Paula Radcliffe sieht ihren Marathon-Weltrekord in Gefahr
Seit 15 Jahren ist Paula Radcliffe die Weltrekordlerin im Marathon. 2003 rannte die Britin in London die Fabelzeit von 2:15:25 Stunden. Doch Radcliffe glaubt nicht, dass ihr Rekord weitere 15 Jahre halten wird. Das sagte die 45-Jährige in Dubai, wo sie als Kommentatorin des Standard Chartered Dubai-Marathons arbeitete.
Seit 15 Jahren ist Paula Radcliffe die Weltrekordlerin im Marathon. 2003 rannte die Britin in London die Fabelzeit von 2:15:25 Stunden. Doch Radcliffe glaubt nicht, dass ihr Rekord weitere 15 Jahre halten wird. Das sagte die 45-Jährige in Dubai, wo sie als Kommentatorin des Standard Chartered Dubai-Marathons arbeitete.
Zuletzt gab es bei den Frauen eine deutliche Verbesserung im Bereich der Weltspitze, die im Marathon so breit ist wie nie zuvor. 2018 rannten sechs Athletinnen unter 2:19 Stunden, fünf weitere blieben unter 2:20. In Dubai siegte am vergangenen Freitag die Kenianerin Ruth Chepngetich in famosen 2:17:08 vor der Äthiopierin Worknesh Degefa, die nach 2:17:41 im Ziel war. Damit schoben sich diese beiden auf die Ränge drei und vier der ewigen Marathon-Bestenliste. Mit Ausnahme von Afrika-Rekordlerin Mary Keitany (Kenia/2:17:01) vor zwei Jahren ist seit Paula Radcliffe 2003 keine andere Läuferin schneller gelaufen als Chepngetich und Degefa auf der superflachen Strecke in Dubai.
„Über längere Zeit hinweg hielten die besten Läuferinnen der Welt das Erreichen von Zeiten im Bereich von 2:18 bis 2:19 Stunden für nicht möglich. Diese Einstellung hat sich jetzt geändert. Inzwischen gibt es eine Gruppe von sehr starken Läuferinnen, die diese Ergebnisse erreichen“, sagte Paula Radcliffe und fügte hinzu: „Da ist es durchaus möglich, dass auch mein Weltrekord fallen kann. Es sind ein paar Läuferinnen da, die sogar diese Zeit erreichen könnten. Sie werden dafür extrem hart trainieren müssen und brauchen das nötige Selbstvertrauen. Es ist möglich, dass sie dann aufgrund der sehr hohen Trainings- und Wettkampfbelastung eine kürzere Karriere haben werden.“
Auf die Frage, wem Paula Radcliffe eine solche Steigerung zutraut, antwortet die Britin: „Ich kann mir vorstellen, dass dafür Vivian Cheruiyot in Frage kommt. Sie ist eine sehr smarte Läuferin. Vivian könnte eine Art weibliches Pendant zu Eliud Kipchoge werden.“ Bezüglich ihrer kenianischen Landsfrau Mary Keitany ist Paula Radcliffe jedoch eher skeptisch, da sie bereits 37 Jahre alt ist. Der Dubai-Siegerin Ruth Chepngetich traut sie dagegen zu, in den Bereich ihres Weltrekordes zu kommen. „Auch Almaz Ayana könnte derartige Zeiten erreichen, wenn sie zum Marathon wechselt.“ Die Äthiopierin ist die Weltrekordlerin über 10.000 m und zudem auch Olympiasiegerin sowie Weltmeisterin über diese Distanz. Bei kürzeren Straßenrennen konnte Ayana bisher jedoch ihr Vermögen noch nicht umsetzen.