Gemeinsam die Grenzen austesten
Running-Society auf der Überholspur

| Text: Norbert Hensen | Fotos: Norbert Wilhelmi

Die Under Armour Running Society in München ist kein Treff für eine gemütliche Laufrunde nach der Arbeit. Jeden Montag gehen die über 50 Teilnehmer bei hartem Intervalltraining an ihre Grenzen. Und manchmal darüber hinaus.

Eine Stunde am Limit. Körperlich wie mental. Um Grenzen zu verschieben und ein besserer Läufer zu werden. Die Under Armour Running Society in München ist alles andere als ein angestaubter Lauftreff. Jeden Montag treffen sich gut 50 Läuferinnen und Läufer zu einer Trainingssession, die extrem anstrengend ist. Und extrem viel Spaß macht.

Harshal ist am Limit. Er geht an seine Grenzen. Wie jeden Montag. Einlaufen, Intervalle, Burpees, Treppenläufe, Sprints – Intervalltraining der besonderen Art. Vor drei Jahren kam er nach München. Er kannte niemanden, sprach kein deutsch. Eher zufällig wurde er auf die Under Armour Running Society (UARS) aufmerksam, die sich seit gut vier Jahren jeden Montag in der Münchner Innenstadt trifft.

Es ist eine dieser Running Crews, die sich vor allem in den großen Städten in den vergangenen Jahren gebildet haben. Aber die UARS ist anders. „Hier gehst du an deine Grenzen, jeden Montag – so hart habe ich vorher nie trainiert“, sagt Harshal. Und strahlt dabei. Seitdem er regelmäßig mit der Society trainiert, ist er ein besserer Läufer geworden.

Er ist einer von weit über 50 Läufern, die das Angebot der von Under Armour mit aus der Taufe gehobenen Community nutzen. Vier ausgebildete Coaches betreuen die Läufer. „Wir haben in München unsere Deutschland-Zentrale und wir lieben das Laufen – so kam die Idee, die Under Armour Running Society zu gründen“, sagt Nicolas Schwartz, Senior Marketing-Manager der Marke und selbst Gründungsmitglied. So oft er es schafft, ist er bei den Runs der Society dabei.

"Ich mag es, ans Limit zu gehen"

„Jeder Läufer ist eingeladen der Crew beizutreten, aber man muss schon Lust haben, sich der Challenge zu stellen. Wir wollen Läufer besser machen – das passt natürlich auch zu unserer Marke“, sagt Schwartz. Die Teilnehmer können regelmäßig Produkte testen, wer mindestens dreimal dabei war, erhält kostenlos das Community-Shirt und es gibt regelmäßig Gewinne bei besonderen Aktionen.
Den Läufern gefällt das.

„Die Intensität, mit der wir hier jeden Montag Sport treiben, verbindet enorm“, sagt Daniela. Da ist es schön, dass wir das mit einem gemeinsamen Shirt und einem Logo zum Ausdruck bringen können.“ Aber entscheidend für sie sei von Beginn an das Training gewesen. „Ich mag es, ans Limit zu gehen. Und dazu muss ich gepusht werden – beides erlebe ich hier jetzt seit vier Jahren. Es wird nie langweilig“, sagt die 35-Jährige.

Das ist vor allem ein Verdienst der Coaches. Aline Lersmacher und Magnus Bohlmann sind Trainer der ersten Stunde, Seana Forbes und Florian Gast sind seit gut eineinhalb Jahren dabei. Alle vier haben einen anderen läuferischen Background. Und alle lieben es, vielseitig zu trainieren. Aline studiert in München Gesundheitswissenschaften, sie macht gerade ihren Master, hat nebenbei ihre Lizenz als Functional Trainerin erworben. Die 25-Jährige ist von Beginn an dabei. „Es macht mich stolz zu sehen, wenn die Leute immer besser werden“, sagt Aline, die den Teamspirit der Gruppe liebt. „Alle pushen sich gegenseitig. Klar, einigen sind auch Zeiten wichtig, aber es ist kein Wettkampf gegeneinander, im Gegenteil, jeder freut sich darüber, wenn der andere besser wird.“

