Valencia-Marathon: Mocki rennt auf den fünften Platz

| Jörg Wenig I Foto: imago
Fünfter Platz für Sabrina Mockenhaupt. Nach 2:30:44 Stunden erreichte sie am Sonntag das Ziel des Valencia-Marathons.

Sabrina Mockenhaupt belegte beim Valencia-Marathon Rang fünf mit 2:30:44 Stunden. Damit erreichte die Läuferin der LG Sieg eine gute Platzierung bei dem Rennen und blieb auch bezüglich der Zeit sicherlich im Rahmen der Erwartungen. Die deutsche Olympianorm von 2:28:30 verpasste Sabrina Mockenhaupt allerdings deutlich. Nach wie vor hat keine Deutsche diese Norm für die Spiele 2016 in Rio unterboten. Schnellste Frau war Beata Naigambo (Namibia), die in 2:26:57 Stunden einen Streckenrekord aufstellte. Schnelle Zeiten gab es bei den Männern. Hier gewann der Kenianer John Mwangangi mit der besten je in Spanien gelaufenen Zeit von 2:06:13 vor seinen Landsleuten Matthew Kisorio (2:06:33) und Felix Kandie (2:07:07). Die Rekordzahl von rund 16.500 Läufern hatten für den Marathon gemeldet, weitere 8.500 Athleten für einen parallel veranstalteten 10-km-Lauf.

14 bis knapp 20 Grad Celsius während des Rennens, wenig Wind und Sonne sorgten für fast ideale Bedingungen beim Valencia-Marathon. Auf einer flachen Strecke schlug Sabrina Mockenhaupt ein Tempo ein, bei dem sie sich die Chance auf das Erreichen der deutschen Olympianorm von 2:28:30 Stunden wahrte. Die 10-km-Marke passierte die 34-Jährige nach 35:06 Minuten (Zielzeit bei diesem Tempo: 2:28:00), den Halbmarathon erreichte sie nach 1:14:31 Stunden. Doch sie konnte in der zweiten Hälfte nicht mehr zulegen. Nach einem 5-km-Abschnitt in 18:00 Minuten war die Norm nach 30 km bei einer Zwischenzeit von 1:46:29 praktisch schon außer Reichweite. Ihr Tempo lief nun auf eine Zeit von rund 2:30 Stunden hinaus. Auf den letzten Kilometern konnte Sabrina Mockenhaupt aber immerhin noch einige Plätze gut machen. Lag sie nach rund 35 km noch auf Rang neun, war sie am Ende als Fünfte im Ziel.

„Zwar annähernd noch nicht so schnell wie es sein muss, aber es war heute eine große Willensleistung von mir durchzukommen, auch als ich merkte, dass die Olympia-Norm nicht mehr drin war. Es war eigentlich eh unrealistisch fünf Monate nach einer Fuß-OP überhaupt daran zu denken, aber ich wollte es wenigstens versuchen. Ich weiß, ich werde in Rio dabei sein und heute hat mir gezeigt, dass ich wieder in die richtige Richtung laufe“, schrieb Sabrina Mockenhaupt nach dem Rennen auf ihrer Internetseite. Dabei bedankte sie sich besonders beim deutschen Topläufer Julian Flügel (TSG 08 Roth), der sie als Tempomacher unterstützte.

In der deutschen Jahresbestenliste belegt Sabrina Mockenhaupt derzeit Rang vier hinter Fate Tola (LG Braunschweig/2:28.24), die aber noch nicht die deutsche Staatsbürgerschaft besitzt und somit zurzeit nicht vom Deutschen Leichtathletik-Verband für die Spiele in Rio vorgeschlagen werden kann, Lisa Hahner (2:28:39) und Anna Hahner (beide Run2Sky/Gengenbach/2:30:19).

Erst auf den letzten fünf Kilometern fiel die Entscheidung um den Sieg in Valencia. Zunächst fiel Malika Asahssah aus der dreiköpfigen Spitzengruppe zurück. Die Marokkanerin wurde am Ende Dritte mit 2:28:01 vor der Kenianerin Janet Rono (2:29:21). An der 40-km-Marke löste sich dann Beata Naigambo von Nancy Kiprop (Kenia), die schließlich als Zweite 2:27:34 erreichte. Die 35-jährige Naigambo stellte mit 2:26:57 eine persönliche Bestzeit auf und verbesserte den Streckenrekord um vier Sekunden.

Für die hochklassigste Leistung des Tages sorgte John Mwangangi. Der 25-Jährige, der bei der Halbmarathon-WM 2012 Bronze gewonnen hatte, feierte seinen bisher größten Erfolg über die Marathondistanz und steigerte sich um gut eine Minute auf 2:06:13 Stunden. Damit unterbot der Kenianer auch den bisherigen Streckenrekord seines Landsmannes Felix Keny, der 2013 mit 2:07:14 gewonnen hatte, deutlich. Erst auf dem 41. Kilometer hatte sich Mwangangi von seinen Konkurrenten Matthew Kisorio (2:06:33) und Felix Kandie (2:07:07) abgesetzt. „Ich dachte nicht, dass ich eine derartig schnelle Zeit erreichen könnte, aber das Wetter war sehr gut und ebenso die Tempomacher. Als ich sah, dass ich den Streckenrekord brechen kann, habe ich alles gegeben“, sagte John Mwangangi.