Weltklasseläufer im Porträt: Marathon-Olympiasiegerin Jemima Sumgong

| Jörg Wenig I Foto: Imago/Kyodo News
In dieser Serie werden vier außergewöhnlich erfolgreiche Läufer vorgestellt: Geoffrey Kamworor, Jemima Sumgong, Eliud Kipchoge und Kenenisa Bekele.

In dieser Serie werden vier außergewöhnlich erfolgreiche internationale Läufer vorgestellt, die in diesem Jahr für Furore sorgen könnten: Geoffrey Kamworor, Jemima Sumgong, Eliud Kipchoge und Kenenisa Bekele. Im zweiten Serien-Teil präsentieren wir die Marathon-Olympiasiegerin Jemima Sumgong (Foto).

Jemima Sumgong hatte 2016 ihr mit Abstand größtes Jahr als Marathonläuferin. Zunächst gewann die Kenianerin den hochklassigsten City-Marathon des Jahres in London, danach triumphierte sie in Rio und wurde Marathon-Olympiasiegerin. Die 32-Jährige läuft bereits seit elf Jahren Marathon. Doch es dauerte lange, bis sie die Weltspitze erreichte. Im ersten Teil ihrer Laufbahn kam sie nach einem Auftakt-Sieg in Las Vegas 2006 mit 2:35:12 Stunden nur einmal auf eine Zeit von knapp unter 2:30 Stunden: In Frankfurt war Jemima Sumgong, die zunächst auch bekannt war unter dem Namen Jemima Jelagat, 2007 Vierte mit 2:29:41 Stunden.

Mit dem 2:12-Stunden-Marathonläufer Noah Talam verheiratet, unterbrach sie ihre Karriere und kam dann nach der Geburt ihrer Tochter 2011 wieder zurück. Fortan mischte sie bei den großen Rennen vorne mit und steigerte sich deutlich. In Boston kämpfte sie 2012 bis auf die Zielgerade um den Sieg und war am Ende mit nur zwei Sekunden Rückstand Zweite. 2013 gewann sie mit einer Steigerung auf 2:23:27 Stunden den Rotterdam-Marathon.

Oft knapp vorbei am großen Sieg

Mehrmals verpasste Jemima Sumgong in der Folge einen großen Sieg oder auch eine Medaille. Zweite war sie 2013 in Chicago, Zweite 2014 in New York und Vierte bei der WM 2015 in Peking. Jeweils nur drei Sekunden fehlten in New York zum Sieg und in Peking zur Bronzemedaille. Ihren persönlichen Rekord von 2:20:41 lief sie 2014 in Boston, wo sie als Dritte ins Ziel kam.

Jemima Sumgong trainiert in Kapsabet unter dem italienischen Coach Claudio Beradelli. Sie arbeitet für die kenianische Armee, hat aber entsprechende Freistellungen. Ihre großen Siege in London und Rio im vergangenen Jahr deuten darauf hin, dass sie in einem entsprechenden Rennen sicherlich in der Lage sein sollte, eine Zeit von unter 2:20 Stunden zu erreichen. Einen ersten Schritt dorthin hat sie am 10. Februar beim Halbmarathon in Ras Al Khaimah gemacht. Als Vierte steigerte sie ihre persönliche Bestzeit auf 66:43 Minuten.

Zum ersten Teil der Serie: Geoffrey Kamworor

Die Bestzeiten von Jemima Sumgong

10 Kilometer: 31:15 (2006)
Halbmarathon: 66:43 (2017)
Marathon: 2:20:41 (2014)