Vivawest-Marathon: Pfeiffer im Anzug der schnellste

Vivawest-Marathon: Pfeiffer im Anzug der schnellste

| Text: Redaktion laufen.de | Fotos:

Halbmarathon im Anzug laufen und nur 1:12 Stunden für die 21,1 Kilometer brauchen. Das ist Hendrik Pfeiffer beim Vivawest-Marathon im Ruhrgebiet gelungen.

Deutschlands Topläufer Hendrik Pfeiffer hat beim Vivawest-Marathon in der Zeit von 1:12:47 Stunden einen neuen Guinness World Record für den schnellsten Halbmarathon im Business-Anzug aufgestellt. Zuvor lag dieser bei 1:18:10 Stunden. Er war der schnellste unter den insgesamt 9519 Teilnehmern im Ruhrgebiet.

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„Bei der Hitze war es eine absolute Grenzerfahrung“

Hendrik Pfeiffer sicherte sich damit gleichzeitig den Sieg über die Halbmarathondistanz. Bei hochsommerlichen Temperaturen kühlte sich der 25-Jährige auf der abwechslungsreichen Strecke durch das Ruhrgebiet, vorbei an den Zechen Zollverein und Nordstern, immer wieder mit Eis ab, um sein Vorhaben in die Tat umzusetzen.

„Im Anzug zu laufen, so eine Hitze zu erleben, das habe ich noch nie gemacht und es war eine absolute Grenzerfahrung. Ich hatte das Gefühl, in einer Badewanne zu sein und dann noch mit Höchstleistung hätte schwimmen müssen. Es war total anstrengend und ich bin überglücklich, dass ich den Rekord so deutlich geknackt habe. Das war schon ein spezielles Erlebnis“, sagte Pfeiffer direkt nach dem Zieleinlauf in Gelsenkirchen.

Mit dem Lauf im Anzug wollte er die Symbiose zwischen Sport und Beruf und der dualen Karriere repräsentieren. „Angesichts der geringen staatlichen Förderung im Laufsport könnte dieses Modell vielleicht auch andere Unternehmen und Athleten dazu inspirieren, einen ähnlichen Weg zu gehen“, so Pfeiffer. Hendrik Pfeiffer, der in unmittelbarer Nähe zum Startbereich wohnt, kann sich ab sofort weltweit schnellster Läufer im Anzug über die Halbmarathondistanz nennen. Hinter Pfeiffer lief David Schönherr (LSF Münster; 1:14:21 h) auf Rang zwei, gefolgt von Simon Dahl (Bunerts Laufladen; 1:14:43 h).

Insgesamt waren für den Vivawest-Marathon 9519 Teilnehmer gemeldet, was einen neuen Anmelderekord bedeutet. Darunter 1091 Marathonläufer, 3542 Halbmarathonläufer, 1258 Läufer beim „Glückauf-Zukunft-Lauf!“ 1495 Teilnehmer beim WAZ 10-Kilometer-Lauf, 1505 Schülerinnen und Schüler beim Evonik-Schulmarathon und 628 Teilnehmer beim Sparkassen-Staffelwettbewerb.

Knapp 100.000 Zuschauer säumten die Strecke. Insgesamt verlief die Veranstaltung trotz der warmen Temperaturen ohne größere Zwischenfälle. An allen Verpflegungsstellen und im Zielberiech wurden zusätzliche Duschen installiert, die von den Teilnehmern dankend angenommen wurden.

Schnellster Marathonläufer war Elias Sansar (Detmold), der seinen Titel aus dem Jahr 2016 zurückerobern konnte, nachdem er im vergangenen Jahr Zweiter wurde. In 2:26:16 Stunden siegte er vor Tilahun Babsa (Spiridon Frankfurt; 2:28:31 h) und Nikki Johnstone (Großbritannien; 2:28:44 h). Sansar blieb damit 19 Sekunden über dem Streckenrekord von Florian Neuschwander aus dem Premierenjahr des Vivawest-Marathons 2013.

Bei den Frauen hat sich eine Düsseldorferin den Sieg im Ruhrgebiet erlaufen. Dioni Gorla vom ART Düsseldorf setze sich in 3:00:36 Stunden vor der Dortmunderin Angela Mösch (LG Deiringsen; 3:05:31 h) und der Titelverteidigerin Sigrid Bühler (LAZ Puma Rhein-Sieg; 3:15:15 h) durch.

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Bottrop: Über 1200 dem Bergbau verbundene Läufer starten an der Zeche Prosper Haniel

Der emotionale Höhepunkt des Vivawest-Marathons war der „Glückauf-Zukunft-Lauf!“ mit über 1200 bergbauverbundenen Teilnehmern am Start des Bergwerks Prosper Haniel II in Bottrop., mit dessen Schließung in diesem Jahr die Tradition des Steinkohle-Abbaus im Ruhrgebiet enden wird.

Auf einer knapp elf Kilometer langen Strecke durch Bottrop, Gladbeck und Gelsenkirchen liefen die Teilnehmer bis zur Zeche Nordstern, wo sie gebührend von hunderten Zuschauern und dem Ruhrkohle-Chor empfangen wurden. Der 70 Mann starke Chor hatte zuvor im Marathon-Startbereich in Gelsenkirchen noch das Steigerlied mit den Läufern und Zuschauern gesungen.