Nachtlauf: Erlebe Köln ganz neu
Ein lauer Frühsommerabend. Du willst einfach raus. Was gibt‘s Schöneres, als sich abends mit ganz vielen anderen Läufern zu treffen und durch die Stadt zu rennen? Besonders eindrucksvoll geht das vor der Kulisse von Dom, Altstadt und Rheinbrücken beim OBI-Nachtlauf des ASV Köln.
Ein lauer Frühsommerabend. Du willst einfach raus. Was gibt‘s Schöneres, als sich abends mit ganz vielen anderen Läufern zu treffen und durch die Stadt zu rennen? Besonders eindrucksvoll geht das vor der Kulisse von Dom, Altstadt und Rheinbrücken beim OBI-Nachtlauf des ASV Köln am 29. Mai 2019.
Am 29. Mai findet der OBI Nachtlauf des ASV Köln bereits zum 16. Mal statt. Start- und Zielbereich ist der Tanzbrunnen – ein einzigartiges Veranstaltungsgelände im rechtsrheinischen Kölner Stadtteil Deutz, gegenüber von Dom und Hohenzollernbrücke. Die Strecke führt entlang des Rheins, mit Blick auf das faszinierende Dom- und Altstadtpanorama. Du kannst eine (5 km) oder zwei Runden (10 km) laufen.
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Und wie es sich nachts in Köln läuft, liest du hier
Auf dieser Bühne stehen normalerweise internationale und kölsche Musikgrößen. 2019 werden beispielsweise die Bläck Föss, Rea Garvey und Snow Patrol im Kölner Tanzbrunnen unter freiem Himmel spielen. Aber am Abend vor Christi Himmelfahrt gehört das Gelände, das zu den schönsten Veranstaltungsorten in ganz Deutschland zählt, traditionell nur uns Läufern. Von der Bühne aus werden die Startunterlagen verteilt. Überall unterhalten sich die circa 3000 Läufer, die beim Nachtlauf an den Start gehen, über das, was dieser Abend bringen wird. Vorfreude liegt in der Abendluft.
Am Rhein laufen, wenn die Sonne hinter dem Dom versinkt
Wenn die Sonne gegen 21 Uhr allmählich hinter den Domtürmen versinkt, versammelt man sich zum Start. Und kaum auf der Strecke, wartet schon der erste ganz große Höhepunkt des Laufes. Sobald der Tanzbrunnen verlassen wird, geht es direkt am Rhein entlang. Einen schöneren Blick auf das Kölner Rheinpanorama mit dem Dom gibt es nicht.
Und was für eine Kirche das ist. Das am 15. August 1248 begonnene Bauwerk war mit einer Höhe von 157 Metern von 1880 bis 1884 das höchste Gebäude der Welt. Heute ist der Kölner Dom die meistbesuchte Sehenswürdigkeit Deutschlands. Kunst- und kirchenhistorisch Interessierte können ganze Tage in dem riesigen Bau verbringen und immer wieder neues entdecken. Auch der kurze Blick während des Laufens auf die in der Dämmerung illuminierte gotische Kathedrale ist faszinierend.
Aber: Wir laufen ja und wollen den Rhein Richtung Altstadt überqueren. Und deshalb ist es mit dem Blick auf den Dom erstmal vorbei. Obwohl Köln topfeben ist, hat der Nachtlauf sogar ein paar Höhenmeter zu bieten: Die Deutzer Brücke über den Rhein will erst erklommen sein, bevor sich wieder ein Blick auf den Dom bietet. Diesmal aus neuer Perspektive: Mit den Häuschen der Altstadt davor.
Stimmung in der Altstadt
Wenige Minuten später sind wir schon mittendrin im Trubel der Feier- und Touristenmeile am Rhein. Die meisten der Leute am Rand der Strecke sind zwar eigentlich nicht hier, um Läufer anzufeuern – sie genießen einfach ihr Kölsch. Das tut aber ihrem Enthusiasmus beim Anfeuern keinen Abbruch. Wir fliegen förmlich an den Menschenmassen vorbei, die hier die Strecke säumen. Gefühlt zumindest – denn das ist noch so ein Vorteil beim Laufen im Dunkeln: Jedes Tempo fühlt sich einfach schneller an.
Dieses Hochgefühl wird indes jäh gestoppt. Von Treppen. Ja, auch die sind beim Nachtlauf zu bewältigen. Aber ohne Herausforderungen wäre Laufen ja auch viel weniger spannend. Also: Neuen Rhythmus aufnehmen und die paar Stufen aufs Dach der Kölner Philharmonie nehmen, das gleichzeitig eine schöne Platzfläche zwischen Eisenbahnbrücke, Dom und Hauptbahnhof bildet.
Betreten werden darf die Fläche allerdings nur, wenn darunter weder Konzerte noch Orchesterproben stattfinden. Der Grund: Durch das Dach wird der Trittschall in den Konzertsaal übertragen und das stört Musiker und Publikum. Securityleute sorgen dafür, dass niemand die Fläche betritt. Die Kölner Baugeschichte ist halt auch reich an Fehlplanungen und Absurditäten.
Und nach dem Lauf: Die Partystadt Köln erleben
Die Nachtlaufstrecke führt sowieso nicht über das Philharmoniedach. Wir biegen von den Treppen sofort rechts ab. Auf die stählerne Hohenzollernbrücke. Und die ist zum Glück so solide gebaut, dass sie neben den zig Tonnen schweren Zügen aller Art, die über sie den Hauptbahnhof erreichen, auch tausende von Vorhängeschlössern trägt. Mit denen haben Paare aus aller Welt ihre Liebe besiegelt und wir laufen direkt daran vorbei über den Rhein und zurück nach Deutz.
Nach einem kurzen Abschnitt durch die Messe ist schon wieder die Partymusik zu hören, die uns im Tanzbrunnen begrüßt. Und während die Fünf-Kilometer-Läufer ins Ziel laufen und dann die Lounge-Atmosphäre mit DJ genießen, freuen sich die Zehn-Kilometer-Leute auf eine weitere Runde durchs nächtliche Köln, bevor auch für sie die Entspannung bei kühlen Getränken und guter Musik im Tanzbrunnen beginnt.
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