Laufen bei Kälte
Warum Witterungsschutz, Sicherheit und Motivation im Winter so wichtig sind

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Wenn es draußen kalt ist, muss das kein Grund sein, aufs Laufen zu verzichten. Wer sich richtig kleidet, hat bei jedem Wetter Spaß. Wir sagen dir, was wichtig ist.

Wenn das Wetter in Deutschland kalt, nass und einfach nur trübe ist, zieht es auch den ambitioniertesten Hobbysportler eher aufs heimische Sofa als zum Training nach draußen. Kein Wunder, schließlich hat man das Gefühl, dass die ungemütliche Feuchtigkeit durch alle Ritzen nach einem greift – und die früh einsetzende Dunkelheit lässt die Motivation auch nicht unbedingt steigen.

Mittlerweile gilt es als erwiesen, dass fehlendes Tageslicht dem Organismus signalisiert, sich lieber nicht allzu sehr zu verausgaben; wir haben mehr Lust auf Wärme und Süßes als auf Frischluftaktivitäten. Der Mensch ist gewissermaßen durch die Natur darauf programmiert, im Winter viel Energie zu sich zu nehmen und wenig davon zu verbrauchen. Schließlich kurbelt die frühe Dunkelheit die körpereigene Produktion des sogenannten „Schlafhormons“ Melatonin an.

Es ist im Grunde auch gar nichts dagegen einzuwenden, sich zu entspannen und zu regenerieren. Nur sollte das Sofaleben in gesundem Einklang zu sportlichen Aktivitäten stehen – insbesondere, wenn der Mensch einer sitzenden Tätigkeit nachgeht. Mittlerweile weiß man, dass langes Sitzen das Risiko für die Entstehung von Erkrankungen wie Typ-2-Diabetes, Herzbeschwerden und sogar Krebs erhöht, kurz: dass Sitzen krank macht. Wie aber kann man sich im Winter für den dringend nötigen sportlichen Ausgleich motivieren?

1. Es gibt kein schlechtes Wetter, nur schlechte Kleidung

Niemand friert gern. Genauso unangenehm und schädlich ist aber auch ein Hitzestau. Fakt ist: Bei Bewegung kommt man früher oder später ins Schwitzen. Die hierbei entstehende Feuchtigkeit muss rasch vom Körper weggeleitet werden, damit dieser – insbesondere bei Temperaturen um die Null – nicht anfängt zu frieren und sich letzten Endes eine Erkältung oder schlimmeres einfängt. Hier hat sich das Zwiebelprinzip aus mehreren dünneren Schichten bewährt – und zwar aus moderner Funktionsfaser, die den Körper trocken hält und atmen lässt. Atmungsaktive Thermo-Shirts und GoreTex-Laufhosen gehören bei kalt-feuchter Witterung zur Basisausstattung. Softshelljacken mit Kapuze sorgen für wohligen Schutz vor Kälte und Regen.

2. Sicherheit geht vor

Im Winter lauern auf Sportler draußen aber noch weitere Gefahren. Matschiges Laub oder sogar Schnee und Eis sorgen dafür, dass man schnell ins Rutschen kommt. Laufschuhe für winterliche Bedingungen sind ein Muss. Deren Außensohlen bestehen aus einer Gummimischung, die für den idealen Grip sorgen – zudem sind sie mit kälteresistenten Innensohlen ausgestattet, während ihr Obermaterial aus einer wasserfesten und wasserabweisenden Mischung besteht, um die Zehen warm zu halten.

3. Sehen und gesehen werden

Zur winterlichen Läufersicherheit gehört auch, dass man in der frühen Dunkelheit sieht, was einem über den Weg läuft und sich als potenzielles Hindernis oder fiese Stolperfalle entpuppen könnte. Eine Stirnlampe sorgt in Gegenden ohne ausreichende Straßenbeleuchtung die benötigte Sicht. Damit andere Verkehrsteilnehmer auf den Läufer aufmerksam werden, empfiehlt sich funktionale Sportbekleidung mit reflektierenden Details. Wird man von einem Scheinwerfer erfasst, beginnen sie zu leuchten. Alternativ kann auch eine Funktionsweste in Neongrün bzw. Neongelb getragen werden.

Um die richtige Motivation zu entwickeln, eignen sich abstrakte Ziele wie „der Traumbody im nächsten Sommer“ nicht so gut. Der menschliche Körper ist auf Schmerzvermeidung und Lustgewinnung programmiert, und das beides möglichst kurzfristig. Der Schmerz, im Sommer immer noch unfit zu sein, wiegt für das Gehirn nicht so viel wie die Lust, an diesem Abend auf dem Sofa zu liegen. Überlisten kann man es, wenn man das Lusterlebnis steigert, indem man sich sagt: Durch die beim Sport ausgeschütteten Endorphine wird es mir heute Abend auf der Couch noch viel besser gehen. Und tatsächlich lässt sich der entspannte Abend nach dem Sport umso mehr genießen, weil man jetzt das Gefühl hat: Ich habe es mir verdient.