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Runners High erleben
Das Hochgefühl der Läuferinnen und Läufer: Was die Euphorie mit unserem Körper macht

Viele Läufer:innen sind süchtig danach und erleben es immer wieder. Andere kennen es (noch) nicht. Das „Runners High“. Was steckt hinter dem Hochgefühl beim Laufen?

Hattest du schon einmal das Gefühl, dass du noch Stunden weiterlaufen könntest? Dann warst du im sogenannten „Runners High“, auch Läuferhoch genannt. Euphorie durchflutet deinen Körper und verleiht dir Kräfte, mit denen du nicht gerechnet hast. Diese Emotion ist auch aus einem anderen Bereich gut bekannt. Beim Glücksspiel gibt es die Ausschüttung von Euphorie ebenso. Wer im Casumo Casino zockt und gerade einen Lauf hat, kennt das Gefühl des „Highs“. Heute beschäftigen wir uns aber mit dem Läuferhoch und welche Auswirkungen es auf dich und deinen Körper hat.

Einige Sportler warten ihr Leben lang auf das Runner's High, andere bekommen es rein zufällig. Es gibt zahlreiche Aussagen darüber, wie dieser besondere Moment erlebt wird. Das Gefühl ist subjektiv, allerdings zeigen sich bei der Beschreibung viele Parallelen. Das Hauptgefühl ist Euphorie, ein Zustand, der in verschiedenen medizinischen Kontexten auftreten kann. Viele Läufer beschreiben das Hoch als einen Rausch, sie haben das Gefühl, unendlich lange laufen zu können und keine Pause zu brauchen.

Womöglich wirkt die Euphorie auf dich sogar schmerzlindernd. Deine Muskulatur in den Beinen ist kaum wahrnehmbar. Vorher fühlten sich deine Beine noch wie Blei an, jetzt sind sie auf einmal leicht wie eine Feder. Einige Läufer berichten zudem davon, dass das „High“ Ängste und Sorgen mildert. Einfach nur frei laufen, ohne jegliche Furcht, ohne Schmerz und ohne Sorge – klingt nach einem Traum.

Das passiert in deinem Körper, wenn du einen Laufrausch erlebst

Es wurde lange Zeit davon ausgegangen, dass klassische Endorphine für das Läuferhoch verantwortlich sind. Hierzu gehören Glückshormone wie Serotonin und Dopamin. Wenn du Ausdauersport betreibst, erhöhst du automatisch deinen Wert an Endorphinen. Diese allerdings fluten deinen Körper, wandern aber nicht bis in dein Gehirn. Das Läuferhoch ist also nicht einem Überschuss an Glückshormonen zuzuschreiben.

Während du läufst, schüttet dein Körper noch etwas anderes aus. Es handelt sich um Endocannabinoide, die du vielleicht aus der Cannabispflanze kennst. Im Körper befindet sich das Endocannabinoidsystem, was unter anderem dafür sorgt, dass Substanzen wie CBD und THC überhaupt wirken können. Beim Laufen schüttest du genau diese Substanz aus.

Endocannabinoide können in dein Gehirn gelangen, wo die Endorphine aufgrund ihrer Größe nicht hinkommen. Damit ist die Voraussetzung gegeben, dass du ein „High“ erleben kannst. Seit langer Zeit werden Endocannabinoide intensiv erforscht. Sie stehen im Verdacht, schmerzlindernd, angstlösend und entzündungshemmend zu wirken. Es ist daher zumindest sehr wahrscheinlich, dass das Endocannabinoidsystem der zentrale Urheber für das Runners High ist.

Kannst du ein Runners High bekommen, wann immer du willst?

Laufen ist immer anders, daher ist die Sportart auch so beliebt. Wenn du im Sommer läufst, kann es manchmal stressig und anstrengend werden. Wenn du im Winter läufst, kann es zu kühl sein. Manche Strecken sind schöner, andere weniger interessant. Aber wenn du im High läufst, nimmst du die Umgebung nicht mehr so stark wahr. Du hast das Gefühl zu schweben und einen ganz besonderen Moment zu erleben.