„Noch vier, noch drei, noch zwei, noch einen….“ Die schlanke junge Frau kann ganz schön energisch sein. Und geht bei ihrem Burpees-Programm, dieser anstrengenden Kombi-Übung aus Liegestütz und Strecksprung, die für Läufer essentiell ist, um fit zu werden, selbst an ihre Grenzen. „Wir stehen nicht daneben und geben Anweisungen, wir sind Teil der Gruppe und kämpfen genauso wie jeder andere.“

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"Eine Art Hassliebe, aber es überwiegt die Liebe"

Das weiß auch Petra zu schätzen. Sie hat einen schönen Ausdruck dafür „Es ist eine Hassliebe.“ Die Münchnerin schmunzelt ein bisschen bei diesem Ausdruck. Meist überwiegt die Liebe. „Dieses Intervall-Training ist Fluch und Segen, aber es lohnt sich, ich bin dadurch viel schneller geworden“, sagt Petra. Es ist aber nur ein Teil dessen, was die Under Armour Running Society ausmacht. Petra: „Es entstehen enge Freundschaften, der Sport verbindet uns.“

Wie Aline ist auch Magnus Bohlmann (30) Coach der ersten Stunde. Er versteht nur allzu gut, was Petra meint. „Bei uns wird Laufen zum Teamsport“, bringt es der Wirtschaftsingenieur auf den Punkt. Er selbst hat früher Fußball gespielt, hat aber in München keine passende Mannschaft mehr gefunden. So startete er mit Laufen und Fitnesstraining. Sein Team ist die Under Armour Running Society. Er selbst ist meist schon morgens um sechs Uhr unterwegs. „Training vor der Arbeit ist der perfekte Start in den Tag“, sagt Magnus.

Ambitionierter Sport und gesunder Lifestyle – zwei Begriffe, die für Magnus sehr gut zusammen passen. „Ich laufe Marathon, weil es mir Spaß macht. Und ich weiß, dass ich gesünder und schneller ins Ziel komme, wenn ich meinen Körper vielseitig trainiere.“ Er versorgt die UARS Community mit Trainingsplänen, gibt seine Erfahrungen weiter. Genauso wie Seana Forbes, die vor drei Jahren aus Schottland nach München kam. Ihre große Leidenschaft ist das Trailrunning. Zwei Jahre war sie „nur“ Teilnehmerin der UARS – seit eineinhalb Jahren gehört sie zu den Coaches. Und gibt ihre Liebe fürs Laufen weiter. Mittlerweile hat die 28-Jährige ihre ersten Ultratrails absolviert.

Achtmal sprintet die Gruppe an diesem Montag die Treppen zur Bavaria-Statue auf der Münchner There­sienwiese hoch, seitlich der Treppen geht es bergab im Höchsttempo zurück zum Start. Seana hat kein Problem, mit den schnellsten Männern mitzuhalten. Bergauf und bergab ist die Schottin in ihrem Element. Sie ist längst nicht die einzige, die die Berge liebt. Auch Lukas läuft am liebsten in der Natur. Er ist gerade Vater geworden. Zum Training schafft er es dennoch. Manchmal kommt er mit Babyjogger. „Ich laufe schon seit vielen Jahren, irgendwann kam ich sportlich nicht mehr weiter“, erzählt er, „das Training hier hat mir viele neue Impulse gegeben – seitdem läuft es wieder.“ So einen Spirit und Zusammenhalt habe er vorher nicht erlebt.

Professionelles und vielseitiges Coaching

Die Under Armour Running Society lebt davon, dass sich hier Menschen mit ähnlichen Interessen treffen. „Wir haben noch nie jemanden weggeschickt“, sagt Florian Gast, vierter Coach der UARS, „aber manche Läufer kommen nach ein, zwei Einheiten nicht wieder.“ Die Mentalität muss passen, nicht unbedingt die sportliche Leistungsfähigkeit. „Das Training ist so gestaltet, dass wir keinen ausschließen, aber man muss schon Lust auf hartes Training haben“, sagt Florian.

