"Mocki" gegen Alina Reh: Generationen-Duell bei 10.000-Meter-DM
Im sächsischen Bautzen werden am Samstag (13. Mai) die Deutschen Meisterschaften über 10.000 Meter ausgetragen. In 24 Altersklassen ermitteln die Läufer auf der längsten olympischen Bahndistanz ihre Meister. Mit dabei auch die Deutschen Halbmarathonmeister von Hannover. Bei den Frauen kommt es zum Aufeinandertreffen der Generationen: Alina Reh (Foto rechts; 19) trifft auf Sabrina Mockenhaupt (Foto links; 36). Die DM-Rennen werden am Samstag im Livestream gezeigt.
Bei der 10.000-Meter-DM am Samstag in Bautzen sind die Augen im Frauen-Rennen vor allem auf Alina Reh (SSV Ulm 1846) gerichtet. Die U20-Doppel-Europameisterin unterbot überraschend Ende April in Berlin mit 15:16,39 Minuten schon über 5.000 Meter die Norm für die Weltmeisterschaften in London (15:22,00 min). Für die doppelte Distanz fordert der DLV eine Zeit von unter 32:15,00 Minuten. Bei optimalem Rennverlauf könnte die Norm wackeln. Die Norm für die U23-EM (34:35,00 min) sollte nur eine Formsache sein.
Allerdings: Für Alina Reh wird’s das erste 25-Runden-Rennen ihrer Karriere. Für eine gute Zeit müssen Körper und Kopf mitspielen. Ihr Vorteil: Die Ulmerin ist eine starke Tempoläuferin und kann auch Rennen von vorn allein gestalten. Die stärkste Konkurrentin für die 19-Jährige dürfte die vielfache Deutsche Meisterin Sabrina Mockenhaupt (LT Haspa Marathon Hamburg) sein. Ihren letzten Meistertitel gewann Sabrina Mockenhaupt im April bei der Halbmarathon-DM in Hannover. Mit ihrer Siegerzeit von unter 71 Minuten sollte auch sie eine 10.000-Meter-Zeit im Bereich von deutlich unter 33 Minuten laufen können.
17 Jahre Erfarung über 10.000 Meter
Ihr Vorteil: Die 36-Jährige läuft seit dem Jahr 2000 (da war Alina Reh gerade drei Jahre alt) die 10.000 Meter auf der Bahn. Sieben Rennen beendete sie dabei mit Zeiten von unter 31:30 Minuten. Die bei Stuttgart lebende Hobbygolferin bringt also jede Menge Erfahrung mit. Trotzdem dürfte Alina Reh in Bautzen nur schwer zu schlagen sein. „Das war eine saustarke Vorstellung von ihr und eine Super-Arbeit von ihrem Trainer Jürgen Austin-Kerl“, sagte „Mocki“ nach dem 5.000-Meter-Rennen in Berlin, das sie 33 Sekunden hinter Alina Reh als Zweite beendet hatte.
Hinter der „Altmeisterin“ und dem „Youngster“ geht’s für Laura Hottenrott (GSV Eintracht Baunatal) und der Deutschen Meisterin von 2014, Corinna Harrer (LG Telis Finanz Regensburg), wohl „nur“ um Bronze. Mit Thea Heim könnte eine weitere Regensburgerin in den Medaillenkampf eingreifen. Gleiches gilt für Fabienne Amrhein (MTG Mannheim), sofern sie ihren starken Halbmarathon (73:13 min) vergangenen Sonntag in Mainz körperlich verkraftet hat.
Offenes Rennen bei den Männern
Im Feld der Männer gibt es in Bautzen keinen klaren Favoriten. Mit dabei sind die ersten fünf der Deutschen Halbmarathon-Meisterschaften. Deutscher Meister wurde Anfang April in Hannover in einem spannenden Duell mit Hendrik Pfeiffer (TV Wattenscheid 01) Philipp Baar (ART Düsseldorf). In Paderborn blieb Philipp Baar eine Woche später erstmals über 10 Kilometer auf der Straße unter 30 Minuten, musste sich aber Ende April in Würzburg Hendrik Pfeiffer und Fabian Clarkson (SCC Berlin) über dieselbe Distanz geschlagen geben.
Die schnellste Jahresbestzeit der gemeldeten Teilnehmer bringt Jens Nerkamp (PSV Grün-Weiß Kassel; 29:38 min) mit, gelaufen in Paderborn. Genau diese Zeit ist die geforderte Norm für die U23-EM. Amanal Petros (SV Brackwede) blieb Anfang April in Huelva (Spanien) winzige 2,15 Sekunden über jener Norm und trifft in Bautzen in der U23 unter anderem auf Tobias Blum (LC Rehlingen), dem diesjährigen Deutschen U23-Meister im Crosslauf und Halbmarathon.
Die U20-Juniorinnen laufen bei der Deutschen Meisterschaft 5.000 Meter. Bereits die Norm über diese Strecke für die U20-EM (16:37,50 min) in Grosseto (Italien) konnte Miriam Dattke (LG Telis Finanz Regensburg) mit 16:05,88 Minuten klar abhaken. „Miriam kann in Bautzen völlig entspannt antreten“, sagt ihr Trainer Kurt Ring und erwartet ein Duell mit Dauerrivalin Lisa Oed (SSC Hanau-Rodenbach). Im Feld der U20-Junioren über 10.000 Meter ist der noch zur U18-Klasse zählende Elias Schreml (LG Olympia Dortmund) Favorit.
Die 10.000-Meter-DM im Livestream
Die Jagd auf Titel und Normen können Sie in diesem Jahr auch im Livestream mitverfolgen! Oberlausitz TV überträgt mit Unterstützung des ausrichtenden Ostsächsischen Leichtathletikvereins Bautzen (OSLV) und des Deutschen Leichtathletik-Verbands (DLV) live aus dem Bautzener Stadion auf der Müllerwiese. Der Stream beginnt schon ab 13:30 Uhr mit den Senioren-Wettbewerben und zeigt alle neun Läufe der Deutschen Meisterschaften, bis einschließlich den 10.000 Metern der Männer, die zum Tagesende ab 20:15 Uhr gestartet werden.
Auf leichtathletik.de finden Sie am Samstag rechtzeitig den direkten Link zum Livestream, sowohl eingebunden auf der Startseite als auch in der Termin- und Ergebnisrubrik auf der Detailseite der Veranstaltung. Mehr bei Oberlausitz TV.