Viele Läufer:innen fragen sich also, ob sie das Hoch selbst auslösen können. Tatsächlich ist das nur schwer möglich und eine Garantie für Erfolg gibt es nicht. Rund 70 Prozent aller Läufer haben nie ein „High“, erleben höchstens Momente gesteigerter Euphorie ohne den puren „Kick“. Die Erfahrungen anderer Läufer haben jedoch gezeigt, dass es einige Faktoren gibt, die ein Läuferhoch wahrscheinlicher machen:

  • Laufzeit muss mindestens 30 Minuten oder mehr betragen
  • du trainierst auf 70 Prozent deiner Maximalfrequenz
  • du läufst eine Strecke, die dir wirklich gefällt

Kann das Läuferhoch süchtig machen?

Ein Rauschzustand, der dich zu maximaler Leistung beflügelt? Das klingt zu schön, um wahr zu sein, aber auch ein wenig gefährlich. Alles, was dem Menschen große Freude bereitet, kann süchtig machen. Wir wissen alle, dass es regelrechte Sportjunkies gibt. Wir wissen aber nicht, ob die Ausschüttung von Cannabinoiden dabei eine Rolle spielt. Es ist aber durchaus denkbar, dass du ein einmal erlebtes Läuferhoch immer wieder haben möchtest.

Eine weitere Gefahr besteht darin, wenn du aufgrund des Hochgefühls dein Können überschätzt. Auch wenn sich deine Beine leicht wie eine Feder anfühlen, sind sie es nicht. Auch wenn du mehrere Stunden am Stück laufen könntest, kannst du dich verletzen. Du willst das „High“ so lange wie möglich auskosten, doch die Vernunft darf dabei nicht aus den Fokus geraten. Selbst im größten Hochgefühl ist es wichtig, dass du weißt, wann Pause angesagt ist.

Zusätzliche Tipps, wie du dein Runners High herauskitzeln kannst

Du warst noch nie in der Lage, ein Läuferhoch zu genießen? Dann haben wir noch ein paar Tipps für dich, wie du es womöglich erreichen kannst. Oben haben wir dir schon verraten, dass die Dauer deines Laufes und deine Herzfrequenz eine wichtige Rolle spielen. Wohlbefinden ist aber ebenfalls ein Schlüsselfaktor. Außerdem brauchst du ein bisschen Ehrgeiz, um das Runner's High herauszufordern:

  • Nimm dir viel vor, denn nur wenn du deine Leistungsgrenzen erreichst oder sogar überschreitest, kann es zu einem High kommen. Du darfst deine Grenzen gerne verschieben, aber werde dabei nicht unvernünftig.
  • Motivierende Musik kann dich zusätzlich pushen und die Chance auf ein High erhöhen.
  • Wenn deine Beine anfangen, wehzutun, musst du noch ein wenig darüber hinauslaufen. Das Runners High stellt sich in der Regel erst ein, wenn deine Leistungsgrenze bereits erreicht ist.
  • Wenn du beim klassischen Lauf kein High erlebst, kannst du mit Intervalltraining an deine Grenzen gehen. Wechsle auf ein Training im anaeroben Bereich und schaue, ob du damit bessere Chancen hast.

Fazit: Läuferhoch ist erreichbar, Laufen ist aber auch ohne High gesund

Ärgere dich nicht zu stark, wenn du trotz aller Motivation nicht ins Runners High kommst. Viele Läufer erleben das Gefühl nie, haben aber trotzdem positive Vibes beim Joggen. Auch wenn Endorphine nicht für das High verantwortlich sind, spielen sie trotzdem eine wichtige Rolle. Ausdauersport wie Laufen macht dich langfristig glücklicher und zufriedener, das merkst du bereits beim ersten Lauf. Du brauchst kein High, um die positiven Wirkungen zu verspüren. Das Läuferhoch erlebst du mit hoher Wahrscheinlichkeit per Zufall, wenn die Rahmenbedingungen stimmen. Jagst du ihm hingegen zu verbissen nach, kann der Spaß am Laufen verlorengehen. Und das willst du doch wirklich nicht, oder?