Olympia in Rio: Beide Hahner-Twins dabei!

| Redaktion laufen.de, Jörg Wenig I Foto: Norbert Wilhelmi
Die Hahner-Twins in Rio! Der Deutsche Olympische Sport-Bund hat bei der ersten Nominierungsrunde Anna und Lisa Hahner für den Olympia-Marathon nominiert.

Ihr olympischer Traum wird wahr und sie reisen gemeinsam nach Rio! Der Deutsche Olympische Sport-Bund (DOSB) hat bei seiner ersten Nominierungsrunde am Dienstag Anna (Foto, links) und Lisa Hahner für den Olympia-Marathon nominiert. Hinter der Nominierung von Anna stand lange Zeit ein Fragezeichen, da die gebürtige Äthiopierin Fate Tola (LG Braunschweig) auch eine Kandidatin war. Die weiteren deutschen Marathonläufer in Rio sind: Arne Gabius, Philipp Pflieger, Hendrik Pfeiffer und Anja Scherl.

66 Tage vor dem Beginn der Olympischen Spiele in Rio de Janeiro (5. bis 21. August) stehen die ersten deutschen Teilnehmer fest. Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) nominierte am Dienstag in Frankfurt/Main 44 Athletinnen und Athleten aus sechs Sportarten für die Deutsche Olympiamannschaft. Darunter sind auch die sechs Marathonstarter nominiert. Es sind: Arne Gabius (LT Haspa Marathon Hamburg), Anna Hahner (RUN2SKY.com), Lisa Hahner (RUN2SKY.com), Hendrik Pfeiffer (TV Wattenscheid 01), Philipp Pflieger (LG Telis Finanz Regensburg), Anja Scherl (LG Telis Finanz Regensburg).

„Rio rockt. Es macht so viel Spaß, in der Stadt zu laufen – und dann noch bei den Olympischen Spielen. Ich kann es kaum erwarten, dass dieser Traum wahr wird. Wir werden in den kommenden Wochen mit den Gedanken an den Olympischen Marathon sicher mit noch mehr Freude am Laufen trainieren, um optimal vorbereitet zu sein“, sagte Anna Hahner, die am 10. Juli bei der Europameisterschaft in Amsterdam im Halbmarathon starten wird. „Die Erfahrungen aus dem vergangenen Jahr sind ein großer Vorteil, denn in Rio geht es nicht nur um Tempo, sondern wegen des Klimas vor allem um Effizienz. Das wird ein taktisch sehr anspruchsvolles Rennen.“

Anna Hahner hatte bis Dienstag zittern müssen, ob sie einen Olympia-Startplatz ergattern würde. Ihr Glück ist Fate Tolas (LG Braunschweig) Pech. Die Noch-Äthiopierin hatte geglaubt, alle Tests für die Einbürgerung bestanden zu haben, doch den deutschen Pass hat sie bis heute nicht erhalten. Dies soll offenbar noch weitere vier Wochen dauern, da ein mittlerweile verpflichtender Sprachtest noch nicht abgenommen wurde, wie die Braunschweiger Zeitung berichtet. Der Chef des Braunschweiger Lauf-Teams, Bernd Bröger, glaubt trotzdem weiter an den Olympia-Start seiner Athletin. Denn:  Fate Tola könnte über 5000 und /oder 10.000 Meter noch die Olympia-Norm knacken. „Die Zeiten hat sie drin“, sagte Bröger gegenüber der Zeitung. Über diese Strecken wird erst später für Rio nominiert.

Leistungsmäßig wäre Fate Tola die Nummer zwei im deutschen Team gewesen. Die 28-Jährige wird nun sicherlich bei einem City-Marathon im Herbst starten. Vor vier Jahren hatte Anna Hahner selber Pech bei der olympischen Nominierung. Damals hatte sie die Londoner Qualifikationszeit bei ihrem Marathondebüt um nur 14 Sekunden verpasst und wurde schließlich nicht zur Nominierung vorgeschlagen.

Riesige Motivation, großer Schub

Start und Ziel des Olympischen Marathons werden im Sambódromo stattfinden. „Durch unseren Aufenthalt in Rio sind aus dem abstrakten Ziel Olympia viele bunte Bilder mit vielen Emotionen geworden“, sagt Lisa Hahner. „Dass wir das alles nun tatsächlich erleben werden, ist eine riesige Motivation und gibt uns nochmal einen Schub. Es zu Olympia geschafft zu haben, ist ein wundervolles, großes Gefühl.“ Den Feinschliff für die Olympischen Spiele holen sich die „Hahnertwins“ in ihrer Wahlheimat im Schwarzwald. Dort werden sie bis zur Abreise nach Rio intensiv trainieren, um am 14. August das Rennen ihres Lebens zu laufen.

Auch die nominierten deutschen Marathonläufer fiebern ihrer Olympia-Premiere entgegen. „Ich bin wahnsinnig stolz und freue mich riesig, dass ich für die Deutsche Olympiamannschaft nominiert worden bin. Es ist ein 20 Jahre gehegter Kindheitstraum, seit ich mit der Leichtathletik begonnen habe, einmal mein Land bei Olympischen Spielen vertreten zu können“, sagte der Regensburger Philipp Pflieger.  „Das ist ein besonderer Tag heute, weil es nun offiziell ist“, sagte Marathon-Aufsteiger Hendrik Pfeiffer, „für mich ist es einfach ein Traum, der sich erfüllt.“

Noch zwei weitere Nominierungsrunden

Es war die erste von insgesamt drei Nominierungsrunden. Die weiteren Termine folgen am 28. Juni (mit weiteren zwölf Sportarten) und am 12. Juli (mit den restlichen Sportarten, Sonderfällen sowie allen Betreuerinnen und Betreuern) jeweils auch in Frankfurt/Main. „Durch die Nominierung der ersten 44 Athletinnen und Athleten ist die heiße Vorbereitungsphase für Rio eingeläutet. Unter dem Motto ‘Wir für Deutschland` werden unsere Sportlerinnen und Sportler Deutschland sympathisch und erfolgreich repräsentieren”, sagte DOSB-Vorstand Leistungssport Dirk Schimmelpfennig, Sportlicher Leiter in Rio. „Wir sind zuversichtlich, dass viele Athletinnen und Athleten genau im August ihre Top-Form erreichen und an ihre Bestleistungen herankommen.“

Nach aktuellem Stand sei davon auszugehen, dass die Deutsche Olympiamannschaft rund 450 Teilnehmer/innen stark sein werde, sagte der DOSB-Vorstandsvorsitzende Michael Vesper, in Rio Chef de Mission. Deutschland werde in 26 oder 27 der 28 Olympischen Sportarten vertreten sein. Die Olympiamannschaft wird im Basketball keine Mannschaft stellen, im Rugby hat das Männerteam am 18./19. Juni beim Qualifikationsturnier in Monaco noch eine Chance.

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„Es wird auf jeden Fall eines der größeren deutschen Teams“, sagte Vesper, „in den Spielsportarten haben bereits fünf Mannschaften die Olympiateilnahme in stark besetzten Qualifikationsturnieren geschafft, dazu kommt ein großes Leichtathletik-Team mit voraussichtlich mehr als 100 Teilnehmerinnen und Teilnehmern.“ In London gingen 392 deutsche Athletinnen und Athleten an den Start, in Peking 2008 waren es 440, 2004 in Athen 449.