Wien-Marathon: Frauen-Elite peilt Streckenrekord an

Wien-Marathon: Frauen-Elite peilt Streckenrekord an

| Jörg Wenig I Foto: Vienna City Marathon
Ein halbes Dutzend Athletinnen mit Bestzeiten im Bereich von 2:23 bis 2:27 Stunden werden am 10. April beim Wien-Marathon an den Start gehen.

Ein halbes Dutzend Athletinnen mit Bestzeiten im Bereich von 2:23 bis 2:27 Stunden werden am 10. April beim Wien-Marathon an den Start gehen. An der Spitze dieser Gruppe steht die Äthiopierin Guteni Shone, die einen persönlichen Rekord von 2:23:32 aufweisen kann. Die Veranstalter hoffen auf deutlich schnellere Zeiten als in den vergangenen beiden Jahren.

2015 hatte die Schweizerin Maja Neuenschwander den Wien-Marathon in 2:30:09 Stunden gewonnen, vor zwei Jahren triumphierte Anna Hahner (Run2Sky/Gengenbach) bei Österreichs größter Sportveranstaltung mit 2:28:59 Stunden. Keine der beiden ist am 10. April in Wien am Start. Mit Julia Viellehner (TSV Altenmarkt) startet aber eine deutsche Läuferin aus der erweiterten nationalen Spitze. Die 30-Jährige, die sich in den letzten Jahren mehr auf Triathlon und Duathlon als auf den Laufsport konzentrierte, gewann im vergangenen Oktober den München-Marathon mit einer Steigerung auf 2:40:28 Stunden. In Wien will sie sich nun weiter steigern.

Gemessen an den jeweiligen Bestzeiten geht Guteni Shone beim Vienna City Marathon als Favoritin ins Rennen. Die 24-Jährige erreichte ihren persönlichen Rekord von 2:23:32 als Zweite des Houston-Marathons 2015. Damit weist sie eine Zeit unter dem schon lange bestehenden Streckenrekord auf. Die schnellste in Wien gelaufene Frauen-Marathonzeit hält seit dem Jahr 2000 die Italienerin Maura Viceconte mit 2:23:47 Stunden. Guteni Shone feierte im Vorjahr beim Seoul-Marathon in 2:26:22 Stunden einen Sieg. Vor zwei Jahren holte sie Rang zwei beim Rotterdam Marathon. Mit 68:31 Minuten hat sie auch eine starke Halbmarathonzeit.

Debütantin Ruti Aga sucht ihre Chance

Zu den Konkurrentinnen von Guteni Shone zählen Helaria Johannes (Namibia), die in Wien 2012 bereits Dritte war und sich dann bei Olympia in London 2012 mit einem starken elften Rang auf 2:26:09 verbesserte, die Äthiopierinnen Fantu Jimma (2:26:14), Meseret Kitata (2:27:17) und Shuko Genemo (2:27:29) sowie die Chinesin Jia Chaofeng (2:27:40)

Eine Athletin mit vergleichsweise geringer Marathonerfahrung könnte sich in Wien stark in Szene setzen. Doris Changeywo hat erst einen Marathon in den Beinen. Bei ihrem Debüt im Dezember 2015 in Singapur gelang der Kenianerin gleich ein Sieg. Bei schwierigen Bedingungen lief sie 2:44:26 Stunden. Ihr Leistungsvermögen deutet auf deutlich schnellere Zeiten hin. Im Crosslauf war Changeywo Vierte der Weltmeisterschaften 2008. Zudem hat sie sehr gute Bestzeiten über 10 km mit 31:26 und im Halbmarathon mit 68:49 Minuten.

Auch eine Debütantin kann in Wien eine gute Rolle spielen: Die 22-jährige Ruti Aga (Äthiopien) lief in Houston im Januar mit 68:07 Minuten eine starke Halbmarathon-Bestzeit. Am vergangenen Sonntag gewann sie den hochklassigen Lissabon-Halbmarathon mit 69:16 Minuten.