New York-Siegerin Joyciline Jepkosgei startet beim Berliner Halbmarathon
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Erstes großes Rennen seit Corona
New York-Siegerin Joyciline Jepkosgei startet beim Berliner Halbmarathon

| von Jörg Wenig

Der Generali Berliner Halbmarathon ist am 22. August das erste deutsche Rennen mit einer fünfstelligen Teilnehmerzahl seit Beginn der Corona-Pandemie. Am Start: Ex-Weltrekordlerin Joyciline Jepkosgei.

Der Berliner Halbmarathon dürfte am 22. August das erste deutsche Straßenrennen seit Beginn der Corona-Pandemie sein, bei dem wieder eine fünfstellige Teilnehmerzahl an den Start geht. Für den Traditionslauf, der zuletzt im April 2019 stattfand und nun zum 40. Mal gestartet wird, wurden gut 25.000 Anmeldungen angenommen.

Während in den letzten eineinhalb Jahren auch in Deutschland einige Eliterennen stattfanden - darunter auch Halbmarathonläufe -, werden nun am Sonntag der nächsten Woche internationale Topläufer und Breitensportler wieder gemeinsam starten. In der Spitze ist der Berliner Halbmarathon dabei sehr gut besetzt. Als Favoriten gehen die Kenianer Philemon Kiplimo und Joyciline Jepkosgei an den Start. Zu den deutschen Topathleten zählen Philipp Pflieger und Rabea Schöneborn.

Zum ersten Mal startet eine Ex-Weltrekordlerin beim Berliner Halbmarathon

Mit Joyciline Jepkosgei wird erstmals in der Geschichte des Berliner Rennens eine Läuferin starten, die über die 21,0975-km-Distanz Weltrekorde aufgestellt hat. Die 27-Jährige war 2017 in Prag die erste Läuferin, die einen Halbmarathon unter 65 Minuten lief. Diesen Weltrekord von 64:52 verbesserte sie dann selbst noch im gleichen Jahr um genau eine Sekunde: In Valencia triumphierte Joyciline Jepkosgei mit 64:51. Dies ist weiterhin ihre Bestzeit, mit der sie aktuell die fünftschnellste Läuferin aller Zeiten ist. Joyciline Jepkosgei könnte in Berlin den Streckenrekord von Sifan Hassan angreifen. Die Holländerin, die bei den Olympischen Spielen vor kurzem über 5.000 und 10.000 m triumphiert hatte und zudem Bronze über 1.500 m gewonnen hatte, war 2019 nach 65:45 Minuten ins Ziel nahe des Brandenburger Tores gelaufen. Während die Kenianerin, die auch die aktuelle Siegerin des New York-Marathons ist, die Topfavoritin ist, kann eine Äthiopierin ebenfalls eine starke Zeit laufen: Helen Tola geht mit einem persönlichen Rekord von 66:45 ins Rennen.

Der Streckenrekord könnte, sofern es nicht zu einem Hitzerennen mit hohen Temperaturen kommt, auch bei den Männern wackeln. Der Kenianer Eric Kiptanui war 2018 eine Zeit von 58:42 gelaufen. Sein Landsmann Philemon Kiplimo ist der Mann, der jetzt die Startliste anführt. Und seine persönliche Bestzeit ist noch 31 Sekunden schneller als der Berliner Kursrekord: In Valencia lief Philemon Kiplimo im vergangenen Dezember 58:11. Damit steht er in der Liste der schnellsten Halbmarathonläufer aller Zeiten auf Rang sechs. Zu seinen Konkurrenten wird in Berlin sein Landsmann Josphat Tanui zählen, der mit einer Bestzeit von 59:22 ins Rennen geht.

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Rabea Schöneborn: Olympia verpasst, jetzt soll die Bestzeit fallen

Philipp Pflieger (LT Haspa Marathon Hamburg) zeigte vor kurzem beim 10-km-Rennen auf dem Kurfürstendamm in Berlin gute Form. Er verpasste mit 28:50 Minuten seine Bestzeit aus dem vergangenen Jahr um nur eine Sekunde. Jetzt wird er erstmals in diesem Jahr einen Halbmarathon laufen. Hier steht seine Bestzeit bei 1:02:50 Minuten.

Mit Rabea Schöneborn (LG Nord Berlin) startet auch die Siegerin des 10-km-Rennens (33:15) nun beim Halbmarathon. Sie geht mit einem persönlichen Rekord von 1:11:40 an den Start. Die Berlinerin verbesserte sich in diesem Jahr im Marathon bereits auf 2:27:03 Stunden. Damit wurde sie Dritte in Enschede und verpasste die Olympia-Nominierung um lediglich neun Sekunden. Ihre Marathonzeit deutet darauf hin, dass sie sich im Halbmarathon klar verbessern kann.