Bildergalerie
„Auch ein 5K Run ist großer Sport“: Über 150 Fotos vom GENERALI 5K in Berlin
Tobias Nagel liebt den Marathon. 2025 wollte er beim BMW Berlin-Marathon seine Bestzeit angreifen. Aus einem Sub-2:45-Marathon wurde der GENERALI 5K in 7er Pace.
Manchmal kommt es anders als man sich das als Läufer in gefühlt 100 Nächten erträumt hat. „Der BMW Berlin-Marathon 2025 sollte mein absolutes Saison-Highlight werden“, sagt Tobias Nagel, dem über 50.000 Menschen auf seinem Instagram-Kanal @running_devil folgen.
Er hat mal über 100 Kilo gewogen und alles andere als gesund gelebt. Dann hat er sein Leben geändert. Er wurde zum Läufer und fand schnell Spaß an der Bewegung. Mittlerweile ist er ambitioniert unterwegs, läuft Marathon und sogar Ultra-Distanzen. Sein Motto: Always on fire!
Im Juni 2025 war er in Thailand. „Sonne, Palmen, Läufe – der Traum“, erinnert er sich. Natürlich stand auch der Phuket Marathon auf dem Programm. „Ich war richtig in Form, habe dort beim 5-Kilometer-Lauf am Samstag und dann auch beim Marathon zwei Trophäen mitgenommen – eigentlich der perfekte Start in meine Vorbereitung auf die Herbstsaison.“
Doch dann kam alles anders. Beim einem Trailrun merkte er: „Da stimmt was ganz und gar nicht.“ Ein Besuch beim Orthopäden mit anschließendem MRT brachte die Gewissheit: Meniskusriss, eine Baker-Zyste und ein lädiertes Kreuzband. „Ich wollte das erst nicht glauben, holte mir mehrere Meinungen ein. Aber irgendwann war klar, dass ich Ende August unters Messer musste.“
Für sein Saison-Highlight in Berlin hatte er schon alles gebucht. Hotel, Zugfahrt, Startplatz. Drei Wochen später sollte der BMW Berlin Marathon starten. Sein Traum, den ersten Sub-2:45-Marathon zu finishen – geplatzt.
Aufgeben? Kommt nicht in Frage
Vier bis fünf Stunden am Tag investierte Tobias in seine Reha, er kämpfte um jeden Zentimeter Beweglichkeit und baute seine Kraft langsam wieder auf. Ein paar Wochen später war der erste schmerzfreie Spaziergang möglich.
Und da kam ihm eine Idee. „Wenn ich den Marathon nicht laufen kann, dann laufe ich eben die 5 km in Berlin – einen Tag vor dem großen Rennen.“
Die Highlights des Marathons, komprimiert auf fünf Kilometer – warum eigentlich nicht? Am Freitag holte er zwei Startnummern ab – die für den Marathon und die für die 5 km.
„Ja, das tat weh. Die Marathon-Startnummer in der Hand zu halten, wissend, dass ich sie nicht tragen würde. Aber manchmal ist das Leben nicht fair. Und genau dann heißt es: Wachsen“, sagt Tobi, der seine Reise nach Berlin intensiv mit seiner Community teilte.
Er war eigentlich für CEP am Start. Das deutsche Unternehmen ist bekannt für seine Kompressionsbekleidung und hatte im Sommer seinen ersten Laufschuh auf den Markt gebracht. „Ich hatte richtig bock, mit dem neuen Supertrainer Pro Run Omnispeed BowTech von CEP meine Marathon-Bestzeit anzugreifen“, meinte Tobi.
Jetzt musste der schnelle Laufschuh mit der besonderen Sohlentechnologie seine andere Stärke ausspielen: Denn er unterstützt die Laufbewegung auch mit einem gesunden Abrollen – auch, wenn er sicher nicht für eine 7er Pace konzipiert ist.
„Ich wusste: Das wird eher ein schnelles Walken als ein Laufen. Aber Laufen ist eben nicht nur ein Erlebnis, wenn man schnell rennt. Mit 10.000 anderen am Start eines 5K-Laufs zu stehen, war schon ein krasses Erlebnis.“
Damit die vielen Läuferinnen und Läufer um ihn herum etwas Rücksicht nehmen, hatte er sich ein Schild auf dem Rücken befestigt: „3 weeks after knee surgery – no excuses.“
Und was dann passierte, war unglaublich. „Vor dem Lauf kamen Leute auf mich zu, machten Fotos. Während des Laufs bekam ich Fäuste, Zurufe, Lächeln. Ich habe selten so viel positive Energie gespürt.“
Es war, als wäre er mitten im Partyblock gefangen – pure Emotion, Spaß, Sonne, Musik und Menschen, die einfach das Laufen feiern. Kein Druck, keine Zeit, keine Distanz. Nur Freude.
Sein Ziel, bald einen Sub-2:45-Marathon zu laufen, hat er nicht aufgegeben. „Berlin, ich komme wieder.“
Primoz Kobe und Ijke Mouritis gewinnen das Fünf-Kilometer-Rennen
In der zweiten Auflage begeisterte der GENERALI 5K auch in diesem Jahr im Rahmen des BMW Berlin-Marathons. Am Vortag des großen Rennens absolvierten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die letzten fünf Kilometer der Originalstrecke. Der Kurs startete am Potsdamer Platz, führte vorbei am Gendarmenmarkt und gipfelte im grandiosen Finale durch das Brandenburger Tor. Dort erwartete die Läuferinnen und Läufer ein Vorgeschmack auf den legendären Marathon-Zieleinlauf, der am Sonntag zehntausende Sportlerinnen und Sportler aus aller Welt erwartet.
Rund 10.000 Laufbegeisterte liefen mit. Bei den Männern setzte sich der Slowene Primoz Kobe (Atletski Klub KRKA) nach 15:06 Minuten durch. Ihm folgte Erik Wiedemann (TuS Neukölln Berlin) in 15:25 Minuten, knapp vor dem US-Amerikaner Austin O’Brien, der nach 15:33 Minuten die Ziellinie überquerte.
Den Frauentitel sicherte sich die Niederländerin Ijke Mouritis in 17:22 Minuten. Julia Franke (LT Haspa Marathon Hamburg) erkämpfte sich in 17:28 Minuten Rang zwei, gefolgt von Julia Klein, die in 17:34 Minuten als Dritte ins Ziel lief.