Seine Oberarme zeigen, dass auch er viel Zeit mit anderen sportlichen Bestätigungen verbringt. „Ich mache auch Kraftsport, liebe das Kiteboarden, aber im Herzen fühle ich mich als Läufer – es gibt keinen besseren Kardiosport“, so der 27-Jährige. Sport hat ihn schon immer fasziniert und herausgefordert – aber es bleibt für ihn die schönste Nebensache der Welt. Als Bauingenieur verbringt er viel Zeit am Schreibtisch. Sport vor der Arbeit ist auch für ihn eher die Regel als die Ausnahme.

Der Skilehrer und Fitness-Coach liebt das intensive Training. „Wir sehen, dass sich alle Läufer verbessern mit unserem Training – auch viele, die vorher nicht mehr weitergekommen sind.“ Wichtig ist es allen Coaches, möglichst individuell zu betreuen. Das funktioniert auch sehr gut über die MapMyRun-App, die viele Teilnehmer nutzen. Über diese App ist personalisiertes Coaching gleich in zweifacher Hinsicht möglich. Jeder einzelne Läufer, der die App nutzt, kann seine Daten mit den Coaches teilen. So sehen diese, was die Läufer im Training machen. „Wir können dann Tipps geben, was jeder einzelne besser machen kann, oder sehen, ob unsere Trainingspläne eingehalten werden“, sagt Florian.

Motivierende Challenges und Produkttests

Under Armour als Initiator der Running Society setzt seit einigen Monaten auf das Thema Connected Fitness. In fünf aktuellen Performance-Laufschuhen des US-Herstellers sind Chips eingebaut, die sich direkt mit der MapMyRun-App verbinden können und spannende Daten zu Schrittfrequenz und Schrittlänge liefern. Auch Distanz, Laufgeschwindigkeit und Splits lassen sich messen – ganz ohne Laufuhr und ohne Handy.

„Natürlich muss niemand mit den aktuellen HOVR-Modellen von Under Armour laufen, aber der eingebaute Chip liefert für den Läufer und uns Coaches wichtige Daten, um das Training zu verbessern“, sagt Florian. Und regelmäßig schickt der Hersteller, der seinen Deutschland-Sitz in München hat, seinen Test-Truck mit den aktuellen Modellen vorbei, damit die Läufer Gelegenheit haben, neue Laufschuhe zu testen.

Mit müden Beinen glücklich nach Hause

Die Mitglieder der Under Armour Running Society sind im Durchschnitt kaum über 30, eine sehr technik-affine Zielgruppe, die solche Optionen zur Trainingssteuerung gerne nutzt. „Die App kann natürlich noch viel mehr“, weiß Nicolas Schwartz. So lassen sich auch verschiedene Challenges initiieren, die die UARS Community zusätzlich motivieren.

Eine Challenge kommt besonders gut an: „Wer in einer Woche mehr Kilometer schafft als die Coaches, bekommt eine kleine Belohnung von Under Armour“, sagt Magnus und lacht. „Das ist nicht nur für die Mitglieder ein großer Ansporn, sondern vor allem für uns Coaches.“

Besonders begehrt: Teile aus der neuen RUSH Kollektion des US-Herstellers, der seine Wurzeln in der Entwicklung hochwertiger Funktionstextilien hat. Die letzten Meter vom Sendlinger Tor zum Treffpunkt in der Innenstadt werden nur noch getrabt. Die Beine sind müde. Es gibt noch Kaltgetränke für jeden, die Coaches beantworten Fragen zum Training, es wird viel gelacht.

Die montagliche Rushhour ist beendet. Harshal geht kaputt, aber glücklich nach Hause. „Morgen werde ich einen lockeren Lauf machen“, sagt er. Und freut sich schon auf den kommenden Montag.

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