wusste ich: Es wird eine toller Sommer.

Ist ein Frauenlauf für Einsteigerinnen die richtige Gelegenheit, erstmals einen Wettkampf zu bestreiten?
Auf jeden Fall. Hier kann man ohne Druck viel erreichen. Die Erst-Starterinnen haben die Chance, ein tolles Laufgefühl auf eine stimmungsvolle Art kennenzulernen und dabei ihre Ängste zu überwinden. Das ist auch die Idee und die Motivation zu dieser Laufserie.

Infos zu allen Läufen der Serie findest du hier:
19.7.: Deutsche Post Ladies Run in Köln I 26.7.: Deutsche Post Ladies Run in Dortmund I 9.8.: Deutsche Post Ladies Run in Lübeck I 16.8.: Deutsche Post Ladies Run in Essen I 23.8.: Deutsche Post Ladies Run in Leipzig I 30.8.: Deutsche Post Ladies Run in Wiesbaden