Star-Parade beim Berlin-Marathon
In knapp zwei Wochen fällt der Startschuss zum BMW Berlin-Marathon. Das Elitefeld verspricht wieder einmal Weltklasse pur. Der schnellste Bahnläufer aller Zeiten trifft am 25. September auf den ehemaligen Marathon-Weltrekordler. Der schnellste Läufer auf der Startliste ist allerdings ein anderer.
Beim BMW Berlin-Marathon kommt es am 25. September zu einem großen Duell: Wilson Kipsang (Foto, links) kehrt nach seinem Berliner Weltrekordrennen von 2013 zurück an die Stätte seines größten Erfolges. Der Kenianer trifft auf Kenenisa Bekele (Foto, rechts), neben Paavo Nurmi, Emil Zatopek und Haile Gebrselassie einer der größten Langstreckenläufer aller Zeiten. Der äthiopische Superstar wird erstmals bei einem Straßenlauf auf deutschem Boden an den Start gehen. Beide wollen sich mit einer sehr schnellen Zeit wieder deutlich besser in Szene setzen als das zuletzt der Fall war. Während diese beiden Stars im Mittelpunkt stehen, haben noch eine Handvoll weiterer Athleten das Vermögen, ganz vorne mitzulaufen. Gleich sieben Läufer gehen mit Weltklasse-Bestzeiten von unter 2:06 Stunden an den Start.
Der schnellste Läufer auf der Startliste heißt nicht Wilson Kipsang sondern Emmanuel Mutai. Der Kenianer lief in Berlin vor zwei Jahren als Zweiter 2:03:13 Stunden und wurde damals lediglich vom Weltrekord laufenden Landsmann Dennis Kimetto (2:02:57) geschlagen. Erstmals in Berlin starten wird Tsegaye Mekonnen. Der äthiopische Youngster hatte 2014 in Dubai mit einer Junioren-Weltbestzeit von 2:04:32 für einen Paukenschlag gesorgt, jedoch in diesem Jahr die Qualifikation für die Olympischen Spiele verpasst. Vincent Kipruto (2:05:13), Eliud Kiptanui (2:05:21) und Evans Chebet (2:05:33) sind die drei weiteren Läufer aus Kenia, die bereits unter 2:06 gelaufen sind.
Bei den Frauen kommen die Favoritinnen aus Äthiopien. Aberu Kebede ist dabei die Läuferin, die nicht nur mit der schnellsten Bestzeit anreist, sondern auch über sehr viel Berlin-Erfahrung verfügt. Dreimal war sie bisher in dern deutschen Hauptstadt am Start. Zwei Siege und ein zweiter Platz sind ihre starke Bilanz. 2010 gewann Aberu Kebede in 2:23:58, zwei Jahre später triumphierte sie in ihrer nach wie vor aktuellen persönlichen Bestzeit von 2:20:30. Im vergangenen Jahr musste die Äthiopierin sich lediglich der Kenianerin Gladys Cherono geschlagen geben, die mit 2:19:25 Stunden eine Jahresweltbestzeit aufstellte. Kebede war nach 2:20:48 im Ziel. Die 2:20-Barriere zu knacken, ist weiterhin ihr großes Ziel.
Die deutschen Karten spielen diesmal bei den Männern Steffen Uliczka, Falk Cierpinski und Marcel Bräutigam. Uliczka (SG TSV Kronshagen/Kieler TB), der verletzungsbedingt im Frühjahr keinen Marathon laufen konnte, nimmt in Berlin einen neuen Anlauf. Der frühere 3.000-m-Hindernisspezialist hatte in Hamburg 2015 ein misslungenes Marathon-Debüt (2:20:19), verfügt aber sicher über einiges Potenzial im Marathon. Neben ihm starten auch Falk Cierpinski (SG Spergau/2:13:30) und Marcel Bräutigam (GuthsMuths Rennsteiglaufverein/2:17:05) in Berlin. Bei den Frauen sind zwei deutsche Topläuferinnen zu beachten: Katharina Heinig (Eintracht Frankfurt/2:33:56) will in Berlin zeigen, dass mit ihr in der Zukunft gerechnet werden muss. Sie hat sicherlich das Potenzial für eine deutliche Steigerung. Eine solche peilt auch Mona Stockhecke (LT Haspa Marathon Hamburg/2:33:43) an.
Die schnellsten Männer
2:03:13 Emmanuel Mutai (KEN)
2:03:23 Wilson Kipsang (KEN)
2:04:32 Tsegaye Mekonnen (ETH)
2:05:04 Kenenisa Bekele (ETH)
2:05:13 Vincent Kipruto (KEN)
2:05:21 Eliud Kiptanui (KEN)
2:05:33 Evans Chebet (KEN)
2:06:00 Mark Kiptoo (KEN)
2:07:47 Jacob Kendagor (KEN)
2:08:14 Yuki Kawauchi (JPN)
Die schnellsten Frauen
2:20:30 Aberu Kebede (ETH)
2:20:48 Amane Beriso (ETH)
2:22:30 Birhane Dibaba (ETH)
2:24:38 Reina Iwade (JPN)
2:25:27 Ruti Aga (ETH)
2:26:03 Janet Ronoh (KEN)